● Fraseologia pseudo-marxista (capitalismo senza regole, avidità dei manager bancari) unita a toni nazionalistici del governo tedesco (ministro Finanze SPD, Steinbrück) per imputare la crisi finanziaria agli USA, che avrebbero parato la crisi mondiale a spese dei loro concorrenti.
o I banchieri tedeschi hanno chiesto al ministro delle Finanze che il pacchetto di aiuti al settore finanze del governo americano non serva a sgravare solo le banche americane, azzerando la concorrenza a spese delle banche europee.
● In realtà il governo tedesco da settimane trasferisce negli USA enormi somme di denaro nel tentativo di sfuggire al crollo comune nella maggiore crisi economica dal 1929.
o Deutsche Bank ha partecipato massicciamente, almeno dal 2001, al settore ipotecario USA, con le subprime, da allora DB e il Bankers Trust sono stati tra i maggiori attori negli USA.
o ¼ dei bilanci delle banche americane appartiene a banche di 60 paesi, di cui quasi il 90% europee, di conseguenza, dopo aver avuto ottimi profitti negli USA, anche le perdite sono internazionali, con DB nelle prime file, con la perdita di $11 MD. nell’avventura dei subprime; non si conoscono i costi conseguenti, si calcola in almeno $25MD. le perdite complessive di DB che partecipa per $70 MD. ad un fondo di sostegno;
o sono state toccate dalla crisi anche diverse banche regionali tedesche, con perdite calcolate a €2-3 MD, che devono essere “contro finanziati”, con tagli al bilancio statale o aumenti generai delle imposte, in ogni caso a spese dei redditi più bassi;
o la svizzera UBS ha avuto perdite per quasi €30 MD.
– Berlino ha accettato senza problemi le iniezioni di liquidità della BCE, che in un sol giorno la BCE ha messo a disposizione degli USA Md.€33; anche le banche private tedesche pompano quotidianamente forti somme nel mercato, le cifre non vengono rese pubbliche per non irritare l’opinione.
Altrettanto fanno le banche giapponesi ed australiane: $150 MD in una settimana da parte della banca centrale giapponese; è prevedibile che questo porti ad una esplosione generale dei prezzi e a massicce perdite di salario e potere d’acquisto.
– Mit Phraseologien aus dem marxistischen Vokabular versucht die Bundesregierung den Zusammenbruch des westlichen Finanzsystems auf die USA abzuschieben. "Ein maßloser Kapitalismus" und die "Gier" amerikanischer Bankenmanager seien für das Wirtschaftsdesaster verantwortlich, sagte der deutsche Finanzminister Steinbrück (SPD) am Wochenende.
– Steinbrück und die CDU/CSU/SPD-Regierung hatten sich in der Vergangenheit über Krisenwarnungen hinweggesetzt und von eigenen Eingriffen in das implodierende Finanzsystem abgesehen. Noch vor wenigen Tagen leugnete Steinbrück, dass der Zusammenbruch ernsthafte Folgen für die deutschen Verbraucher zeitigen könnte. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass deutsche Banken, Versicherer und Exporteure mit Verlusten in mehrstelliger Milliardenhöhe rechnen müssten. Inzwischen sehen deutsche Wirtschaftskreise die Finanzmarktentwicklung in eine Rezession abgleiten, die zu Entlassungen, neuer Arbeitslosigkeit und zu einem Aufschwung rechter Parteien führen werde.
– In die ungewohnt sozialistischen Töne deutscher Regierungspolitiker mischen sich nationale Anklagen, wonach die USA den weltweiten Zusammenbruch auf Kosten ihrer Konkurrenten auffangen könnten. Man werde in Deutschland womöglich "leer ausgehen", schürt Finanzminister Steinbrück die Konkurrenzgefühle.
– Tatsächlich führt seine Regierung den USA seit Wochen Unsummen zu, um dem gemeinsamen Absturz in die größte Wirtschaftskrise seit 1929 doch noch zu entgehen.
– Die von Berlin widerspruchslos hingenommenen Liquiditätsspritzen der Europäischen Zentralbank, die das Finanzdesaster lindern sollen, belaufen sich auf mehrere Hundert Milliarden Euro. An einem einzigen Tag stellte die EZB 33 Milliarden US-Dollar zur Verfügung.[1]
– Auch deutsche Privatbanken pumpen Tag für Tag hohe Beträge in den Geldumlauf, um das zusammenbrechende Wirtschaftsgerüst zu stützen. Genaue Zahlen werden aus Rücksicht auf die vorhersehbare Empörung der Öffentlichkeit nicht publiziert.
– Ebenso schießen japanische und australische Banken Milliardensummen zu. Binnen einer Woche brachte die Japanische Zentralbank 150 Milliarden US-Dollar bei. Die riesigen Geldmengen führen unweigerlich zu einem inflationären Absturz. Voraussehbar sind eine allgemeine Preisexplosion sowie massive Lohn- und Kaufkraftverluste. Über die kommende Armutswelle sagt der deutsche Wirtschaftsminister Glos (CSU), er erwarte "als Folge der Finanzkrise eine ‘Belastungsprobe für Deutschland’".[2]
Die "Belastungsprobe" ist das Ergebnis privater Finanzspekulationen, an denen deutsche Kreditinstitute in den vergangenen Jahren bestens verdienten.
