COME NEL PERIODO post Bismarck + altri

Ue, Germania, Russia, auto, competizione
Gfp     091109

Come nel periodo postbirmarckiano

●    GM ha sfruttato gli scontri all’interno della UE per far fallire l’accordo con Magna.

●    L’accordo russo-tedesco per la vendita di Opel all’austro-canadese Magna e alla russa Sberbank avrebbe rafforzato l’asse russo-tedesco e incentivato il distacco della Germania dal legame transatlantico. Secondo il Vicepresidente del parlamento russo, Oleg Morosow (del partito di Putin, Russia Unita), i russi la decisione di GM è “più una scelta politica che non economica”.

o   Sarebbe opinione diffusa in Russia che gli americani ragionano come al tempo della Guerra Fredda.

o   Il giornale economico liberale russo, Kommersant, critica la politica economica della Russia, elencando una serie di accordi falliti, l’intervento statale nell’economia che frena gli investimenti esteri.

o   Secondo alcuni commentatori, il capo di Sberbank, Gref, avrebbe ricevuto da Putin l’ordine di portarsi a casa Opel.

o   Putin avrebbe per la prima volta deciso un sostegno finanziario di €1,3 MD. per il gruppo auto Avtovaz, fortemente indebitato.

●    Su modello dell’alleanza già avviata per altri settori (aeronautica, gas), Russia e Germania progettavano relazioni speciali anche per l’auto:  

o   grazie all’ingresso di Sberbank in Opel, mettere a disposizione la tecnologia per i gruppi russi dell’auto, rendendone possibile la ripresa (Volga, Lada);

o   Opel – con sede centrale in Germania e diretta da Magna strettamente legato all’industria tedesca – avrebbe invece ottenuto una posizione forte sul mercato russo.

●    Fallito il piano russo-tedesco, riprende la competizione per la ristrutturazione del settore auto europeo.

o   Il primo ministro Assia, Roland Koch (CDU), critica aspramente GM e governo americano, considerato “politicamente responsabile” della decisione in quanto proprietario di maggioranza del gruppo; GM non può più pensare ad aiuti statali tedeschi;

o   su pressione di Koch, perde il suo posto di consigliere dell’Amministrazione fiduciaria di Opel, l’FDP, Dirk Pfeil, che aveva criticato per motivi economici il piano di cessione a Magna e Sberbank.

●    GM cerca di calmare le proteste offrendo ad un tedesco la direzione di GM Europa, che darebbe maggiore voce ai tedeschi senza però diminuire il controllo USA su Opel, e di conseguenza alla forte presenza dell’auto USA in Europa.

●    Il governo tedesco deve ora cercare di impedire la riduzione delle capacità produttive in Germania:

o   GM prospetta la chiusura di alcuni stabilimenti in Germania,

o   mentre il gruppo austro-canadese Magna aveva previsto di attuare le riduzioni a scapito di GB (Vauxall) e Spagna,

o   le cui proteste avrebbero contribuito al fallimento del progetto con Magna, facendo intervenire la Commissione UE contro le violazioni delle regole sulla concorrenza da parte del governo tedesco (aiuti finanziari statali a Magna in cambio di trattamento preferenziale per gli stabilimenti tedeschi di Opel);

o   il presidente del sindacato britannico Unite sulla vicenda: “decisione giusta per la Gb e per i nostri stabilimenti”.

●    Secondo osservatori sarebbe in corso uno spostamento di lungo termine delle relazioni Germania-USA, continuato anche con la nuova Amministrazione americana di Obama.

●    Alla base del caso Opel ci sarebbero attriti USA-Germania dovuti al “neo-nazionalismo tedesco”, (secondo le dichiarazioni dell’ex ambasciatore americano in Germania, John Kornblum, su FAZ); lo dimostrerebbe anche la mancata partecipazione di Obama ai festeggiamenti per l’anniversario della caduta del Muro, etc.

o   La Germania non terrebbe conto della UE o della Nato: ad es.:

o   il gasdotto del Baltico, che aumenta la dipendenza dell’Europa dalla cooperazione russo-tedesca;

la sentenza della Corte costituzionale federale tedesca sul trattato di Lisbona che limita l’accordo a favore degli interessi nazionali tedeschi; Kornblum concorda con il Financial Times che dichiara: «la sentenza rispecchia l’atmosfera politica nazionalistica predominante oggi a Berlino e che ricorda quella del periodo seguente a Bismarck».

