Eurasia

Germania, Russia,
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●     I gruppi tedeschi dell’energia stanno rafforzando la propria posizione in Russia, mentre quelli anglo-americani sono sulla difensiva.

        Due anni fa la britannico-olandese Royal Dutch Shell ha dovuto abbandonare il progetto di liquefazione del gas nell’isola di Sachalin.

●     Al gigante tedesco della chimica BASF, che da anni coopera con Gazprom tramite la filiale Wintershall, la Russia ha prospettato l’ampliamento delle attività congiunte nel settore gas dall’Ovest all’Est Siberia.

●     Nel novembre 2008, in occasione dell’attivazione di un progetto russo-tedesco per l’estrazione del gas in Siberia occidentale, presso la città di Nowy Urengoi (il progetto Achimgaz), Gazprom aveva offerto ai gruppi tedeschi l’accesso anche al gas nell’area russa sul Pacifico,

        risorse che progetti russi di lungo termine prevedono vengano esportate in Cina, Giappone e USA, e su cui Berlino potrebbe ora esercitare la propria influenza.

        Alexei Miller, capo di Gazprom: “Gazprom e BASF potrebbero cooperare nella creazione di un sistema congiunto di produzione-trasporto e lavorazione del gas dellla Siberia orientale e nell’estremo oriente russo”.

        Achimgaz è una la joint venture di Gazprom e Wintershall, creata nel 2003 come prova per un eventuale ampliamento della cooperazione russo-tedesca nel gas.

        Il giacimento di gas di Urengoi (250kmX60km) è il più grande della Russia e uno dei maggiori su terraferma del mondo, la cosiddetta Achimov-Formation. Si calcola che possa fornire fino a 7 000 MD di m3, è attivo dal 1970, dal 1984 fornisce l’Europa occidentale.

        L’estrazione di Achimgaz è iniziata a novembre 2008, e dovrebbe giungere a 7,5 MD di m3/l’anno, pari a 1/5 dell’import tedesco di gas dalla Russia nel 2007.

        Oltre Achimgaz, ci sono altri progetti tedesco-russi per il gas:

        Wintershalled E.on partecipano dal 2007 all’estrazione nel giacimento di Juschno Russkoje, anch’esso in Siberia occidentale, con 600 MD m3 tre volte circa la formazione Achimov, che potrebbero coprire per 15 anni l’import tedesco dalla Russia.

        In futuro il gas di Juschno Russkoje sarà trasporto tramite la Nord Stream Pipeline direttamente in Germania.

●     La durata dello sfruttamento di Juschno Russkoje – di decenni, come quello di Achimgaz che terminerà nel decennio 2040 – evidenzia il carattere di lunga durata della cooperazione russo-tedesca, e rappresenta la base per ampi progetti geo-strategici (Eurasia)

Il rafforzamento dell’influenza tedesca spiega perché Berlino, modificando rispetto allo scorso anno la sua posizione sulla disputa Russia-Ucraina (2005/2007), si ponga su posizioni di equidistanza criticando oltre la Russia anche l’Ucraina.

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Eurasien
15.01.2009
MOSKAU/BERLIN

–   (Eigener Bericht) – Zu Gesprächen über den Ausbau der deutsch-russischen Erdgaskooperation reist der russische Ministerpräsident Putin am morgigen Freitag nach Berlin. Moskau stellt dem deutschen Chemieriesen BASF, der über seine Tochter Wintershall seit Jahren eng mit Gazprom zusammenarbeitet, eine Ausdehnung der gemeinsamen Erdgasaktivitäten von West- nach Ostsibirien in Aussicht.

–   Auch in Fernost, im russischen Pazifikgebiet, könnten deutsche Konzerne Zugriff auf Erdgas erhalten, hieß es schon im Herbst bei Gazprom. Berlin bekäme damit Einfluss auf Ressourcen, die langfristigen Planungen zufolge für China, Japan und eventuell die USA vorgesehen sind. Während deutsche Energiekonzerne ihre Stellung in Russland kontinuierlich stärken, geraten Öl- und Gasfirmen aus den angloamerikanischen Staaten in die Defensive.

–   Der deutsche Einflussgewinn lässt ein Motiv für veränderte Reaktionen Berlins auf den Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine erahnen: Anders als in den Vorjahren wird diesmal nicht allein Moskau, sondern auch Kiew kritisiert.

–   Zu den Hauptthemen, die bei den morgigen Gesprächen des russischen Ministerpräsidenten Putin mit der deutschen Kanzlerin in Berlin behandelt werden sollen, gehört die deutsch-russische Energiekooperation. Dies bestätigt ein Regierungssprecher.

–   Schon heute halten deutsche Konzerne in der Gasbranche Russlands eine hervorgehobene Position. Diese soll in den kommenden Jahren ausgebaut werden. Erst im November hat Gazprom-Chef Alexei Miller erklärt, die Zusammenarbeit mit dem deutschen Chemieriesen BASF sowie dessen Tochter Wintershall auf Ostsibirien und das russische Pazifikgebiet ausdehnen zu wollen. Miller äußerte dies bei der Inbetriebnahme eines deutsch-russischen Erdgasförderprojekts in Westsibirien mit dem Namen Achimgaz. Das Vorhaben verdeutlicht exemplarisch den Umfang und die Tragweite der Energiezusammenarbeit zwischen Berlin und Moskau.

Erdgashauptstadt

–   Achimgaz, ein am 17. Juli 2003 gegründetes Joint Venture zwischen Gazprom und Wintershall, wurde von Anfang an als Testprojekt für den weiteren Ausbau der deutsch-russischen Erdgaskooperation konzipiert. Es bearbeitet ein klar abgegrenztes Gebiet nahe der westsibirischen Stadt Nowy Urengoi, die häufig als "Erdgashauptstadt" Russlands gekennzeichnet wird. Dort befindet sich das Gasfeld Urengoi, 250 Kilometer lang und bis zu 60 Kilometer breit, das größte des Landes und eine der größten onshore-Lagerstätten der Welt.