– So beteiligte sich die Deutsche Bank über ihre Tochter Bankers Trust seit spätestens 2001 massiv am US-Hypothekengeschäft mit Schrottpapieren ("Subprime"). Deutsche Bank und Bankers Trust gelten in den USA seitdem als "major player".[3]
– Dass es sich in den USA gut bis hervorragend verdienen ließ und das jetzt verlorene Geld international ist, beweist der ausländische Anteil an der Bilanzsumme der Banken in den USA: Ein Viertel dieser Summe entfällt auf nicht-amerikanische Banken aus 60 Ländern, von denen fast 90 Prozent europäische Kreditinstitute sind. Die Deutsche Bank befindet sich unter den ersten US-Adressen.[4]
– Jetzt musste die Deutsche Bank elf Milliarden Dollar aus dem "Subprime"-Abenteuer abschreiben.[5] Die Folgekosten sind unbekannt. Die Gesamtverluste der Deutschen Bank, die an einem Stützungsfonds in Höhe von 70 Milliarden Dollar beteiligt ist [6], werden auf mindestens 25 Milliarden US-Dollar geschätzt.
– Einen ähnlichen Verlust hat die Schweizer UBS "mit Belastungen von fast 30 Milliarden Euro" [7] eingefahren. Ebenfalls betroffen sind mehrere deutsche Landesbanken.[8] "Schließlich wird es Steuermindereinnahmen geben, weil Banken weniger Gewinn oder gar Verlust machen", sagt ein Finanzexperte der deutschen Regierungspartei SPD.[9] Er schätzt die "Ausfälle" auf zwei bis drei Milliarden Euro, die "gegenfinanziert" werden müssten. Gemeint sind Haushaltskürzungen oder allgemeine Steuererhöhungen. In beiden Fällen werden die unteren Einkommen belastet. Nach vorläufigen Schätzungen kostet das Finanzdesaster, an dem deutsche Spekulanten führend beteiligt sind, die deutschen Verbraucher dreistellige Milliardenbeträge.
Seit einem Informationstreffen des deutschen Finanzministers mit den in den USA tätigen deutschen Banken am vergangenen Donnerstag ("sehr vertrauensvoller Gedankenaustausch") [10] intensiviert der Minister Konkurrenzvorbehalte, die nationale und vulgär-sozialistische Stimmungen artikulieren.
– Die 700-Milliarden-Dollar-Enteignung der US-Steuerzahler dürfe nicht zu einer "einseitigen Entlastung der amerikanischen Banken" und damit zu einer "Wettbewerbsverzerrung zulasten der europäischen Institute" [11] führen, hatten die deutschen Banker vom Minister verlangt. Am Folgetag griff Steinbrück die USA an und warf Washington "schwere Versäumnisse" vor.[12] Die Ursachen der Krise lägen "in einem zügellosen Streben nach Renditen". Der Minister habe mit den USA "abgerechnet" und deren globalen Abstieg vorhergesagt, kommentierte die deutsche Presse genüsslich. Die Entlastungsangriffe zugunsten der deutschen Banken wurden in der Öffentlichkeit als kapital-kritisch rezipiert.
– Nach dem Zusammenbruch der US-Sparkasse Washington Mutual ("Größte Bankenpleite der US-Geschichte") [13] und der 63 Milliarden Euro teuren Verstaatlichung des britischen Hypothekeninstituts Bradford and Bingley (B and B) am Wochenende laute "die Fragen nur noch, wie schlimm es wird" [14], prognostizieren skeptische Finanzanalysten in den USA. Ungeachtet der Folgen löst die gerade vereinbarte 700-Milliarden-Dollar-Enteignung an den Börsen Kurssprünge aus.
[1] Wall Street Down at the Open; The New York Times 26.09.2008
[2] Steinbrück und Glos erwarten 2009 geringeres Wachstum; Reuters 27.09.2008
[3] Foreign Banks Hope Bailout Will Be Global; The New York Times 21.09.2008
[4] Commerzbank AG, Deutsche Bank AG, Dresdner Kleinwort, DZ BANK AG, HSH Nordbank, Landesbank Baden-Württemberg, Landesbank Hessen-Thüringen, Girozentrale Nord/LB – Norddeutsche Landesbank Girozentrale, West LB. Auslandsbanken fordern Gleichbehandlung; Frankfurter Allgemeine Zeitung 26.09.2008
[5] Foreign Banks Hope Bailout Will Be Global; The New York Times 21.09.2008
[7] Europas Banken sehen sich in Krise gut aufgestellt; Reuters 27.09.2008
[9] SPD-Finanzexperte rechnet mit Belastungen in Milliardenhöhe; Reuters 22.09.2008
[10] Deutsche Banken wollen von US-Rettungspaket profitieren; Reuters 26.09.2008
[11] Stellungnahme des Bundesverbands der deutschen Banken; 26.09.2008
[12] Steinbrück rechnet mit den USA ab; Financial Times Deutschland 24.09.2008
[13] Größte Bankenpleite der US-Geschichte; Süddeutsche Zeitung 26.09.2008
[14] "Das ist der Anfang vom Ende des US-Imperiums"; Der Tagesspiegel 28.09.2008