Gfp      091109

Wie in der Zeit nach Bismarck

09.11.2009
WASHINGTON/BERLIN

–   (Eigener Bericht) – Nach dem Scheitern der deutsch-russischen Pläne zum Verkauf von Opel beginnt der Machtkampf um die Neustrukturierung der europäischen Automobilindustrie erneut.

–   Die von Berlin erhoffte Schwächung der US-Autohersteller in Europa bleibt aus; die angestrebte deutsch-russische Kooperation im Kraftfahrzeugbau verliert ihre Grundlage.

–   Stattdessen muss die Bundesregierung sich darum bemühen, einen Abbau von Produktionskapazitäten in Deutschland zu verhindern:

o    Hatten die Pläne des österreichischen Magna-Konzerns vorgesehen, künftige Kürzungen zu Lasten von Großbritannien und Spanien vorzunehmen,

o    stellt General Motors (GM) jetzt die Stilllegung einiger Betriebe in der Bundesrepublik in Aussicht. Während London und Madrid eine bessere Behandlung ihrer GM-Standorte erhoffen, hält in Berlin die wütende Kritik an: Auch im Fall Opel bleibt unter der neuen US-Regierung die gewünschte Begünstigung Deutschlands aus.

o    Zugleich setzt Washington mit dem Fernbleiben von US-Präsident Obama bei den heutigen Mauerfall-Feiern eine Serie diplomatischer Brüskierungen der Bundesregierung fort. Die Ursache, die auch dem Streit um Opel zugrunde liegt, nennt ein früherer US-Botschafter in Deutschland in der Presse: einen neuen Nationalismus im Berliner Establishment.

Politisch verantwortlich

–   Nach dem Scheitern des Verkaufs von Opel an den österreichischen Magna-Konzern und die russische Sberbank hält in Berlin die wütende Kritik an der GM-Zentrale und der US-Regierung an. Washington trage als Eigentümer des Automobilherstellers "die politische Verantwortung" für die Entscheidung, Opel nicht zu veräußern, erklärt der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU).

–   Mit Staatszuschüssen könne GM nun auf keinen Fall mehr rechnen. Koch warnt vor politischem Druck ("Erpressung") aus Washington: "Ich würde niemandem raten, das auszuprobieren."[1] Insbesondere auf Kochs Drängen verliert ein Mitglied des Opel-Treuhandbeirats, der FDP-Politiker Dirk Pfeil, seinen Posten; Pfeil hatte aus ökonomischen Gründen den Plan zum Verkauf an Magna und die Sberbank scharf kritisiert.

–   GM bemüht sich, die deutschen Proteste abzuschwächen, und bietet an, einen Deutschen an die Spitze von GM Europe zu stellen. Das liefe zwar auf größere deutsche Mitsprache hinaus, änderte aber nichts an der US-amerikanischen Kontrolle über Opel und damit an einer anhaltend starken Präsenz der US-Automobilindustrie in Europa.

Achsbruch

–   Schwer wiegt das Scheitern des Verkaufs vor allem für die deutsch-russische Absicht, Sonderbeziehungen auch in der Automobilbranche aufzubauen. Die russische Kraftfahrzeugindustrie liegt danieder; Berlin und Moskau hatten geplant, über den Einstieg der Sberbank bei Opel russischen Autokonzernen Technologie zur Verfügung zu stellen und so eine Renaissance der Hersteller einst bekannter Marken ("Wolga", "Lada") zu ermöglichen.

–   Modell dafür steht die exklusive deutsch-russische Kooperation in anderen Sektoren, etwa in der Luftfahrt [2] oder der Erdgasbranche [3].

