Il prossimo passo

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Il prossimo passo

●    Berlino rivendica una maggiore quota delle riserve di gas del Golfo, in Irak e Qatar.

●    La cancelliera tedesca Merkel e il ministro Esteri Steinmeier hanno negoziato a favore dei gruppi tedesche Wintershall ed Eon con il Qatar, che con quasi il 15% del totale possiede le terze maggiori riserve di gas del mondo dopo Russia ed Iran, ed è il maggiore esportatore di gas liquido del mondo.

●    Il Qatar starebbe per divenire per il gas quello che l’Arabia Saudita è per il petrolio. Sta cadendo sempre più sotto l’influenza dell’espansione tedsco-europea.

o   2001, Wintershall, filiale di BASF, ha iniziato le esplorazioni davanti alle coste del Qatar, ottobre 2007 ha ottenuto una seconda licenza; in entrambe Wintershall opera in una joint venture in cui ha la maggioranza.

o   Il gigante tedesco dell’energia, E.on, progetta la costruzione di un terminal per il gas liquefatto a Wilhelmshaven, che dal 2010 dovrebbe ricevere 10 Md di m3 di gas/anno, pari al 12% dell’attuale fabbisogno tedesco.

o   Il Qatar condivide con l’Iran il maggior giacimento di gas del mondo, “North Field”;

o   a nord della sua capitale, Doha, ha i maggior impianti di liquefazione del gas; finora Giappone e Nord Corea si prendono la maggior parte del suo gas, in crescita la quota verso UE ed USA.

o   Dal Qatar gli USA hanno lanciato l’attacco all’Irak, qui hanno una base aerea, al Udeid, la maggiore al di fuori del territorio nazionale.

o   Il Qatar ha diversi accordi e trattati con gli USA per la sicurezza; nel febbraio 2005, anche Berlino ha sottoscritto un Memorandum d’intenti per la cooperazione nella politica di sicurezza

●    I tedeschi vorrebbero far entrare i paesi del Golfo ricchi di risorse alla Cooperazione per il Mediterraneo  della UE, legandoli a Berlino e Bruxelles; il presidente dell’europarlamento, Hans-Gert Pöttering propone di formalizzare la cooperazione UE-CCG, di far partecipare come osservatori due parlamentari dei paesi del golfo all’assemblea parlamentare UE sulla Alleanza per il Mediterraneo

o   Da gennaio la UE sta negoziando una cooperazione nel settore energetico  con Baghdad, al-Maliki ha promesso di aumentare l’export di gas verso l’Europa, ad almeno 5 MD di m3; per il trasporto si parla del gasdotto Nabucco, al cui progetto partecipa anche il gruppo tedesco RWE.

o   il primo ministro del Qatar, Hamad bin Jassim bin Jabor al Thani, si è recato a Berlino a pochi giorni dall’incontro UE del primo ministro del regime fantoccio iracheno, al-Maliki.

Il maggior investitore estero in Qatar è il gruppo americano ExxonMobil; presenti anche gruppi tedeschi, appoggiati dalla creazione di una commissione economica Germania-Qatar, preprata da Schröder nel 2005 e riunita la prima volta nel dicembre 2007.

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Der nächste Schritt
24.04.2008
BERLIN/DOHA

(Eigener Bericht) – Berlin erhebt Anspruch auf einen größeren Anteil an den Erdgasvorräten am Persischen Golf. Im Zentrum stehen die Ressourcen des kriegszerstörten Irak und die riesigen Felder des Emirats Qatar. Kurze Zeit nach Verhandlungen zwischen der EU und dem Ministerpräsidenten des Irak über künftige Ressourcenlieferungen haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Außenminister Frank-Walter Steinmeier in den vergangenen Tagen Gespräche mit dem Premierminister Qatars geführt. Das Land besitzt die drittgrößten Erdgasvorräte weltweit nach Russland und dem Iran und verhält sich loyal gegenüber der westlichen Hegemonie. Wie es jetzt in Berlin heißt, sollen die deutschen Konzerne Wintershall sowie Eon ihre Aktivitäten in Qatar ausbauen.

