Il potere in Europa

Gfp     100616
Il potere in Europa
Sconfitta nella battaglia di difesa della Francia contro l’egemonia della Germania
– Sconfitta politica per la Francia:

●    Dopo settimane di pressione da parte della Germania, il presidente francese, Sarkozy, ha accettato di punire severamente i paesi che non rispettano il patto di stabilità dell’euro, anche privandoli del diritto di voto, cioè desautorandoli

o   Il governo francese ritiene sbagliata la politica tedesca che cerca di rendere più competitiva la produzione industriale con forti riduzioni di salari e prestazioni sociali, soffocando la domanda interna e mettendo a rischio la crescita.  

– Secondo i media francesi, sotto la pressione dei mercati finanziari, Parigi non ha potuto evitare le misure di austerità. Tra breve i francesi pagheranno gli effetti delle misure di austerità pretese dalla Germania, con riduzioni occupazionali nel PI, diminuzione dei trasferimenti finanziari ai comuni …

o   Annunciando misure d’austerità draconiane, senza concordarle con gli altri paesi Ue, Berlino ha apertamente minacciato Parigi: “Se non fate lo stesso entro la prossima settimana, finisce la nostra partecipazione all’area dell’euro”, definito da un commentatore una specie di “Dispaccio di Ems della Cancelliera a Sarkozy”; (con il “Dispaccio di Ems”[1] Bismarck provocò nel 1870 la dichiarazione di guerra francese al Reich tedesco).

o   La cancelliera Merkel vuole “il predominio sull’Europa”, a rischio di farla sprofondare nella crisi.

– L’avanzata tedesca nella UE non si limita al livello macroeconomico, tocca anche quello delle aziende.

o   In GB sconfitta anche economica per la Francia: formalmente sancito l’assorbimento del gruppo britannico delle ferrovie Arriva[2] da parte di Deutsche Bahn (DB) per €2,7MD, (fatturato 2009 oltre €3,57364 MD) che accresce il proprio vantaggio[3] sul francese SNCF (che aveva cercato di prendersi Arriva) per il predominio europeo nel settore del trasporto ferroviario, settore di importanza strategica con fatturato di miliardi. DB si espande nei collegamenti transazionali, ad. es. Parigi-Belgio-Germania (Thalys) o Germania-Belgio-Francia (Eurostar);

o   anche le recenti commesse di treni Siemens per Eurostar (vedi scheda precedente sull’argomento) è a spese del gruppo francese Alstom.

– Hanno lanciato un allarme contro il superpotere di DB il gruppo statale delle ferrovie polacco, PKP, e seguito dal francese SNCF, che a tutela della concorrenza chiede che DB rinunci alle sue quote in diversi paesi.

[1] [Wikipedia] Il Dispaccio di Ems (in tedesco: Emser Depesche, in francese: Dépêche d’Ems), talvolta chiamato anche Telegramma di Ems, fu un dispaccio pubblicato nel 1870 e modificato in modo provocatorio dalla Prussia, tanto da divenire il casus belli della guerra franco-prussiana del 1870. In seguito alla Rivoluzione spagnola del 1868, conosciuta come "la gloriosa", la dinastia dei Borbone fu esclusa dal trono di Spagna. La candidatura al trono fu offerta al principe Leopoldo di Hohenzollern-Sigmaringen, fratello di Carlo I di Romania. La Francia oppose il suo veto, per cui il principe Leopoldo 12 luglio 1870 rifiutò il trono. Ciò tuttavia non pose fine alla crisi innescata tra Prussia e Francia. Spinto da un’ondata di fermento nazionale, l’imperatore francese Napoleone III acconsentì il 19 luglio successivo a consegnare a Berlino la dichiarazione di guerra francese.

[2] Arriva p.l.c. è uno dei maggiori gruppi del trasporto in Europa: con circa 38 500 dipendenti, fornisce oltre 1 MD di viaggi passeggeri/anno in 1 paesi europei. E’ stato acquisito da Deutsche Bahn il 27 agosto 2010.

[3] 2009, il fatturato di DB è stato di €30MD; quello di SNCF di €25MD.

Gfp      100616
Die Macht in Europa
Rückschläge im Abwehrkampf Frankreichs gegen die Hegemonialmacht Deutschland

–   Nach wochenlangem starken Druck aus Deutschland hatte Präsident Sarkozy bei einem Treffen mit Kanzlerin Merkel eingewilligt, Verstöße gegen den Euro-Stabilitäts­pakt künftig hart zu ahnden – gegebenenfalls sogar mit dem Entzug von Stimmrechten in der EU, also mit der Entmachtung widerspenstiger Staaten. Auf diese Weise wird das deutsche Spardiktat in der Eurozone zementiert und der Widerstand Frankreichs sowie anderer südeuropäischer Staaten gebrochen.

