Si incontra quest’anno a Helsinki il 6° Vertice biennale Asia-Europa
(ASEM), sulle relazioni politiche economiche e culturali (il primo fu nel 1996,
a Bangkok), sotto il titolo “Sfide globali, risposte comuni”, sarà creato quest’anno
un segretariato per l’ASEM; vi parteciperanno i rappresentanti dei 25 governi UE,
+ della Commissione UE, dei 10 paesi ASEAN, + Cina, Giappone, Sud Corea.
Un documento del ministero
degli Esteri tedesco si domanda se non sia
una “bottega di chiacchere”, che serve solo a sottolineare l’importanza
dell’asse euro-asiatico; sembra che voglia risolvere in un sol colpo tutti i problemi
del mondo (in agenda: lotta contro il terrorismo, difesa dell’ambiente,
copyright, Commercio mondiale, disputa atomica con Iran e Nord Corea) + incontro
di scienziati, artisti, e rappresentanti di ONG.
* In realtà nell’ASEM è rappresentata il 40% della popolazione mondiale
e oltre il 40% del commercio mondiale.
* L’ASEM si presenta come un
contrappeso geostretegico rispetto alle relazioni transatlantiche e la predominanza
americana in Asia. In esso vengono eliminati conflitti per poi riuscire a prendere
decisioni in altre organizzazioni, come l’ONU.
* Il governo tedesco vede nell’ASEM anche uno strumento per coinvolgere
la Cina in meccanismi multilaterali, dopo l’allargamento dell’ASEM questo varrà
anche per l’India.
Gli esperti avanzano dubbi
sulla possibilità di legare all’Europa Cina ed India:
il direttore della ricerca della Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik
(DGAP): la crescita economica di Cina
ed India hanno fatto acquisire a questi paesi una consapevolezza con cui da tempo perseguono i loro interessi di politica
estera, ed utilizzano per questo scopo i forum come l’Asem.
L’esperto per l’Asia di Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP):
i rapporti paternalistici di un tempo delle potenze coloniali europee verso la povera
Asia si è rovesciato; l’ASEM è un’istituzione
importante per l’Europa per mostrare l proprio impegno in Asia; ma è in ogni
caso un forum di discussione informale da cui non ci si può attendere molto.
Fino a che gli USA non vi saranno
cooptati, le questioni di politica di sicurezza all’interno dell’ASEM rimarranno
critiche, e i suoi membri dovrebbero concentrarsi piuttosto sulla cooperazione
economica.
Un fronte su cui c’è molto da fare:
-
Il deficit commerciale dell’Europa verso l’Asia cresce,
aumentano investimenti ed export verso quest’area di forte crescita. L’Asia approfitta
della tecnologia e della conoscenze scientifiche dell’Europa, e l’Europa della
forza lavoro a basso prezzo che permette prezzi bassi dei prodotti.
I paesi asiatici pongono al primo posto l’economia, perchè temono una
forte istituzionalizzazione e troppi obblighi politici come il modello UE potrebbero contrastare il principio della non
ingerenza nelle questioni statali. É proprio su questo che è fallito l’ultimo
vertice ASEM ad Hanoi, se la dittatura militare della Birmania dovesse partecipare.
I paesi asiatici si sono imposti minacciando di non accettare l’allargamento
dell’ASEM ai novi paesi UE. Ora è atteso ad Helsinki il ministro degli esteri
di Birmania.Die Welt 08-09-09
Zehn Jahre Asem
Das Asien-Europa-Treffen (Asem) ist ein informelles Forum, um den Dialog und das gegenseitige Verständnis zwischen beiden Regionen zu
stärken. Die Zusammenarbeit stützt sich
auf drei Säulen: Politik, Wirtschaft und Kultur.
– Mittlerweile 38
Mitgliedsstaaten plus der Europäischen Kommission treffen sich alle zwei Jahre
abwechselnd in Asien oder Europa. Der erste Gipfel fand 1996 in Bangkok
statt. Die Ziele der Asem sind umstritten. Europa möchte die politische Zusammenarbeit
stärken, Asien vor allem die wirtschaftliche. Erstmals wird nun ein virtuelles Asem-Sekretariat
eingerichtet.
kiw
Artikel erschienen
am 09.09.2006 WELT.de 1995 – 2006
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Die Welt 06-09-09
Konferenz – Asem, eine Quasselbude
Am Wochenende
treffen sich Asiaten und Europäer zum Gipfel im finnischen Helsinki.
