Cura del clima
– L’accordo, nel settore gas, tra il gruppo tedesco EnBW e il gruppo russo privato Novatek
o consente per la prima volta ad un gruppo privato russo di esportare gas in grandi quantità;
o apre la strada verso Occidente all’oligarca russo Timchenko, legato a Putin;
o il circolo attorno a Putin segna dei punti nella lotta per il potere nel settore materie prime;
o consente al gruppo tedesco, dopo tentativi durati anni, di entrare nel settore gas russo.
– Il gruppo tedesco dell’energia (Baden-Württemberg, Sud Germania), EnBW, terzo maggiore gruppo tedesco del settore dopo E.on e RWE, ha siglato un accordo (valore €6MD) per l’importazione di gas con Novatek, secondo maggior produttore di gas russo, dopo Gazprom.
o L’accordo prevede la fornitura di gas per 1,9 MD di m3/anno, per almeno 10 anni;
o il volume finanziario è sui €600mn/anno;
o le condizioni di prezzo sono legate a quelle dei terminali del mercato europeo del gas;
o l’accordo rappresenta un aumento di 1/3 gli affari di EnBW nel settore gas.
– Novatek, diversamente da Gazprom, è il maggior gruppo privato produttore di gas della Russia, con circa l’8% della produzione totale russa (suoi dati).
o Fondato nel 1994, estrae soprattutto del distretto autonomo siberiano di Jamal-Nenzen; dall’inizio della crisi economica nel 2008, che ha indebolito numerosi gruppi russi, Novatek si è rafforzato ed espanso sistematicamente,
o e questo, secondo ad es. il Centro studi per l’Oriente di Varsavia, Ośrodek, sarebbe dovuto all’aumento al 20% della partecipazione in Novatek del fondo di investimenti Volga Resources, controllato dall’oligarca Genandy Timchenko,
o che appartiene al circolo stretto attorno al presidente russo Putin, già dai tempi del KGB.
o Nonostante il monopolio all’export di gas russo assegnato nel 2006 per legge a Gazprom, nel marzo 2010 Novatek ha stretto un accordo con Gazprom che gli consente in futuro di esportare il proprio gas.
– Questa limitazione dei privilegi di Gazprom sarebbe (per Ośrodek) il risultato di una lotta di potere nell’establishment russo, in cui il circolo attorno a Putin cerca di aumentare la sua partecipazione ai profitti del settore materie prime.
– Il lobbista russo, Andrey Bykov, ex diplomatico a Bonn, che nel 1990 aveva lavorato per
o la creazione di Wingas, joint venture di Wintershall e Gazprom;
o per l’acquisto di quote di Gazprom da parte di E.on.
o Ha mediato per far entrare EnBW nel settore del gas russo (un tentativo fatto fallire nel 2002, per colpa (secondo Bykov) del gruppo francese EdF, che al tempo possedeva il 25% di EnBW, affinché quest’ultimo rimanesse dipendente. EdF è anch’esso attivo in Russia. Il riacquisto da parte del Land del Baden-Württemberg della quota EdF di EnBW nel 2010 è oggi oggetto di indagine giudiziaria (Affare EnBW), in particolare contro l’ex primo ministro del Land, CDU, Stefan Mappus.
Per rientrare in gioco dopo il fallimento del 2002, EnBW sarebbe stato costretto a destinare €130 mn di “Cura per l’ambiente” (ufficialmente per la fornitura e la sicurezza di uranio), non ufficialmente denaro versato a Bykov per migliorare l’immagine del gruppo, per chiese e monumenti per san Nikolaus, il santo più popolare in Russia. Chi si impegna a favore di san Nikolaus, “può in cambio contare sul benvolere di funzionari ed alti esponenti di politica, industria e militari”.
– (Eigener Bericht) – Der deutsche Energiekonzern EnBW steigt im großen Stil in das Geschäft mit einem russischen Erdgaslieferanten ein. Wie Branchenkreise bestätigen, handelt es sich bei dem von EnBW nicht namentlich genannten Unternehmen, mit dem der süddeutsche Konzern ein Importabkommen im Volumen von rund sechs Milliarden Euro geschlossen hat, um den inzwischen zweitgrößten Erdgasproduzenten Russlands nach Gazprom – die im Westen noch weitgehend unbekannte Novatek.
