Spostamento degli equilibri (politici)
● (29.01.09) Visita in Europa e Germania del primo ministro cinese, accompagnato da oltre 100 imprenditori: Berlino chiede per le imprese tedesche maggiore partecipazione al programma anti-congiunturale cinese, di €460MD, per infrastrutture, tutela ambientale e tecnologie innovative.
o La Cina vista come parziale ancora di salvataggio per l’industria dell’export tedesca.
o Uno dei punti centrali dell’influenza politica tedesca in Cina è la legislazione di difesa dell’ambiente, settore sostenuto dal ministero tedesco per lo Sviluppo.
● Pechino è disposta alla cooperazione in cambio di maggior peso nella ridefinizione del sistema finanziario globale; sfrutta la cooperazione economica per il proprio sviluppo;
o il gruppo tedesco ThyssenKrupp, rischiando forti perdite per la crisi, è spinto a vendere alla Cina parte della propria tecnologia per il transrapido, che le consentiranno di costruire autonomamente un treno a sospensione magnetica;
o esperti ritengono che la Cina stia per trasformarsi da “officina del mondo a produttore di alta tecnologia”.
o Il PIL cinese ha ora superato quello tedesco; la Cina sta per divenire primo esportatore mondiale.
Essendo l’industria cinese molto dipendente dall’export, comincia a risentire del calo di domanda in Europa e USA; la Cina ha perciò interesse a evitare ulteriori cadute in Occidente, e non è contraria alle misure di sostegno dei gruppi occidentali.
– Anlässlich des heutigen Deutschlandbesuchs von Ministerpräsident Wen Jiabao verlangt Berlin eine stärkere Teilhabe deutscher Unternehmen am chinesischen Konjunkturprogramm.
– Einen erheblichen Teil der Staatsprojekte im Umfang von 460 Milliarden Euro, die Beijing zur Eindämmung der Wirtschaftskrise in die Wege leitet, könnten deutsche Firmen bedienen, heißt es in Managerkreisen.
– Angesichts ernster Geschäftseinbrüche in Europa und vor allem in den USA gilt die Volksrepublik unter Experten als ein partieller Rettungsanker für die deutsche Exportindustrie, da ihr Inlandsmarkt unter Umständen einen guten Teil der im Westen nicht mehr absetzbaren Produkte aufnehmen kann.
– Beijing ist grundsätzlich zur Zusammenarbeit bereit, verlangt aber Mitsprache bei der Ausgestaltung des globalen Finanzsystems – und nutzt die Wirtschaftskooperation, um die eigene Entwicklung voranzutreiben.
– China hat mittlerweile beim Bruttoinlandsprodukt die Bundesrepublik überholt und ist trotz der Krise dabei, zur globalen Exportnation Nummer eins zu werden.
– Maßnahmen gegen die Weltwirtschaftskrise stehen im Mittelpunkt der Gespräche, die der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao am heutigen Donnerstag in Berlin führt. Die Krise, die in Europa und den USA bereits jetzt katastrophale Zusammenbrüche hervorgerufen hat, wirkt sich auch auf China aus: Weil die dortige Industrie in hohem Maße von Exporten abhängig ist, nimmt sie wegen ausbleibender Nachfrage aus Europa und vor allem aus den Vereinigten Staaten ernsten Schaden.
– Die Volksrepublik hat aus diesem Grund erhebliches Interesse, weitere Einbrüche im Westen zu verhindern, und ist Maßnahmen zur Stützung westlicher Firmen nicht abgeneigt. Ministerpräsident Wen ist sofort nach dem chinesischen Neujahrsfest am Montag zu einer einwöchigen Europareise aufgebrochen. Er wird erstmals von einer starken Delegation chinesischer Manager begleitet; die Rede ist von mehr als 100 Unternehmern.
– Beijing hat bereits im Herbst Schritte eingeleitet, um für die wegbrechenden Exportmöglichkeiten Ersatz zu schaffen. Als geeignetes Mittel gilt die Stärkung der Inlandsnachfrage auf dem riesigen chinesischen Markt;
– China hat offiziell 1,3 Milliarden Einwohner, mehr als zweieinhalb mal so viele wie die EU. Unter anderem hat Beijing ein Konjunkturprogramm mit einem Volumen von rund 460 Milliarden Euro aufgelegt. Es soll die Inlandsgeschäfte ankurbeln. Deutsche Unternehmen wittern Chancen. Die von Beijing vorgesehenen Schwerpunkte wie etwa "Ausbau der Infrastruktur, Stärkung von Umweltschutz und innovativen Technologien kommen dem Angebot deutscher Unternehmen entgegen", urteilt die neue Wirtschaftsförderungsgesellschaft Germany Trade and Invest.[1]
– Ohnehin werde, heißt es weiter, "die schrittweise konsequente Umsetzung und Kontrolle von Umweltschutzvorschriften die Nachfrage nach Umwelttechnologie – häufig ‘made in Germany’ – erhöhen". Die Umweltgesetzgebung Chinas gehört zu den Schwerpunktfeldern der Berliner Einflusspolitik in Beijing, der chinesische Umweltsektor wird etwa vom deutschen Entwicklungsministerium unterstützt.[2]
– Am heutigen Donnerstag werden, wie in Berlin verlautet, Bundeskanzlerin Merkel und Außenminister Steinmeier den chinesischen Ministerpräsidenten Wen drängen, deutsche Unternehmen bei der Umsetzung des chinesischen Konjunkturprogramms besonders zu berücksichtigen.