 

–   Die Regierung in Paris hält die Politik Berlins für falsch, die vorwiegend darauf zielt, mit drakonischen Kürzungen bei Reallöhnen und Sozialleistungen die Industrieproduktion zu verbilligen, um in der globalen Wirtschaftskonkurrenz einen Spitzenplatz zu erkämpfen.

 

o    Auf diese Weise würge die Bundesregierung jegliche Inlandsnachfrage ab und gefährde den Aufschwung, ist die Meinung maßgeblicher Experten in Frankreich. Nachdem Berlin letzte Woche ohne Absprache mit anderen EU-Staaten ein drakonisches Sparpaket angekündigt hat, hat die französische Regierung, die seither von den Finanzmärkten immer stärker unter Druck gesetzt wird, keine Wahl mehr – und mußte zu Wochenbeginn ein eigenes Austeritätsprogramm bekanntgeben.

–   In der französischen Presse sind nun laute Proteste gegen Berlin zu lesen. Kanzlerin Merkel habe Paris nach der Verkündung des deutschen Sparprogramms ganz offen gedroht: »Wenn ihr nicht in den kommenden Wochen dasselbe macht, ist Schluß mit unserer Teilnahme an der Euro-Zone«, schreibt »Le Figaro«.

–   Ein Kommentator nennt die deutsche Drohung eine Art »Emser Depesche der Kanzlerin an Sarkozy«[1] – mit der »Emser Depesche« provozierte Bismarck 1870 die französische Kriegserklärung an das Deutsche Reich – und titelt: »Angela Merkel ‘über alles’«. Trockenere Einschätzungen lauten: »Sarkozy gibt Merkel nach«, »Berlin zwingt Paris seine Ansicht auf«.

–   Die Bevölkerung Frankreichs wird die von Deutschland erzwungenen Maßnahmen bald zu spüren bekommen: Die Zahl der Staatsbediensteten wird laut dem Pariser Sparprogramm verringert, die Mittelzuweisungen an die Kommunen werden drastisch gekürzt.

Deutscher Durchmarsch

–   Daß der deutsche Durchmarsch in der EU sich nicht auf die makroökonomische Ebene beschränkt, sondern sich auch auf Konzernebene vollzieht, zeigt exemplarisch die jüngste Entwicklung auf dem Eisenbahnsektor. Am heutigen Donnerstag wird die Übernahme des britischen Bahnunternehmens Arriva durch die Deutsche Bahn AG formell gebilligt werden. Die Deutsche Bahn übernimmt ihren britischen Konkurrenten für 2,7 Milliarden Euro und baut damit ihre Marktposition insbesondere in Großbritannien, aber auch in weiteren europäischen Staaten aus. Arriva ist in mehr als zehn Staaten der EU präsent und erzielte im Jahr 2009 einen Umsatz von über 3,1 Milliarden Pfund.

–   Zudem will die Deutsche Bahn AG in einem Geschäftsfeld expandieren, das nach Einschätzung von Fachleuten besonders attraktive Gewinne verspricht: Transnationale Bahnverbindungen wie beispielsweise die Zugstrecken aus Paris über Belgien nach Deutschland (Thalys) oder aus Deutschland über Belgien und Frankreich nach Großbritannien (Eurostar).

–   Die Fahrt durch den Kanaltunnel nach London ist der Deutschen Bahn bislang noch verwehrt, da ihre Züge den dort gültigen Sicherheitsvorschriften nicht entsprechen. Der bis heute staatskontrollierte Konzern bemüht sich deshalb seit geraumer Zeit trotz hartnäckiger Proteste um die Reduzierung dieser Bestimmungen.

–   Gelänge der Deutschen Bahn der Einstieg in die Zugstrecke nach London – die Aussichten gelten als nicht schlecht –, dann geschähe dies auf Kosten der französischen Staatsbahn SNCF, die bisher als Eurostar-Mehrheitseignerin die Fahrten durch den Kanaltunnel kontrolliert. Schon im Falle der Arriva-Übernahme hat die Deutsche Bahn ihrer französischen Konkurrentin eine ernste Niederlage zugefügt: Auch die SNCF hatte sich – vergeblich – um den Kauf des britischen Bahn­unternehmens bemüht. Die Deutsche Bahn AG baut mit ihren Aktivitäten ihren Vorsprung vor der SNCF aus, der schon jetzt deutlich ausgeprägt ist.

–   So verzeichnete sie 2009 einen Konzernumsatz von beinahe 30 Milliarden Euro, während die SNCF sich mit knapp 25 Milliarden Euro zufrieden geben mußte.