–   Umgekehrt sollte Opel – mit Firmenzentrale in Deutschland und geführt vom eng an die deutsche Industrie angebundenen österreichischen Magna-Konzern – eine starke Stellung auf dem russischen Markt erhalten. Der Deal hätte die deutsch-russische Achse weiter ausgebaut und eine Entkopplung Deutschlands von den transatlantischen Bindungen weiter befördert.[4] Entsprechend ist in Moskau nun zu hören, der Beschluss von GM, Opel nicht zu veräußern, sei "mehr eine politische als eine wirtschaftliche Entscheidung" [5] – eine Aussage, die auf die Verkaufsweigerung ebenso zutrifft wie auf die jetzt gescheiterten Kooperationspläne Berlins und Moskaus.

Nationale Kriterien

–   Vor allem Proteste aus Großbritannien und Spanien haben zum Scheitern des Projekts beigetragen. Nach den Plänen von Magna und der Sberbank standen überdurchschnittliche Kürzungen an Standorten außerhalb der Bundesrepublik bevor; insbesondere die britischen Vauxhall-Werke schienen dabei auf lange Sicht von der endgültigen Schließung bedroht (german-foreign-policy.com berichtete [6]).

–   Auf Druck Londons und Madrids schritt die EU-Kommission ein; in der Tat lief die offenkundige Verknüpfung der Staatsbeihilfe für Magna mit einer schonenden Behandlung der deutschen Opel-Standorte den EU-Regeln zuwider, die eine bevorzugte Behandlung aufgrund nationaler Kriterien nicht zulassen. Die Aktivitäten der EU-Kommission boten GM eine Grundlage dafür, den bereits abgesprochenen Deal mit Magna platzen zu lassen. In Großbritannien sowie in Spanien wird nun die Hoffnung laut, den einseitigen Abbau von Produktionskapazitäten nicht hinnehmen zu müssen. "Ich denke, das ist die richtige Entscheidung für Großbritannien und für unsere Werke", urteilt der Vorsitzende der Gewerkschaft Unite über den Verbleib von Opel und Vauxhall im GM-Konzern.[7]

Brüskiert

–   Während deutsche Politiker ihrer Wut freien Lauf lassen, verweisen Beobachter auf langfristige Verschiebungen in der US-Deutschlandpolitik, die auch nach dem Amtsantritt der Regierung Obama anhalten. Obama hat Berlin, das sich schon lange einen prestigeträchtigen Staatsbesuch des US-Präsidenten erhofft, bereits mehrfach brüskiert. Im Juni begleiteten erhebliche diplomatische Verstimmungen seine Kurzvisite in der Bundesrepublik. Anstelle eines medienträchtigen Auftritts in der deutschen Hauptstadt hatte Obama einen Besuch in der Gedenkstätte Buchenwald vorgezogen, um im dortigen ehemaligen NS-Konzentrationslager an die Menschheitsverbrechen der letzten Phase deutscher Expansion zu erinnern.[8] Auch an den heutigen Berliner Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag des Zusammenbruchs der DDR nimmt der US-Präsident nicht teil, obwohl die Bundesregierung intensiv dafür geworben hatte. Für "eine Stippvisite in Kopenhagen", um "die Olympiabewerbung seiner Heimatstadt Chicago zu unterstützen", habe Obama hingegen Zeit gefunden, bemerkt die deutsche Presse über die anhaltende Brüskierung Deutschlands durch die USA: "In der Entwicklung der deutsch-amerikanischen Beziehungen sind seit dem Machtwechsel in Washington außer atmosphärischen keine wesentlichen Veränderungen festzustellen."[9] Dies gilt auch für den Fall Opel.