– Dem Hauptaktionär der Novatek, Gennady Timchenko, werden enge Beziehungen zu Staatspräsident Wladimir Putin nachgesagt; er soll dessen innerem Machtzirkel angehören. Beobachter stufen den raschen Aufstieg des EnBW-Partners Novatek als Ergebnis von Machtkämpfen im russischen Establishment ein, in denen der engste Kreis um Putin sich direkten Zugriff auf einen größeren Teil der Rohstoffgewinne zu sichern sucht.
– Gleichzeitig werden gegen EnBW gravierende Korruptionsvorwürfe laut. Wie ein ehemaliger Geschäftspartner des Unternehmens erklärt, hat der deutsche Energiekonzern mindestens 130 Millionen Euro falsch abgerechnet, um in Russland "Klimapflege" zu betreiben. Dies sei nötig gewesen, nachdem er im Jahr 2002 auf Druck des französischen EnBW-Teilhabers Electricité de France (EdF) einen ersten Einstieg ins russische Erdgasgeschäft habe platzen lassen.
– EnBW (Energie Baden-Württemberg AG), der nach E.ON und RWE drittgrößte Energiekonzern Deutschlands, hat in der vergangenen Woche einen sechs Milliarden Euro schweren Erdgas-Liefervertrag mit einem namentlich nicht genannten "ausländischen Gasproduzenten" geschlossen. Der Vertrag sieht Erdgaslieferungen von 1,9 Milliarden Kubikmetern jährlich vor; das Finanzvolumen beläuft sich auf 600 Millionen Euro pro Jahr bei einer Laufzeit von "mindestens" zehn Jahren.[1] EnBW könne damit "seine traditionelle Schwäche im Gasgeschäft" bereinigen, heißt es in Fachberichten: Der Konzern werde durch die Lieferungen, die bereits im Oktober gestartet werden sollten, in die Lage versetzt, sein "bisherige(s) Gasgeschäft um mindestens ein Drittel auf(zu)stocken".[2] Der Vertragsabschluss wird auch deshalb als großer Erfolg gewertet, weil die Preiskonditionen sich an den europäischen Gasterminmärkten orientieren; darum musste E.ON lange ringen, RWE hat dies bis heute nicht vollständig durchsetzen können.
– Neu ist dabei jedoch vor allem, dass EnBW nicht, wie E.ON und RWE, mit Gazprom kooperiert, sondern mit einem hierzulande kaum bekannten Unternehmen – Novatek.
– Novatek, 1994 gegründet, ist heute der größte private Erdgasproduzent Russlands, er wird nur vom staatlich kontrollierten Branchenriesen Gazprom übertroffen. Novatek hat im Jahr 2007 begonnen, die Gasproduktion systematisch zu steigern, und erreicht inzwischen eigenen Angaben zufolge rund acht Prozent der gesamten russischen Produktion. Der Betrieb fördert Gas insbesondere im Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen in Sibirien, der weltgrößten Erdgasförderregion, die rund ein Fünftel aller weltweit bekannten Vorkommen umfasst. Wie kritische Beobachter bemerken, konnte Novatek seit Beginn der Wirtschaftskrise im Jahr 2008, als zahlreiche russische Unternehmen eine Phase großer Schwäche durchlitten, systematisch expandieren. Dies sei, heißt es etwa beim Warschauer Ośrodek Studiów Wschodnich (Zentrum für Oststudien), wohl damit in Verbindung zu bringen, dass der Investment-Fonds Volga Resources bei Novatek eingestiegen sei und seinen Anteil 2009 auf gut 20 Prozent erhöht habe. Volga Resources wird von dem russischen Oligarchen Gennady Timchenko kontrolliert, der laut Forbes mit seinem Vermögen von über neun Milliarden US-Dollar zu den hundert reichsten Menschen der Welt gehört.[3]
– Timchenko wiederum, der sein Geld vor allem im russischen Erdölexport machte, gilt als enger Weggefährte von Wladimir Putin noch aus dessen Zeit beim KGB. Er zähle bis heute, heißt es etwa beim Ośrodek Studiów Wschodnich, zum inneren Kreis um den russischen Staatspräsidenten. Ohne Kenntnis dieser Tatsache sei es kaum zu verstehen, weshalb Novatek nach Timchenkos Einstieg in den Genuss einer höchst vorteilhaften Behandlung durch den Kreml gekommen sei und aufsteigen habe können, während andere Unternehmen unter der Krise litten.[4] Zu den Vergünstigungen gehört es, dass Novatek schon im März 2010 eine Vereinbarung mit Gazprom treffen konnte, die es der Firma prinzipiell erlaubt, künftig Erdgas zu exportieren. Auf den Gasexport hält Gazprom bislang das Monopol. Beim Ośrodek Studiów Wschodnich heißt es, die Einschränkung der Privilegien von Gazprom zugunsten von Novatek sei Ausdruck von Machtkämpfen im russischen Establishment, in denen der innere Zirkel um Staatspräsident Putin seinen unmittelbaren Zugriff auf die Gewinne im Rohstoffgeschäft zu verstärken suche.