–   Die zunehmende deutsche Dominanz auf dem europäischen Eisenbahnsektor führt zu wachsender Unruhe in den Nachbarstaaten. Erst kürzlich hat der Chef der polnischen Staatsbahn PKP vor einer Übermacht der DB AG gewarnt. Dieser Warnung schließt sich jetzt SNCF-Chef Guillaume Pepy an. »Die EU-Kommission sollte genau hinsehen, was die Expansion der DB für den Wettbewerb in Europa bedeutet«, sagt Pepy und verlangt, der deutsche Konzern müsse sich nach dem Arriva-Kauf von Firmenteilen in mehreren Ländern trennen. »Es wäre schlecht«, urteilt der SNCF-Chef, »wenn die Staatsmonopole durch die Allmacht von einem Mega-Unternehmen abgelöst würden«.

Wie die zunehmende Dominanz der Deutschen Bahn AG auf dem Eisenbahnsektor den deutschen Vorsprung gegenüber Frankreich auf der Ebene eines Einzelkonzerns zeigt, so steht die Niederlage Frankreichs im Kampf gegen das deutsche Spardiktat exemplarisch für die Pariser Rückschläge im Abwehrkampf gegen die Hegemonialmacht Deutschland auf gesamtwirtschaftlicher Ebene. Der deutsche Durchmarsch scheint gegenwärtig unaufhaltsam.

–    (Eigener Bericht) – Mit heftigem Protest kommentieren französische Medien die Niederlage der Pariser Regierung im Kampf um das Berliner Eurozonen-Spardiktat. Die deutsche Kanzlerin habe dem Staatspräsidenten Frankreichs ihre Austeritätspolitik aufgezwungen, heißt es nach dem Zusammentreffen der beiden Spitzenpolitiker vom Montag in der französischen Presse. Nach der Ankündigung des milliardenschweren Berliner Kürzungsprogramms letzte Woche habe Paris eigene Sparmaßnahmen trotz heftigen Widerstrebens nicht mehr vermeiden können.

–   Angela Merkel wolle "die Macht in Europa" und riskiere dabei, den Kontinent mit ihrer Austeritätspolitik noch tiefer in die Krise zu stürzen, urteilen französische Kritiker.

–   Am morgigen Donnerstag steht der französischen Wirtschaft ein weiterer schwerer Rückschlag bevor.

–   In Großbritannien wird die Übernahme des Bahnkonzerns Arriva[2] durch die Deutsche Bahn AG formell gebilligt werden. Die Deutsche Bahn vergrößert damit ihren Vorsprung vor der französischen SNCF im Kampf um die Spitzenposition im europäischen Schienenverkehr – einer strategisch wichtigen Milliardenbranche. Der SNCF-Chef warnt vor einer umfassenden Kontrolle des europäischen Eisenbahnsystems durch den deutschen Konzern.

 [1] s. dazu Keine Denkverbote!

[2], [3] Angela Merkel "über alles"; Le Figaro 15.06.2010

[4] Berliner Kompromiss irritiert die Franzosen; www.ftd.de 15.06.2010

[5] s. dazu Sparen für die Expansion

[6] Konkurrenz auf Schienen: Franzosen fürchten deutsches Bahn-Diktat; Financial Times Deutschland 09.06.2010

[7] s. auch Die Frage der Führung

[1] In seguito alla Rivoluzione spagnola del 1868, conosciuta come "la gloriosa", la dinastia dei Borbone fu esclusa dal trono di Spagna. La candidatura al trono fu offerta al principe Leopoldo di Hohenzollern-Sigmaringen, fratello di Carlo I di Romania. La Francia oppose il suo veto, per cui il principe Leopoldo 12 luglio 1870 rifiutò il trono. Ciò tuttavia non pose fine alla crisi innescata tra Prussia e Francia. Spinto da un’ondata di fermento nazionale, l’imperatore francese Napoleone III acconsentì il 19 luglio successivo a consegnare a Berlino la dichiarazione di guerra francese.

[2] Arriva is one of the largest transport services organisations in Europe, employing more than 42,000 people and delivering more than one billion passenger journeys across 12 European countries every year. Arriva provides bus and train services in 12 European countries:  Czech Republic (450 employees), Denmark (4 500), Germany (2 900), Hungary (200), Italy (2 100), Netherlands (1 600), Poland (80), Portugal (1 550), Slovakia (1050), Spain (950), Sweden (1 800), United Kingdom (23 150). Arriva entered the Italian bus market in 2002. It’s now the largest private sector bus operator in Italy, in Denmark, one of the largest private bus operators in the Netherlands and in UK.

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