Von Kirstin Wenk
Berlin – Es scheint, als wollten Europa und Asien
alle Probleme dieser Welt auf einmal lösen. Am Sonntag und Montag treffen
sich Regierungsvertreter der 25 EU-Mitglieder,
der Europäischen Kommission, der zehn Länder des Staatenbundes Asean sowie
China, Japan und Südkorea in Helsinki.
Kaum ein Thema steht
nicht im offiziellen Programm oder auf der Agenda für die Hinterzimmergespräche:
Anti-Terror-Kampf, Klimaschutz,
Copyright, Welthandelsrunde, Atomstreit mit Iran und Nordkorea. Zudem
treffen sich Wissenschaftler, Künstler und Vertreter von
Nichtregierungsorganisationen. Der
sechste Gipfel des Asien-Europa-Treffens (Asem) hat denn auch einen
anspruchsvollen Titel gewählt: "Globale
Herausforderungen, gemeinsame Antworten."
– Dass die Mammutveranstaltung wirklich zu einhelligen Deklarationen
führen wird, ist aber zweifelhaft. "Asem
– eine Quasselbude?", fragt ein Papier des Auswärtigen Amtes in Berlin,
um dann die Bedeutung der europäisch-asiatischen Achse zu betonen:
– Nicht nur, dass im Asem knapp 40 Prozent der Weltbevölkerung und mehr als
40 Prozent des Welthandels vertreten sind. Das Asem
stelle ein geostrategisches Gegengewicht gegenüber den transatlantischen Beziehungen
und der amerikanischen Dominanz in Asien dar.
– Im Vorfeld würden dort Konflikte ausgeräumt,
um dann in den Gremien anderer Organisationen, wie der Vereinten Nationen, Entscheidungen
zu fällen. Das
Asem, so heißt es in Kreisen der Bundesregierung, sei auch ein Instrument, um China in
multilaterale Mechanismen einzubinden. Nach der Erweiterung des Asem gelte das
auch für Indien.
– Dass das gelingen kann,
bezweifeln Experten. "Wir glauben noch, wir wären in der Lage, China und
Indien einzubinden", sagt Eberhard Sandschneider,
Forschungsdirektor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik.
– Das Wirtschaftswachstum
habe diesen Ländern zu einem Selbstbewusstsein verholfen, mit dem sie längst
ihre eigenen außenpolitischen Interessen verfolgten – und Foren wie das Asem dafür
benutzen.
– "Das frühere
paternalistische Verhältnis europäischer Kolonialmächte gegenüber dem armen
Asien hat sich umgekehrt", sagt auch Hanns Günther Hilpert, Asien-Experte von der
Stiftung Wissenschaft und Politik. "Asem ist daher eine wichtige Institution für Europa, in Asien Engagement
zu zeigen." Dennoch sieht Hilpert das Asem vor allem als informelles Diskussionsforum, das nicht mit zu hohen Erwartungen überfrachtet
werden sollte. Fragen der Sicherheitspolitik innerhalb des Asem seien
kritisch, solange die Ordnungsmacht USA nicht einbezogen werde. "Die
Akteure sollten deshalb eher ihren Fokus auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit
legen", sagt Hilpert.
In dieser Hinsicht
gibt es genügend zu tun, wie eine gemeinsame Asem-Studie japanischer und
finnischer Wissenschaftler kritisch anmerkt. Europas Handelsdefizit mit Asien wächst, Investitionen und Exporte in
die Boomregion nehmen ab. "Asien profitiert von Europas Technologie
und wissenschaftlicher Expertise", sagt Philippe Benedic, Europa-Direktor
der Asiatischen Entwicklungsbank. "Europa profitiert von Asiens billigen
Arbeitskräften, die Produktpreise niedrig halten."
– "Wirtschaft zuerst" ist auch die Position der asiatischen
Staaten, die fürchten, eine zu starke Institutionalisierung und zu viele
politische Verpflichtungen nach EU-Muster könnten dem Prinzip der Nichteinmischung
in staatliche Angelegenheiten zuwiderlaufen. An diesem Konflikt scheiterte fast
der letzte Asem-Gipfel 2004 in Hanoi. Er entzündete sich an der Frage, ob die
Militärdiktatur in Birma teilnehmen darf. Mit der Drohung, dann nicht einer
Erweiterung des Asem um neue EU-Staaten zuzustimmen, setzten sich die
asiatischen Länder durch. Birmas Außenminister wird jetzt in Helsinki erwartet.
Artikel erschienen
am 09.09.2006 WELT.de 1995 – 2006