–   Bis zu sieben Billionen Kubikmeter Erdgas können Experten zufolge dort gefördert werden. Urengoi wird seit den 1970er Jahren ausgebeutet, seit 1984 beliefert es Westeuropa. Achimgaz soll einen Teil des dort lagernden Gases abbauen, der mehr als 3.100 Meter unter der Erdoberfläche liegt (in der sogenannten Achimov-Formation) – eine technisch anspruchsvolle Aufgabe.

–   Die Förderung, die im vergangenen Juli testweise aufgenommen und im November offiziell gestartet wurde, soll jährlich bis zu 7,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas liefern. Das ist ein Fünftel der deutschen Erdgasimporte aus Russland im Jahr 2007.[1]

Auf Jahrzehnte angelegt

●     Achimgaz ist Testprojekt, aber bei weitem nicht das einzige ehrgeizige Vorhaben der deutsch-russischen Erdgaskooperation. Wintershall sowie der deutsche Energieriese Eon sind an der Förderung im Erdgasfeld Juschno Russkoje beteiligt, einer ebenfalls westsibirischen Lagerstätte wenig östlich von Urengoi. Die Reserven in Juschno Russkoje sind mit rund 600 Milliarden Kubikmetern Gas rund dreimal so groß wie die der Achimov-Formation; mit ihnen könnten die deutschen Importe aus Russland rund 15 Jahre lang gedeckt werden. Die Fördertätigkeit begann offiziell am 18. Dezember 2007. Das Erdgas soll in Zukunft über die Nord Stream-Pipeline direkt nach Deutschland geleitet werden.[2]

●     Die Ausbeutung des Feldes in Juschno Russkoje ist ebenso auf Jahrzehnte angelegt wie Achimgaz, das bis in die 2040er Jahre arbeiten soll – Zeiträume, die den langfristigen Charakter der deutsch-russischen Erdgaskooperation verdeutlichen und die Grundlage für weitreichende geostrategische Konzepte bilden ("Eurasien", german-foreign-policy.com berichtete [3]).

Ostasiens Versorgung

–   Als nächsten Schritt bereiten Berlin und Moskau die Ausweitung der Erdgaskooperation auf Ostsibirien und das russische Pazifikgebiet vor. "Gazprom und BASF könnten beim Aufbau eines einheitlichen Produktions-, Transport- und Verarbeitungssystems für Erdgas in Ostsibirien und im russischen Fernost zusammenarbeiten", erklärte der Vorstandsvorsitzende von Gazprom, Alexei Miller, im vergangenen November gegenüber der deutschen Wirtschaftspresse.[4] Wintershall-Chef Reinier Zwitserloot zufolge beziehen sich die Pläne auf das kommende Jahrzehnt und die 2020er Jahre, sind also ebenfalls langfristig angelegt.[5]

–   Das ostsibirische Erdgas ist in den russischen Strategien zum Export nach China, Japan und womöglich in die Vereinigten Staaten vorgesehen. Auf deren Belieferung erhielte Berlin perspektivisch Einfluss. Die Ausweitung der deutsch-russischen Zusammenarbeit im Osten Russlands wird von der Einschränkung dortiger Aktivitäten angloamerikanischer Konzerne begleitet.

–   So musste die britisch-niederländische Royal Dutch Shell vor zwei Jahren die Kontrolle über ein umfangreiches Flüssiggasprojekt auf der Pazifik-Halbinsel Sachalin abgeben. Darüber hinaus liegt die russisch-britische TNK-BP seit geraumer Zeit mit Moskau in ernstem Streit.

Ein Drittel

–   Die Ausweitung der Chancen, die sich aus der Erdgaskooperation mit Russland ergeben, lässt ein Motiv für Veränderungen in der deutschen Reaktion auf den russisch-ukrainischen Gasstreit erahnen. Hatte Berlin in früheren Auseinandersetzungen um russische Erdgaslieferungen stets Moskau die Schuld gegeben – vor allem im russisch-ukrainischen Streit 2005/2006 und im russisch-belarussischen Streit 2006/2007 -, so heißt es nun immer öfter, Moskau und Kiew hätten sich beide gleichermaßen verrannt.

–   "Ich hoffe, dass beide Seiten die Signale aus der Europäischen Union[e] wahrgenommen haben", sagte etwa der Staatsminister im Auswärtigen Amt Günter Gloser (SPD) auf dem Höhepunkt des Konflikts. Die Aussage bevorzugt, anders als in den Jahren zuvor, nicht mehr die transatlantisch orientierte Regierung der Ukraine, sondern stellt eine Äquidistanz zu beiden Staaten her. Russland, das seine Energiewirtschaft in zunehmendem Maße den deutschen Konzernen öffnet, besitzt alleine rund ein Drittel der gesamten weltweit bekannten Erdgasvorräte.

[1] Gasprom erschließt Gasfelder in Russlands hohem Norden; Frankfurter Allgemeine Zeitung 08.12.2008

[2] s. dazu Erdgasgürtel, Kontinuitäten, Energiekraken und 4.500 Kilometer um Berlin

[3] s. dazu Herrschaftsvisionen, Raum, Volk, Imperium, Seit 1881, Natürliche Modernisierungspartner und Finanzbrücke

[4] "Die Zeiten von billigem Gas und Öl sind vorbei"; Handelsblatt 24.11.2008

[5] Gasprom will Projekte mit Wintershall ausbauen; Frankfurter Allgemeine Zeitung 13.11.2008

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