Falle nella previdenza sociale – Gli economisti chiedono il pensionamento a 69 anni

Germania, welfare, austerità

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Falle nella previdenza sociale – Gli economisti chiedono il pensionamento a 69 anni

– Un rapporto presentato da 5 economisti[1] alla Cancelliera tedesca Merkel raccomanda il prolungamento dell’età pensionabile a 68 anni entro il 2045 e a 69 anni dal 2060; regolamenti particolari per particolari gruppi professionali; motivazione: l’andamento demografico in Germania, diminuzione della natalità e invecchiamento;

– occorre anche attrarre manodopera specializzata dall’estero, con un cambio di strategia a medio termine nella politica sull’immigrazione;

o   proiezioni degli economisti: senza il prolungamento dell’età pensionabile c’è il rischio di deficit per la previdenza sociale pari al 3,1% del PIL; senza il consolidamento nel 2060 il debito statale sarà pari a circa il 270% del PIL.

o   Le norme vigenti prevedono che l’età pensionabile salga gradualmente a 67 anni nel 2029;

o   il periodo medio attuale di percezione della pensione è di 18,2 anni, contro i 10 anni nel 1960.

– Il governo tedesco presenterà in autunno le proposte in merito. Il ministro Economia (FDP) Rösler: l’aspettativa di vita aumenta e la gente rimane in salute più a lungo. La Germania ha bisogno di un maggior numero di attivi, occorre aumentare la quota di donne e anziani sulla popolazione attiva.

– La chiave per il nostro benessere è una cultura dell’apprendimento che continua tutta la vita,.

 (Il consiglio degli economisti) Un fattore decisivo per lo sviluppo del reddito è la produttività degli attivi, che può essere accresciuta con maggiore formazione e innovazione; senza questo il reddito pro-capite del prossimo decennio crescerà annualmente solo dello 0,7-1,3%.

[1] Il consiglio di esperti  per la valutazione dello sviluppo economico, fondato nel 1963, fa da consulente al governo tedesco; ne fanno parte: Wolfgang Franz (dal 2003), Lars P. Feld (da marzo 2011), Beatrice Weder di Mauro (dal 2004), Peter Bofinger (da marzo 2004), Christoph M. Schmidt (da marzo 2009).

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Lücke in der Sozialversicherung – Wirtschaftsweise fordern Rente mit 69

Die Deutschen sollen länger arbeiten. Die Wirtschaftsweisen sehen die Rente mit 67 als „zwingend notwendig“. In ihrem Gutachten fordern sie die Rente mit 68 und später mit 69.

18. Mai 2011 2011-05-18 11:57:10

–   Die fünf Wirtschaftsweisen haben die Einführung der Rente mit 68 und später mit 69 gefordert. Wegen der Bevölkerungsentwicklung müsse das Rentenalter bis zum Jahr 2045 auf 68 Jahre und bis zum Jahr 2060 auf 69 Jahre angehoben werde, heißt es in einem Bericht des Sachverständigenrats (SVR) zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Den Bericht haben die fünf Wirtschaftsprofessoren Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch in Berlin übergeben (siehe Gutachten zum Demografischen Wandel). Für spezielle Berufsgruppen seien Sonderregeln möglich. Derzeit wird das Rentenalter stufenweise bis zum Jahr 2029 auf 67 Jahre erhöht.

–   Die rückläufige Bevölkerungszahl zusammen mit der verstärkten Alterung führe zu einem noch stärkeren Rückgang der Anzahl der Erwerbspersonen, schreibt der SVR weiter. Dieser könne vermieden werden, wenn es gelinge, die Erwerbstätigkeit von Frauen zu erhöhen und das Renteneintrittsalter hinauszuschieben. Die Zuwanderung von qualifizierten Arbeitskräften könne ebenfalls eine Entlastung bewirken.

Übergabe des Gutachtens: Wirtschaftsminister Rösler, Kanzlerin Merkel, Beatrice Weder Di Mauro, Wolfgang Franz und Peter Bofinger

–   Derzeit liegt die durchschnittliche Rentenbezugsdauer in Deutschland bei 18,2 Jahren. Im Jahr 1960 bezog ein Ruheständler etwa zehn Jahre Rente. Wer vor dem gesetzlichen Rentenalter aus dem Berufsleben ausscheidet, muss Abschläge in Kauf nehmen.