Neuer Nationalismus

–   Erst am Freitag hat der ehemalige US-Botschafter in Deutschland John Kornblum dem Berliner Establishment einen neuen Nationalismus attestiert, der zu den Verstimmungen in den USA beigetragen hat. "Seit 2001 verbindet Deutschland seine nach wie vor europafreundliche Rhetorik mit einem wachsenden Egoismus, wann immer seine nationalen Interessen betroffen sind", heißt es in einem Namensartikel von John Kornblum in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der anlässlich des zwanzigsten Jahrestages des DDR-Zusammenbruchs publiziert worden ist.[10] Die Bundesrepublik folge ihren "eigenen Instinkten", "ohne erkennbare Rücksicht auf die europäische oder gar die atlantische Einheit zu nehmen". Als Beispiel führt Kornblum die "Ostsee-Pipeline" an, die Europa weiter in Abhängigkeit von der deutsch-russischen Erdgaskooperation treibt, aber auch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Vertrag von Lissabon, das das Abkommen zugunsten nationaler deutscher Interessen einschränkt – ein Schritt, den Berlin den übrigen EU-Staaten nicht zugesteht. "Das Urteil", zitiert der ehemalige US-Botschafter zustimmend die Londoner Financial Times, "spiegelt die nationalistische, an die Zeit nach Bismarck erinnernde politische Stimmung, die gegenwärtig in Berlin herrscht."

[1] Koch gibt US-Regierung die Schuld am Opel-Drama; Focus Online 07.11.2009

[2] s. dazu Unheilvoller Schatten und Mehr Einfluss denn je

[3] s. dazu Energiekraken und Eurasien

[4] s. dazu Die Wirtschaftsachse Berlin-Moskau (I)

[5] Opel-Debakel zieht Kreise in Russland; auto.de 06.11.2009

[6] s. dazu Weitere Opfer nicht ausgeschlossen

[7] GM says it plans to cut 10,000 jobs at Opel; The Times 04.11.2009

[8] s. dazu Stürzende Giganten (II)

[9] Mauerfälle; Frankfurter Allgemeine Zeitung 06.11.2009

[10] John Kornblum: Zentrum einer integrierten Welt; Frankfurter Allgemeine Zeitung 06.11.2009

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Auto.de         091106

Opel-Debakel zieht Kreise in Russland

Die Opel-Nachricht zieht Kreise. Auch nach Russland gehen die Blicke. Einen einmaligen Modernisierungsschub für die am Boden liegende russische Autoindustrie habe sich Putin von Opel erhofft, urteilt dpa. Nun aber mache sich Enttäuschung breit.

–   Der frühere Kremlchef hat geäußert, dass Russland den "eigentümlichen Geschäftsstil" der Amerikaner künftig berücksichtigen werde. Und Putin gilt nach wie vor als wichtigster Wirtschaftslenker im Land.

–   Demonstrativ Entwarnung geben aber Autoexperten und Politologen, die betonten, es handele sich um eine rein wirtschaftliche Entscheidung. Negative politische Folgen werden ausgeschlossen. Kanzlerin Angela Merkel habe sich schließlich für die russische Variante glaubhaft stark gemacht und dabei selbst politisch einiges riskiert. Das werde ihr in Moskau angerechnet.

–   Es gibt aber eben auch andere Stimmen. Die Absage des Opel-Verkaufs sei "mehr eine politische als eine wirtschaftliche Entscheidung", wird Parlamentsvizechef Oleg Morosow von dpa zitiert. Verbreitet sei in Russland die Meinung, die Amerikaner dächten noch so wie zu Zeiten des Kalten Krieges und ließen deshalb keinen Zugriff der Ex-Sowjetunion auf westliche Technik zu. Morosow vertritt die von Putin geführte Partei Geeintes Russland.

–   Nur am Rande ist Kritik an Russlands Wirtschaftspolitik auszumachen. Die liberale Wirtschaftszeitung "Kommersant" etwa hat eine Reihe verpatzter Deals aufgelistet. Kritisiert wird auch die staatliche Intervention in Wirtschaftsfragen, die westliche Investoren oft abschrecke. Es gebe auch Kommentatoren, die die Ansicht verträten, Sberbank-Chef German Gref sei "quasi von Putin verdonnert" worden, Opel ins Land zu holen.

Nun werden sich die Russen wohl oder übel anderes einfallen lassen müssen. Für den hoch verschuldeten größten russischen Autobauer AwtoWAS, bei dem die Lada-Modelle vom Band rollen, habe Putin erst einmal umgerechnet 1,3 Milliarden Euro "Stütze" in Aussicht gestellt, hält dpa fest.

(automobiloreport.com/ar/W. R.)

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