–   Bundeswirtschaftsminister Michael Glos hatte bereits im vergangenen Mai gemeinsam mit einem Eon-Vorstandsmitglied Doha bereist und die Geschäfte vorbereitet. Das Land gilt als "Saudi-Arabien des Erdgasgeschäfts" und ist bereits heute der größte Flüssiggas-Exporteur der Welt. Deutsche Politiker fordern, die Ressourcenstaaten am Persischen Golf fest in die Mittelmeerkooperation der EU einzubeziehen und die strategisch bedeutende Region damit systematisch an Berlin und Brüssel anzubinden.

Kriegsgewinner

–   Der Staatsbesuch des qatarischen Premierministers Scheich Hamad bin Jassim bin Jabor al Thani, der am gestrigen Mittwoch in Berlin zu Ende ging, folgte nur wenige Tage nach Gesprächen zwischen der EU und dem Ministerpräsidenten der irakischen Marionettenregierung. Nuri al Maliki hatte sich Mitte April in Brüssel aufgehalten und dort mit EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso Verhandlungen über die Energieressourcen seines Landes geführt.

–   Der Irak verfügt über die drittgrößten Erdölreserven und die zehntgrößten Erdgasvorräte der Welt; da nur ein Drittel des Landes als geologisch gründlich erforscht gilt, ist mit neuen Funden zu rechnen. Brüssel verhandelt schon seit Januar offiziell mit Bagdad über eine Kooperation auf dem Energiesektor. Al Maliki hat jetzt unter anderem zugesagt, die Erdgasexporte nach Europa in den kommenden drei Jahren deutlich zu steigern und dabei mindestens fünf Milliarden Kubikmeter zu liefern.

–   Für die Zukunft ist als Transportmedium auch die umstrittene "Nabucco-Pipeline" im Gespräch, die über türkisches Territorium mittelöstliches und zentralasiatisches Erdgas nach Westen transportieren soll. Der deutsche RWE-Konzern ist an dem Projekt beteiligt.[1] Erste Abschlüsse werden im Mai erwartet.

Rekordexporteur

–   Erdgasvorkommen am Persischen Golf standen auch beim Staatsbesuch des qatarischen Premierministers al Thani in Berlin auf dem Programm. Qatar teilt sich mit Iran das größte zusammenhängende Erdgasvorkommen der Erde ("North Field") und rangiert mit fast 15 Prozent der weltweit nachgewiesenen Reserven auf Platz drei nach Russland und dem Iran.

–   Das Land verfügt nördlich seiner Hauptstadt Doha über die größte bisher errichtete Erdgas-Verflüssigungsanlage und führt inzwischen die Rangliste aller Flüssiggasexporteure an. Bislang nehmen Japan und die Republik Korea den Hauptteil des Rohstoffes ab, doch gehen wachsende Mengen nach Europa und in Zukunft wohl auch in die USA. Langfristig will auch Berlin Erdgas aus Qatar beziehen, bekräftigte Bundeskanzlerin Merkel am Dienstag.

Loyal

Dabei spielt die zuverlässige Unterstützung Qatars für die westliche Hegemonie eine wichtige Rolle. Zwar finanziert die autokratische Regierung in Doha seit 1996 den Fernsehsender al Jazeera, dessen dem Westen gegenüber kritische Berichterstattung in den vergangenen Jahren des öfteren für Aufsehen gesorgt hat. In den Kernfragen der praktischen Politik ist das Emirat jedoch durchaus loyal. Von Qatar aus steuerten die Vereinigten Staaten den Überfall auf den Irak und nutzten dabei den Luftwaffenstützpunkt al Udeid, ihre wohl wichtigste Air Base außerhalb des eigenen Hoheitsgebiets.

