Mercato dell’energia – Tra (paesi) dipendenti

Jens Hartmann e
Daniel Wetzel

Tesi Die Welt:

il dibattito politico in Europa sull’energia non ha finora
tenuto conto del fatto che anche la Russia è dipendente dai clienti in Europa;

  • L’agenzia McKinsey ha calcolato che la strategia energetica,
    proposta dalla Germania, che mira ad una maggiore indipendenza dalla Russia porterebbe a maggiori
    costi dell’energia di $40-60MD per l’industria europea e i consumatori finali,
    per acquistare altrove il gas in più occorrente nel 2020.
  • la Russia perderebbe $50-75MD, se vendesse il gas
    della Siberia occidentale  a Cina e USA,
    e non più all’Europa, come ha fatto sinora,
  • soprattutto per gli alti costi di un gasdotto
    verso la Cina, o di impianti di fluidificazione per il Nord America.
  • Il taglio delle relazioni energetiche tra Europa
    Occidentale e Russia porterebbe alla Russia costi aggiuntivi di $90-135 MD.

La Russia
non può permettersi questi mancati introiti, ha bisogno di almento $200MD per
raggiungere gli obiettivi di produzione per il 2020.

Die
Welt            061008

Energiemarkt
– Unter Abhängigen

Kanzlerin Merkel
will Deutschland unabhängig von russischem Gas und Öl machen. Doch das Vorhaben
ist kaum zu bezahlen – und unnötig. Denn auch Russland braucht die europäischen
Kunden.

Von Jens Hartmann
und Daniel Wetzel

Um die hochkarätig besetzte Runde im
Kanzleramt
zu beschäftigen, wählte Angela Merkel ein denkbar harmloses
Thema: die Verbesserung der Energie-Effizienz in Deutschland. Topmanager wie Wulf Bernotat von
E.on, RWE-Chef Harry Roels oder ThyssenKrupp-Lenker Ekkehard Schulz

sollten sich einen Nachmittag lang vor allem damit beschäftigen, wie man die Deutschen am besten zum
Energiesparen
anhalten kann.

–    Dabei drängen die Teilnehmer des zweiten
Energiegipfels
im Kanzleramt auf eine ganze andere Agenda: die Zukunft
der Atomkraft etwa oder die drohende Zerschlagung des deutschen
Strom-Oligopols.
Doch Streit soll morgen beim zweiten
"Energiegipfel" im Bundeskanzleramt auf gar keinen Fall aufkommen.
Denn die Kanzlerin will Energiepolitik auch zum Schwerpunkt ihrer im Januar
beginnenden EU-Ratspräsidentschaft machen. "Die Vorschläge an die
Staatengemeinschaft sollen nicht schon von energiepolitischen Streitereien im
eigenen Land übertönt werden", sagt ein Strommanager.

Zu Hause um Frieden
bemüht, will die Kanzlerin auf internationaler Bühne offenbar umso kräftiger
auf die Pauke hauen. Darauf lässt der Tonfall schließen, mit dem Mitglieder der
Bundesregierung europapolitisch bereits Stimmung machen: "Im globalen
Kampf um Energiequellen muss die EU härtere Bandagen anlegen", forderte
etwa jüngst Joachim Wuermeling, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium.
Europa müsse energiepolitisch "eine konstante Formation" bilden, um
"den Partnern Paroli bieten zu können".

Wen Wuermeling mit
"den Partnern" meinte, war unschwer zu erraten: Es ist vor allem
Wladimir Putin, der in dieser Woche nach Dresden kommt. Russlands Präsident schürt in Europa beständig
neue Ängste über die Sicherheit der Energieversorgung
. Erst hatte der
russische Staatsmonopolist Gazprom auf Geheiß Putins der Ukraine den Gashahn
abgedreht. Dann drohte Gazprom-Chef Alexej Miller damit, das bislang für Europa
bestimmte Erdgas aus Westsibirien demnächst nach Asien und in die USA zu
verkaufen.

–    Selbst die Milliardeninvestitionen
westlicher Unternehmen in die russische Energiewirtschaft scheinen nicht mehr
sicher. So torpediert Moskau derzeit unter dem Vorwand von Umweltauflagen
die Beteiligung des britisch-niederländischen Energiemultis Royal Dutch Shell
an der Erschließung des größten russischen Öl- und Gasfeldes im Pazifik,
Sachalin-2.