– Die EU-Kommission verlangt außerdem, die Förderung westlicher Firmen auf Kosten der chinesischen Steuerzahler auszuweiten. Man "bezweifle", dass die bisherigen Maßnahmen Beijings ausreichten, und wolle China "dazu bewegen, so viel wie nur möglich zur Belebung der Konjunktur zu unternehmen", heißt es in Brüssel zum europäischen Wunsch nach einer Aufstockung des chinesischen Konjunkturprogramms.[3]
– Wie beim Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft zu hören ist, übt die deutsche Wirtschaft Druck auf Beijing aus, einheimische Unternehmen keinesfalls zu bevorzugen. Darüber müsse "die Bundesregierung mit den chinesischen Partnern sprechen", fordert der Geschäftsführer des Asien-Pazifik-Ausschusses vor der heutigen Zusammenkunft in Berlin.[4]
– Beijing ist bereit, den deutsch-europäischen Forderungen im Grundsatz entgegenzukommen. China vertraue auf "seine riesige Inlandsnachfrage" und "die Wirksamkeit seiner politischen Maßnahmen, um die Nachfrage im Inland zu stimulieren" [5], heißt es in einer Erklärung, die die Nachrichtenagentur Xinhua anlässlich der Europareise des chinesischen Ministerpräsidenten veröffentlichte:
o "Die Nachfrage aus China und sein Wirtschaftswachstum werden als Antrieb für die Weltwirtschaft dienen, um sich vom Abwärtstrend wieder zu erholen."
o Dafür verlangt Beijing Mitsprache bei der Gestaltung des globalen Finanzsystems. "Verschiedene Länder haben inzwischen realisiert, dass sie eine gemeinsame Position formulieren sollten, um die Krise zu überwinden", heißt es in der Erklärung weiter unter ausdrücklichem Bezug auf künftiges "fiskales und monetäres Vorgehen". Nur so lasse sich "ein weiteres ökonomisches Abgleiten" verhindern.[6]
– Zudem nutzt die Volksrepublik die Kooperation, um die eigene Entwicklung voranzutreiben. Dies gilt nicht nur für die Wirtschaftsleistung, bei der China inzwischen Deutschland überholt hat. Ein Beispiel bietet der Bau der Transrapid-Strecke in Shanghai, deren Verlängerung am heutigen Donnerstag vereinbart werden soll.
– Der ThyssenKrupp-Konzern steht vor schweren Kriseneinbrüchen und sieht sich veranlasst, Teile der Transrapid-Technologie an China zu verkaufen. Damit erhält Beijing die ihm bislang noch fehlenden Mittel zum eigenständigen Bau einer Magnetschwebebahn.
– Experten konstatieren ohnehin, die Volksrepublik befinde sich bereits "auf dem Weg von der verlängerten Werkbank der Welt zum Hochtechnologiestandort".[7] Die Bewältigung der Wirtschaftskrise zeigt unübersehbar die Verlagerung der weltwirtschaftlichen Gewichte nach China – ein Prozess, auf den Berlin mit politischer Rivalität reagiert.
[1] Wirtschaftstrends VR China Jahreswechsel 2008/09; Bundesagentur für Außenwirtschaft, 30.12.2008. Germany Trade and Invest ist zum 1. Januar durch die Zusammenführung der Bundesagentur für Außenwirtschaft mit der Invest in Germany GmbH entstanden.
[2] s. auch Die Klimaschutz-Gewinner und Zukunftsbranche
[3] EU will größeres chinesisches Konjunkturpaket; Frankfurter Allgemeine Zeitung 27.01.2009
[4] Deutsche Wirtschaft warnt China vor Abschottung; Welt Online 28.01.2009
[5], [6] Chinese premier’s Europe tour underscores China’s confidence; Xinhua 27.01.2009
[7] VR China ist auf dem Weg zum Hightech-Standort; Germany Trade and Invest 15.01.2009