Germania, precariato, salario, sussidi statali
Die Welt 061004
Commento – Falsi
incentivi
Stefan von Borstel
Nella pratica esiste da tempo il cosiddetto „Kombilohn – salario
combinato”, su cui i politici stanno scontrandosi.
Circa 1 milione di percettori dei sussidi Hartz IV lavorano
e ricevono già un salario combinato, lo Stato paga loro l’affitto e una base di
€345, dal lavoro ricavano un salario aggiuntivo. Molti lavorano anche solo 2
ore, almeno ufficialmente, perché più lavorano, più lo Stato sottrae loro.
La politica vuole ora rendere più attraente l’accettazione
di un lavoro a tempo pieno con generose regole di calcolo: dovrebbero essere
riconosciuti sussidi statali a vecchi e giovani disoccupati, e forse anche a genitori
soli, che accettano un lavoro a tempo pieno, ampliando di fatto l’area di salario
combinato che SPD e Union dicono di combattere, in contraddizione alle regole
per i sussidi Hartz IV, per cui qualsiasi lavoro è accettabile.
Die Welt 061004
Kommentar – Falsche
Anreize
Von Stefan von Borstel
– In der Politik wird
heftig über das Für und Wider des Kombilohns gestritten – dabei gibt es ihn in
der Praxis schon längst. Rund eine Million Hartz-IV-Empfänger arbeiten und
beziehen bereits ein Kombi-Einkommen: Der Staat zahlt die Miete und den
Regelsatz von 345 Euro, aus eigener Arbeit kommen ein paar selbst verdiente
Euro hinzu. Viele jobben nur ein paar Stunden (zumindest
offiziell), denn je mehr sie arbeiten, desto mehr zieht ihnen der Staat ab.
Die Politik plant
nun die Kehrtwende: Statt weiter auf Minijobs als "Brücke in die Beschäftigung"
zu setzen, soll der Vollzeitjob
durch großzügigere Anrechnungsregeln attraktiver gemacht werden. Ob das
als Arbeitsanreiz ausreicht, darf bezweifelt werden. Das ahnen auch die
Politiker.
– Für ältere und
jüngere Arbeitslose, vielleicht auch für Alleinerziehende, soll es deshalb
staatliche Zuschüsse geben, wenn sie eine Arbeit aufnehmen.
– Union
und SPD weiten damit aus, was
sie doch mit der Änderung der Zuverdienstregeln bekämpfen wollen: den
Kombilohn. Besonders konsequent ist das nicht, auch
deshalb, weil für Hartz-IV-Empfänger explizit gilt: Jeder Job ist zumutbar. Offenbar
gilt das aber nur auf dem Papier. Denn sonst müsste der Staat Arbeitslose nicht
extra dafür bezahlen, dass sie einen Job annehmen.
Artikel erschienen
am 04.10.2006 WELT.de 1995 – 2006