–   Merkel dankte den Wirtschaftsweisen für deren Bericht zur Rente mit 68 und 69. Er sei eine „wertvolle und wichtige Grundlage“ für die Regierungsarbeit, sagte sie am Mittwoch bei der Übergabe im Kanzleramt in Berlin. Die Regierung werde im Herbst entsprechende Vorschläge machen. Deutschland sei mit der Rente mit 67 und der Schuldenbremse „auf einem guten Pfad“. Dies müssten sich andere Länder in Europa erst noch erarbeiten (siehe Merkel fordert einheitliches Rentenalter in Europa).

–   Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) begrüßt die Empfehlung des Rates, dass die daraus entstehenden Lasten für die öffentlichen Haushalte nicht über höhere Steuern und Beiträge gedeckt werden sollten. „Der Sachverständigenrat bestätigt unsere Leitlinien für eine langfristig orientierte Wirtschaftspolitik“, sagte er. Die Lebenserwartung steige, und die Menschen blieben länger gesund. „Dieses Geschenk müssen wir nutzen, um unsere Arbeitsmärkte und Sozialsysteme fit zu machen für die Zukunft“, sagte er.

–   Wenn die Regierung die Weichen richtig stelle, könnten Einkommen und Wohlstand wachsen, obwohl die Bevölkerungszahlen zurückgingen. Deutschland brauche mehr Menschen, die aktiv am Erwerbsleben teilnehmen, sagte Rösler. Das bedeute, die Erwerbsbeteiligung von Frauen und älteren Menschen weiter zu steigern. „Eine Kultur des lebenslangen Lernens wird der Schlüssel für unseren Wohlstand.“ Außerdem würden qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland gebraucht.

Vermehrte Bildungsanstrengungen erforderlich

–   Eine Schlüsselgröße für die Einkommensentwicklung und damit den Lebensstandard bilde die Produktivität der Erwerbstätigen, schreibt der Sachverständigenrat. Diese könne durch vermehrte Bildungsanstrengungen und Innovation erhöht werden. Dabei müsse die Wirtschaftspolitik helfen. Ohne diese Anstrengungen werde das Wachstum des Pro-Kopf-Einkommens in den nächsten Jahrzehnten jährlich nur zwischen 0,7 und 1,3 Prozent liegen.

–   Sollten die Empfehlungen zur Rente nicht umgesetzt werden, drohe eine Finanzierungslücke der Sozialversicherung von 3,1 Prozent der Wirtschaftsleistung, heißt es in dem Gutachten weiter. Ohne Konsolidierung läge dann die Schuldenstandsquote des Staats im Jahr 2060 bei etwa 270 Prozent der Wirtschaftsleistung, mit massiven Verteilungsproblemen zulasten künftiger Generationen.

Mehr Einwanderung

–   Der Sachverständigenrat spricht sich darüber hinaus klar für die Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland aus. Dem bremsenden Einfluss des sinkenden Arbeitsvolumens müsse durch eine bessere Ausschöpfung heimischer Potenziale an Arbeitskräften und eine bessere Förderung der Zuwanderung von qualifizierten Arbeitskräften begegnet werden. „Die Einwanderungspolitik bildet einen weiteren Schwerpunkt zur Ausweitung des Arbeitsvolumens“, hieß es im Bericht. Auf mittlere Sicht sei ein Strategiewechsel in der Einwanderungspolitik geboten.

Die fünf Professoren raten dazu, die Entwicklung nicht als „schicksalhafte Bedrohung“ zu sehen: „Eine solche pessimistische Sichtweise träfe jedoch nur dann zu, wenn die Gesellschaft wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange in schicksalsergebener Untätigkeit verharrte.“ Denn es gebe auch positive Aspekte des demografischen Wandels, „wie beispielsweise ein längeres Leben, und sogar ein längeres gesundes Leben“ (siehe Generation 60plus: Die geschenkten Jahre).

Der Rat

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung existiert seit 1963 und berät die Bundesregierung. Mitglieder sind derzeit Wolfgang Franz (seit 2003), Lars P. Feld (seit März 2011), Beatrice Weder di Mauro (seit 2004), Peter Bofinger (seit März 2004), Christoph M. Schmidt (seit März 2009).

Text: jch. / FAZ.NET

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