–   Doha habe seine "äußere Sicherheit (…) durch zahlreiche Abkommen und Vereinbarungen mit den USA abgesichert", berichtet das Auswärtige Amt.[2] Auch Berlin hat im Februar 2005 mit Qatar ein "Memorandum of Understanding zur Sicherheitspolitischen Zusammenarbeit" unterzeichnet und bereits mehrfach gemeinsam mit Doha Konferenzen zum Polizeiaufbau in Afghanistan durchgeführt – wertvolle Besatzungshilfen aus Qatar. Das Emirat, das außenpolitisch zuverlässig und in jüngster Zeit – für arabische Staaten ungewöhnlich – sogar zu Hilfen für die israelische Regierung bereit ist, sei "an einer vertieften Zusammenarbeit mit Deutschland interessiert", schreibt das Auswärtige Amt.[3]

Einstieg

–   Berlin will nun auch auf dem Erdgassektor zum Zuge kommen. Größter ausländischer Investor ist der US-Konzern ExxonMobil, doch sind deutsche Unternehmen bereits präsent. Begünstigt werden die Pläne durch eine Deutsch-Qatarische Wirtschaftskommission, deren Einrichtung nach Vorgesprächen von Bundeskanzler Schröder in Doha (März 2005) schließlich im Juni 2005 vereinbart wurde. Sie ist erstmalig im Dezember 2007 zusammengekommen.

–   Bereits seit 2001 hatte die Kasseler BASF-Tochter Wintershall Explorationen vor der Küste Qatars vornehmen können und im Oktober 2007 eine zweite Lizenz erhalten; beide Explorationen werden von Joint Ventures vorgenommen, in denen Wintershall die Führung innehat.

–   Inzwischen verhandelt auch der Düsseldorfer Energieriese Eon mit Qatar über die Lieferung von Flüssiggas. Die Firma wird im norddeutschen Wilhelmshaven ein Flüssiggas-Terminal bauen, mit dem ab 2010 jährlich zehn Milliarden Kubikmeter angelandet werden können – knapp zwölf Prozent des derzeitigen deutschen Jahresverbrauchs.[4]

Erweiterte Hegemonie

–   "Katar ist dabei, für das internationale Erdgasgeschäft das zu werden, was Saudi-Arabien gegenwärtig im Erdöl-Business ist", urteilt der für Doha zuständige Manager des amerikanischen Konzerns ExxonMobil.[5]

–   Das Land gerät gleichzeitig immer stärker in den Sog der deutsch-europäischen Expansion. Während der irakische Ministerpräsident Mitte April in Brüssel weilte, um die Pläne für künftige Energielieferungen Bagdads in die EU zu besprechen, hielt sich der Präsident des Europaparlaments, Hans-Gert Pöttering, in Doha auf. Man solle die Kooperation zwischen der EU und dem Golf-Kooperationsrat formalisieren und dazu in einem ersten Zugriff zwei Parlamentarier aus den Erdölstaaten als Beobachter in die Parlamentarische Versammlung der EU-"Mittelmeerpartnerschaft" einladen, schlug Pöttering vor.[6]

–   Mit der sogenannten Mittelmeerpartnerschaft wurden die nordafrikanischen und nahöstlichen Mittelmeeranrainerstaaten fest auf die Brüsseler Zentrale ausgerichtet. Der deutsch-europäische Einfluss wird jetzt systematisch auf die Ressourcenländer am Persischen Golf erweitert. Die Einbindung der dortigen Staaten, erklärte Pöttering in Qatar über das Vordringen deutsch-europäischer Hegemonie, sei "der nächste Schritt in unserer Nachbarschaft".

[1] EU strebt Zusammenarbeit mit Irak im Energiebereich an; Radio China International 17.04.2008. S. auch Nabucco und Rollenspiel

[2] Grundlinien der Außenpolitik; Länder- und Reiseinformationen des Auswärtigen Amts

[3] Beziehungen zwischen Katar und Deutschland; Länder- und Reiseinformationen des Auswärtigen Amts

[4] Wege aus russischer Gefangenschaft; Capital 25.03.2008

[5] "Wie Dubai, nur exklusiver"; Der Spiegel 28/2006

[6] Parlamentspräsident Pöttering in Katar; www.europarl.europa.eu 15.04.2008

 

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