– Dabei hat der jüngste Deal mit EnBW erhebliche Bedeutung: Auf seiner Grundlage führt mit Novatek erstmals ein privater russischer Konzern Erdgasexporte im großen Stil durch.
– EnBW, das dem Novatek-Konzern des Putin-nahen Milliardärs Timchenko den Weg nach Westen öffnet, bemüht sich schon seit Jahren um den Einstieg in das russische Erdgasgeschäft.
– Aussagen dazu liegen von Andrey Bykov vor, einem früheren sowjetischen Diplomaten, der bis Anfang der 1990er Jahre an der Botschaft in Bonn arbeitete und seither als Lobbyist tätig ist.
o Bykov habe bereits die Gründung von Wingas durch Wintershall und Gazprom im Jahr 1990 eingefädelt und den Kauf von Gazprom-Anteilen durch E.ON vorbereitet, berichtet die Wirtschaftspresse.
o Für EnBW setze er sich "seit rund 20 Jahren" ein.[5] Wie der Lobbyist erklärt, habe EnBW nach dem Beschluss Berlins im Jahr 2000, aus der Atomenergie auszusteigen, händeringend nach alternativen Energiequellen gesucht. Er, Bykov, habe einen Einstieg in das russische Erdgasgeschäft vermittelt, den EnBW im Jahr 2002 kurz vor dem Abschluss habe platzen lassen. Bykov zufolge soll dies der französische Energiekonzern Electricité de France (EdF) veranlasst haben, der damals gerade mit ungefähr 25 Prozent bei EnBW eingestiegen war. Spekulationen besagen, dass EdF EnBW in puncto Erdgas in Abhängigkeit halten wollte; der französische Konzern ist selbst in Russland aktiv. Der Rückkauf der EdF-Anteile durch das Bundesland Baden-Württemberg Ende 2010 ist Gegenstand der aktuellen EnBW-Affäre, die zu staatsanwaltlichen Ermittlungen geführt hat – unter anderem gegen den ehemaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Stefan Mappus.
Orden vom Heiligen Nikolaus
– Bykov zufolge war EnBW in Russland nach dem Eklat von 2002 lange aus dem Spiel: "Niemand (…) wollte mehr mit den EnBW-Leuten sprechen."[6] Aufwendige "Klimapflege" sei deshalb unumgänglich gewesen. Laut Bykov dienten diesem Ziel EnBW-Aufträge in Höhe von 130 Millionen Euro an ihn. Offiziell betrafen sie etwa die Lieferung und Sicherung von Uran; inoffiziell seien, wie der ehemalige Diplomat Bykov bekräftigt, Maßnahmen zur Imageverbesserung beabsichtigt gewesen. Dies ergebe sich auch aus internen EnBW-Berichten. Man habe die Gelder vorzugsweise in Kirchen und in Denkmäler des in Russland äußerst populären Heiligen Nikolaus gesteckt: Jeder, der sich für diesen einsetze, "kann im Gegenzug mit großem Wohlwollen der Behörden und höchsten Spitzen von Politik, Industrie und Militär rechnen." Bykov erinnert daran, dass der damalige EnBW-Chef Utz Claassen im Jahr 2005 als erster Nicht-Russe mit dem Orden der Stiftung des Heiligen Nikolaus geehrt worden sei: "Das hatte 130 Millionen gute Gründe." Während der Verdacht, EnBW könne an sein jüngstes Russland-Geschäft durch korrupte Handlungen gekommen sein, die EnBW-Affäre noch verschärft, lassen Äußerungen von Bykov erahnen, dass auch andere deutsche Energiekonzerne sich ähnlicher Praktiken befleißigen: "Klimapflege dieser Art ist in Russland vollkommen üblich."[7]
[1] Mit einem neuen langfristigen Gasliefervertrag optimiert die EnBW ihren Gasbezug und baut ihre Marktposition aus; www.enbw.com 12.07.2012
[2] EnBW verbündet sich mit russischer Novatek; www.ftd.de 12.07.2012
[3], [4] Making money on the crisis in Russia: the case of Gennady Timchenko; www.osw.waw.pl 28.12.2009
[5], [6], [7] "EnBW wird sich bis auf die Knochen blamieren"; www.handelsblatt.com 12.06.2012
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EnergiekonzernEnBW setzt flexible Gas-Konditionen durch
12.07.2012, 15:57 Uhr, aktualisiert 12.07.2012, 17:11 Uhr
– Der Versorger erhält einen direkten Zugang zum russischen Markt. EnBW handelte einen neuen Gasliefervertrag mit dem zweitgrößten Produzenten des Landes aus. Firmenchef Villis sieht darin einen entscheidenden Schritt.
