Il Venezuela aderisce al Mercosur

America Latina, Venezuela, Mercosur Die Welt 06-07-06

Il Venezuela aderisce al Mercosur

Hildegard Stausber

I 4 membri fondatori del Mercosur (nel 1991), Brasile,
Argentina, Uruguay e Paraguay, hanno accettato ufficialmente il Venezuela come
5° membro.

L’Argentina (aiutata due anni finanziariamente dal Venezuela
con l’acquisto di $2MD di buoni del tesoro) ha sollecitato l’avvicinamento tra
Mercosur e Venezuela.

Qualche mese fa il Venzuela è uscito dalla Comunità andina, perché
due suoi membri, Columbia e Perù hanno sottoscritto accordi libero scambio con
gli USA.

Il presidente venezuelano Chavez: «Un passo fondamentale nel
comune progetto di integrazione del Sud America», il Mercosur rappresenta il contrappeso
al progetto statunitense di un’area di libero scambio panamericana.

L’apertura dei mercati dei vecchi membri al Venezuela avverrà
gradualmente dal 2010; fino ad allora varranno accordi temporanei.

Con l’ingresso del Venezuela il Mercosur rappresenta il 65%
della popolazione dell’America Latina, il suo Pil il 78% del totale Sudamericano.

Finora sono falliti i tentativi di stringere i rapporti tra
UE e Mercosur tramite un accordo di libero scambio: il Mercosur chiede meno protezionismo
dell’agricoltura europea, la UE maggior apertura ai suoi prodotti industriali.

Mentre l’80% dell’interscambio messicano avviene con gli USA,
l’Europa mantiene una posizione forte con i 4 membri del Mercosur.

Il presidente della Confindustria venezuelana, Ismael Pérez,
non ritiene che l’integrazione del Mercosur avvantaggerà l’industria venezuelana,
che già ora esporta solo il 10% di quanto esporta il Brasile e solo perché il Venezuela
ha dazi alti, con la loro riduzione diminuirà la possibilità di export per la
maggior parte dell’industria.

Di parere contrario il ministro degli Esteri: forte potenziale di
integrazione per il Venzuela nel Mercosur: negli scorsi 3 anni gli scambi commerciali
con l’Argentina si sono triplicati, da $500mn a 1,5 MD.
Die Welt 06-07-06

Venezuela
tritt dem Mercosur bei

Präsident Chávez sieht in der südamerikanischen
Wirtschaftsgemeinschaft Gegengewicht zu US-Freihandelsplänen

von Hildegard
Stausberg

Berlin – Die vier Gründungmitglieder des
Mercosur – Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay – haben bei einem
Sondergipfel in Caracas Venezuela offiziell zum fünften Mitglied der
südamerikanischen Wirtschaftsgemeinschaft gemacht. Der venezolanische Präsident
Hugo Chávez bezeichnete dies
als "fundamentalen Schritt in Richtung eines gemeinsamen südamerikanischen
Integrationsprojektes". Dieses werde der "überfälligen
Befreiung des Kontinents dienen". Chávez machte keinen Hehl daraus, daß
der Mercosur für ihn das eigentliche Zentrum eines Gegengewichtes zu der von
den Vereinigten Staaten propagierten gesamtamerikanischen Freihandelszone
werden soll.


Mit der Einbeziehung Venezuelas leben im Mercosur
nun 65 Prozent der südamerikanischen Bevölkerung. Das neue gemeinsame
Bruttoinlandsprodukt entspricht 78 Prozent des BIP von ganz Südamerika.


Argentinien, Brasilien, Uruguay und Paraguay hatten
den Mercosur 1991 ins Leben gerufen. Damals stand eindeutig der europäische Einigungsprozeß dafür Pate.
Allerdings sind die Versuche, die Beziehungen zwischen Mercosur und der Europäischen Union auch
durch den Rahmen eines gemeinsamen Freihandelsabkommen zu vertiefen, immer wieder gescheitert.


Die
Südamerikaner machen dafür die
protektionistische europäische Agrarpolitik verantwortlich, die Europäer forderten
mehr Marktöffnung für Industrieprodukte. Anders als in Mexiko, das 80
Prozent seines Wirtschaftsvolumens mit den USA abwickelt, hat Europa im Handel mit den
Gründungsmitgliedern des Mercosur immer noch eine besonders starke Stellung.


Die
Altmitglieder haben angekündigt, ihre Märkte Venezuela nur schrittweise ab 2010 öffnen zu wollen. Bis
dahin sollen Übergangsbestimmungen gelten. Ismael Pérez, Präsident des venezolanischen Industrieverbandes Conindustria,
bekräftigte nach der Vertragsunterzeichnung, daß ganze Industriezweige Venezuelas
von der Integration in den Mercosur nicht würden profitieren können: "Venezuela exportiert überhaupt
nur 10 Prozent von dem, was Brasilien ausführt – und das auch nur, weil wir hohe Zölle haben.
Wenn diese in einigen Jahren, wie geplant, fallen, hat das Gros der
venezolanischen Industrie überhaupt keine Chance mehr." Dem hingegen
bekräftigte der venezolanische Außenminister
Alí Rodríguez, daß das Integrationspotential Venezuelas mit dem Mercosur
"ungeheuer groß" sei. Er verwies darauf, daß sich allein mit Argentinien das
Außenhandelsvolumen in den letzten drei Jahren von 500 Millionen Dollar auf 1,5
Milliarden Dollar verdreifacht habe.

Chávez
ist dem argentinischen Staatspräsidenten Néstor Kirchner vor zwei Jahren zu
Hilfe geeilt und hält
mittlerweile für fast zwei Milliarden Dollar notleidende argentinische
Staatspapiere. Kirchner
war es auch, der systematisch die Annäherung zwischen dem Mercosur und Chávez
betrieb.


Die
Integration Venezuelas in den Mercosur erfolgt wenige Monate, nachdem Caracas
die Andengemeinschaft (CAN) verlassen hat. Chávez hatte diesen Schritt damals
damit begründet, daß sowohl Kolumbien, das wirtschaftlich stärkste Land der
Andenregion, als auch Peru Freihandelsabkommen mit den USA unterzeichnet
hatten.

In einer
spektakulären Erklärung weist ein als "Gruppe der 400 – plus" bezeichneter
Kreis ehemaliger venezolanischer Minister, Diplomaten, Professoren und Journalisten
darauf hin, daß die Gründungsmitglieder mit der Aufnahme Venezuelas die
politischen Fundamente des Mercosur unterhöhlt hätten: "Der Mercosur basierte
auf den Prinzipien der Freiheit und Demokratie, die Präsident Chávez beständig
verletzt. Indem man ihn aufnimmt – ohne auf die Einhaltung dieser Prinzipien zu
pochen – verstößt man gegen den Geist des Mercosur-Abkommens."

Artikel
erschienen am Do, 6. Juli 2006 © WELT.de 1995 – 2006

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