–    Branchenkenner
vermuten, der drohende Lizenzentzug für das Shell-Konsortium solle nur dazu
dienen, Gazprom die Mehrheit an dem Projekt zuzuschanzen
.

–    Ähnlich ergeht es dem britisch-russischen Joint Venture TNK-BP. Naturressourcenminister
Igor Trutnew drohte dem Erdölkonzern gerade den Entzug der Förderlizenz für das
riesige Kovykta-Erdgasfeld in Ostsibirien an.

–    Auch hinter diesem Vorstoß vermutet die Branche den
Staatskonzern Gazprom, der die Mehrheitsübernahme bei TNK-BP anstrebe.

Zwar wollen Merkel
und Putin bei ihrem Zusammentreffen unmittelbar nach dem Energiegipfel noch
einmal Harmonie und Einigkeit demonstrieren. Doch der beständige Ärger mit dem
früher so zuverlässigen Energielieferanten Russland hat in der Bundesregierung
längst eine Art Fluchtinstinkt ausgelöst: "Russland den Rücken
kehren" ist das unausgesprochene
Leitmotiv
, das sich durch die Planungen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft
zieht und das sich auch in den Vorschlägen wiederfindet, die Merkel von den
Teilnehmern des Energiegipfels ausarbeiten lässt: "Dreh- und Angelpunkt von Versorgungssicherheit ist
eine möglichst weit gehende Diversifikation von Bezugsquellen und Transportwegen
",
heißt es da in dem Bericht, den die Arbeitsgruppe "Internationale
Aspekte" am Montag präsentieren will.

–   
Neue
Versorgungswege, neue Pipeline-Optionen seien "zu prüfen und politisch zu
begleiten".

–    Der Bau einer Infrastruktur zum verstärkten
Import
von verflüssigtem Erdgas aus anderen Weltgegenden als Russland
sei "gewünscht und notwendig". Auch müsse der Aufbau einer nationalen
Erdgasreserve geprüft werden, um sich gegen russische Lieferstopps zu wappnen.

–    Nur: Die gewünschte Unabhängigkeit von
Russland hat ihren Prei
s, den die Unternehmensberatung McKinsey nun exakt berechnet hat:

–    "Die europäische Industrie und
Endverbraucher würden mit Energiekosten zwischen 40 und 60 Milliarden Dollar
zusätzlich belastet, wenn sie die bis zum Jahr 2020 zusätzlich benötigten
Erdgasmengen woanders einkaufen würden
", heißt es in einem
Strategiepapier der Unternehmensberatung, das der "Welt am Sonntag"
vorliegt.

–    Die Kosten der Unabhängigkeit zu tragen, hält McKinsey-Energieexperte Thomas
Vahlenkamp, für unnötig. Denn in der politischen Diskussion wurde
bislang kaum beachtet, dass auch Russland abhängig ist
– und zwar von den gut
zahlenden Kunden in Europa
.

–    "Russland
würde zwischen 50 und 75 Milliarden US-Dollar verlieren, wenn es die
westsibirischen Erdgasvorkommen nicht wie bisher nach Europa, sondern nach
China und in die USA verkaufen wollte", stellt Vahlenkamp fest
.

–    Das liege vor allem an den höheren Kosten für eine
Gas-Pipeline nach China oder Flüssiggaslieferungen nach Nordamerika
. Eine
"Scheidung
" der langjährigen energiewirtschaftlichen Ehe zwischen
Westeuropa und Russland würde addiert Kosten zwischen 90 und 135 Milliarden
Dollar bedeuten.

Auf Summen dieser Größenordnung kann Russland keinesfalls verzichten: Mindestens 200 Milliarden Dollar
braucht das Land ohnehin, um die eigenen Produktionsziele bis zum Jahre 2020 zu
erreichen
und die langsam versiegenden Erdgasquellen zu ersetzen. "Russland und Europa
sollten endlich erkennen, dass sie als Energiepartner füreinander bestimmt
sind", sagt McKinsey-Experte Vahlenkamp
: "Angesichts der
Herausforderungen für beide Seiten wird nicht Abkopplung, sondern Kooperation
und Verständigung wichtiger denn je." Artikel erschienen am
08.10.2006 WELT.de 1995 – 2006

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