– DüsseldorfEnBW-Chef Hans-Peter Villis sieht in dem neuen langfristigen Gasvertrag einen entscheidenden strategischen Schritt für den Energiekonzern. „Im Gegensatz zum Stromgeschäft war die EnBW bei Gas traditionell schwächer. Wir wollten das Gas nicht nur von den Großhändlern kaufen und dann in Deutschland an unsere Kunden vertreiben, sondern die Wertschöpfungskette erweitern“, sagte Villis im Gespräch mit dem Handelsblatt. Das sei dem Unternehmen jetzt mit dem direkten Zugang zum russischen Markt gelungen.
– Die EnBW hatte zuvor mitgeteilt, dass sie einen langfristigen Liefervertrag mit einem russischen Produzenten abgeschlossen hat. In den kommenden zehn Jahren wird das Unternehmen pro Jahr rund 1,9 Milliarden Kubikmeter Gas beziehen. Nach Villis’ Worten kann die EnBW damit knapp 30 Prozent ihres eigenen Absatzes decken.
Mappus-Ermittlungen: „Ausschließlich im Interesse des Landes gehandelt“
– Die EnBW und Villis haben mit ihrem Partner zwar zunächst vereinbart, dessen Namen noch vertraulich zu behandeln. Nach Informationen des Handelsblatts aus Branchenkreisen handelt es sich aber um Novatek, dem nach Gazprom zweitgrößten russischen Gasproduzenten. Ein Sprecher von Novatek wollte sich dazu nicht äußern. Früheren Angaben zufolge besitzt Gazprom in Russland ein Monopol auf den Erdgas-Export.
– Villis betonte, dass die EnBW bei dem Vertrag marktgerechte Konditionen durchgesetzt hat. „Zum einen ist die Menge, die wir abnehmen können, sehr flexibel. Je nach Bedarf können wir mehr oder weniger abnehmen. Zum anderen orientiert sich der Preis sowohl mittelbar am Ölpreis, als auch an den Gasbörsen und reflektiert somit die zwischenzeitliche Entwicklung an den Gasmärkten.“
– Die Konkurrenten RWE und Eon hatten zuletzt unter unrentablen Lieferverträgen aus Russland gelitten.
– Villis stellte klar, dass an dem Deal der russische Lobbyist Andrej Bykov nicht beteiligt war. „Vielleicht wird er das behaupten. Aber mit Herrn Bykov hat dieser Vertrag nichts zu tun.“ Bykov streitet mit EnBW über Millionen-Summen. Er behauptet die EnBW habe mit ihm Scheinverträge geschlossen, um Gasgeschäfte in Russland anzubahnen.
Gas geht nach Düsseldorf
– Die Lieferungen sollen im Oktober starten. Damit deckt EnBW künftig rund ein Drittel seines bisherigen Gas-Absatzes durch eigene Importe ab. Das Erdgas könne in einem von den Stadtwerken Düsseldorf – eine EnBW-Tochter – geplanten 600-Megawatt-Gaskraftwerk zur Stromerzeugung genutzt werden, sagte ein Unternehmenssprecher.
