Die Welt 06-09-24
Politica commerciale – TAFTA! Per un’area transatlantica
di libero scambio
Matthias Wissmann
[deputato CDU e presidente
Commissione del Bundestag per le questioni europee]
Die Welt è un quotidiano atlantista.
Dibattito in Germania su assi strategici:
Eurasia/transatlantico
Matthias Wissman, parlamentare CDU (si dice che queste
posizioni siano condivise dalla Cancelliera Merkel):
-
L’Europa è legata con il Nord America più che
con qualsiasi altra regione del globo; -
il rafforzamento dell’alleanza transatlantica è la
risposta alle sfide della globalizzazione e alle sempre più aggressive economie
asiatiche che minacciano la base industriale di America ed Europa. -
La Germania deve porre il tema del TAFTA al
centro del suo semestre di presidenza del Consiglio UE. -
Base di questa alleanza è un’area transatlantica
di libero scambio (TAFTA) su modello UE; -
suoi elementi centrali: comune politica di
regolamentazione, comune diritto sulla concorrenza, promozione di mercati di
capitali aperti e concorrenziali. -
progressiva eliminazione di quasi tutte le limitazioni
commerciali e doganali à
completamento dell’integrazione per il 2015 (per il 2010 apertura del mercato
per i servizi finanziari e i capitali).
Da calcoli OCDE:
-
una maggiore integrazione economica e l’eliminazione
degli ostacoli nell’accesso al mercato, negli Investimenti Diretti Esteri (FDI) e nel commercio tra UE e USA à
PIL UE +3%; PIL USA +2%; -
con l’integrazione dei mercati finanziari e di
capitali potrebbero essere ridotti di oltre la metà i costi commerciali e aumentato
del 50% il volume degli scambi.
Die Welt 06-09-24
Handelspolitik
– TAFTA! Für eine transatlantische Freihandelszone
Matthias Wissmann
sieht die Bildung eines
europäisch-amerikanischen Binnenmarkts als wichtigstes Zukunftsprojekt der EU.
Es heißt, die Kanzlerin denke ähnlich.
Von Matthias Wissmann,
Abgeordneter der CDU und Vorsitzender des Ausschusses für Angelegenheiten der
Europäischen Union im Deutschen Bundestag
Mit keiner anderen Weltregion ist Europa mehr
verbunden als mit Nordamerika. Hannah Arendt sprach zu Recht von einer "gesamtatlantischen
Zivilisation". Statt diese einzigartigen Beziehungen mit politischem
Engagement und Interesse zu fördern, wurden sie mit wohlwollender
Gleichgültigkeit, zuletzt mit latentem Misstrauen bedacht.
– Dabei ist eine Stärkung und
Festigung der transatlantischen Partnerschaft als Antwort auf die
Herausforderungen der Globalisierung und der aggressiv wachsenden Volkswirtschaften
in Asien unverzichtbar. Eine
transatlantische Freihandelszone – "Transatlantic Free Trade Area"
(TAFTA) – nach Vorbild des europäischen Binnenmarktes könnte Grundstock und Keimzelle einer
solchen neuen Partnerschaft werden.
Kernelemente dieser TAFTA sollten zunächst eine gemeinsame Regulierungspolitik, ein
gemeinsames Wettbewerbsrecht und die Förderung offener und wettbewerbsfähiger
Kapitalmärkte sein. Dazu zählen die Harmonisierung der Rechnungslegung und
der Vorschriften über die Aufhebung von Börsennotierungen an den
US-Aktienmärkten sowie eine gemeinsame Regulierung von global agierenden
Hedgefonds. Auch gemeinsame Impulse für
Innovationen und Forschung etwa bei der Energieerzeugung, der
Informationstechnologie, der Nanotechnologie, aber auch des Umwelt- und
Klimaschutzes sind ein ebenso wichtiger Teilsaspekt der TAFTA.
– Schritt für Schritt
müssten fast alle Handels- und Zollschranken, zuletzt auch die hohen Hürden im
Agrarbereich, abgebaut werden. Unser Ziel sollte die Vollendung des transatlantischen
Marktes bis 2015 mit einem Zieldatum 2010 für die Finanzdienstleistungs- und Kapitalmärkte
sein.
– Die EU und die USA vereinen
über die Hälfte des weltweiten Bruttoinlandprodukts auf sich.
– Die OECD
geht davon aus, dass eine verstärkte
Wirtschaftsintegration und ein Abbau der Hemmnisse im Bereich des Marktzugangs,
der ausländischen Direktinvestitionen
und des Handels zwischen der EU und den USA zu einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts in der EU
um fast drei Prozent und in den USA um fast zwei Prozent führen kann.
– Mit einer Integration der Finanz- und Kapitalmärkte der EU und der USA ließen sich die Handelskosten um mehr als
die Hälfte verringern, wodurch das Handelsvolumen um 50 Prozent steigen könnte. Auf beiden Seiten des Atlantiks könnte die TAFTA zur Schaffung von
Arbeitsplätzen und zum wachsenden Wohlstand beitragen. Das Zusammenwirken der beiden größten Wirtschaftsräume richtet sich
nicht gegen Dritte, sondern bietet im Gegenteil auch eine Chance, die
derzeit vom Scheitern bedrohte Welthandelsrunde zu ergänzen.
Zum anderen kann die
Schaffung eines echten transatlantischen Binnenmarktes zum neuen Leitprojekt der
Europäischen Union werden. Angesichts der ungeheuren Wirtschaftsdynamik Asiens,
die zunehmend die industrielle Basis Amerikas und Europas bedroht, könnte ein
solches Zukunftsprojekt auch einen entscheidenden Beitrag zur Stärkung des
transatlantischen Wirtschaftsraums im internationalen Wettbewerb bringen.
Deutschland sollte
deshalb die TAFTA zum Thema seiner Ratspräsidentschaft machen und damit der EU
und den transatlantischen Beziehungen ihre Dynamik zurückgeben.
Artikel erschienen
am 24.09.2006 WELT.de 1995 – 2006