– Zuletzt hatte Deutschlands größter Energiekonzern Eon mit Gazprom Preissenkungen für den Erdgas-Bezug durchgesetzt. Eon erwartet sich davon milliardenschwere Einsparungen, nachdem der Versorger durch langfristig festgelegte Verträge im Gasgeschäft teilweise hohe Verluste aufgehäuft hatte. Die Tochter Eon Ruhrgas hatte Gazprom hohe Preise zahlen müssen, während die eigenen Großkunden wie Stadtwerke nur noch die wegen des inzwischen herrschenden Überangebots gefallenen Marktpreise berappen wollten. EnBW teilte mit, der jüngste Liefervertrag berücksichtige die Preise auf den Großhandelsmärkten und trage Marktpreisschwankungen „angemessen“ Rechnung.
– Der Ende September ausscheidende EnBW-Chef Villis versucht seit Jahren das im Vergleich zur Stromerzeugung schwache Gasgeschäft des Konzerns auf neue Beine zu stellen. Sein geplanter Einstieg beim Leipziger Gas-Importeur VNG, an dem Gazprom beteiligt ist, war auf Widerstand bei den übrigen Aktionären gestoßen. Daher musste Villis einen neuen Anlauf nehmen, um einen Lieferanten zu finden.
– Nach einem im Jahr 2006 vom russischen Parlament beschlossenen Gesetz darf russisches Gas nur von Gazprom exportiert werden. Einer Vereinbarung zufolge kann Novatek aber Flüssiggas (LNG) von seiner Anlage auf der russischen Halbinsel Jamal an Gazprom veräußern. Die Anlage sollte 2015/2016 in Betrieb gehen.
– VNG gehört neben Eon Ruhrgas und dem Gemeinschaftsunternehmen von Gazprom und BASF, Wingas, zu den größten Ferngasgesellschaften in Deutschland. (mit Material von rtr)
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EnBW setzt Gasstrategie erfolgreich um:
Mit einem neuen langfristigen Gasliefervertrag optimiert die EnBW ihren Gasbezug und baut ihre Marktposition aus
Karlsruhe. Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG setzt ihre Gasstrategie erfolgreich um und schließt mit Wirkung ab Oktober 2012 einen langfristigen Gasliefervertrag mit einem ausländischen Gasproduzenten ab. Der Gasliefervertrag weist eine Laufzeit von mindestens 10 Jahren und ein Jahresvolumen von rund 21 Milliarden Kilowattstunden beziehungsweise von umgerechnet rund 1,9 Milliarden Kubikmeter auf. Das finanzielle Vertragsvolumen beträgt ca. 600 Millionen Euro jährlich. Mit diesem langfristigen Gasliefervertrag setzt die EnBW ihre mittel- und langfristig orientierte Gasstrategie erfolgreich um und baut ihre Position im Gas-Midstream-Bereich erheblich aus.
„Mit dem Gasliefervertag optimieren wir unser Gasbezugsportfolio erheblich. Dies ist Voraussetzung dafür, dass wir künftig als unabhängiger Portfoliomanager selbst Angebote strukturieren und von einer verlängerten Wertschöpfungskette profitieren können. Der langfristige und großvolumige Liefervertrag sichert die EnBW zudem auch wirtschaftlich gegenüber Unwägbarkeiten beim Gasbezug ab“, so Hans-Peter Villis, Vorstandsvorsitzender der EnBW.
– Die von der EnBW kontrahierte Gasmenge ist flexibel im Bezug einsetzbar und ermöglicht gemeinsam mit gesicherten Gasspeicherkapazitäten wie in Etzel ein weiter optimiertes Management des EnBW Gasportfolios. Die EnBW hatte erst vor wenigen Monaten einen neu gebauten Gasspeicher in Etzel erfolgreich in Betrieb genommen. Die dem Vertrag zugrundeliegende Preisformel reflektiert zudem die gestiegene Bedeutung der Großhandelsmärkte für die Gaspreisbildung und trägt damit der Marktentwicklung und etwaigen Marktpreisschwankungen angemessen Rechnung.
Das Gasgeschäft der EnBW umfasst ein diversifiziertes Portfolio von Bezugsverträgen, Gasnetze, Gasspeicher, Handel und Vertrieb. Im Geschäftsjahr 2011 hat die EnBW insgesamt 57,4 Milliarden Kilowattstunden Gas abgesetzt.