Germania, Congo, missioni militari Die Welt 06-06-16
Un uomo che parla chiaro
Frank Käßner
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Eufor, la
missione militare della UE in Congo è stata indicata dal ministro degli
“Esteri” UE, Solana, come modello per future missioni militari UE.
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Die Welt difende il generale tedesco a tre
stelle, Karlheinz Viereck, a cui il consiglio d’Europa ha affidato il comando
della missione per aver dichiarato che in caso di difesa può capitare di dover
sparare anche su soldati bambini –
dichiarazioni che hanno suscitato un polverone. Die
Welt: non è un politico e riferisci i fatti senza
tanti fronzoli.
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Viereck dirigerà da Potsdam, a
65000 km da Kinshasa, i 2000 soldati di 20 paesi europei + la Turchia. Il
comando in Congo è affidato al francese general maggiore Christian Damay, in
stretto contatto con Viereck.
Viereck si è recato in Congo in aprile, dove il presidente
congolesi Kabila gli ha consegnato un aeroporto come base, ma negli hangar
vivono ancora i soldati congolesi e le loro famiglie.
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800 militari europei
difenderanno i due aeroporti di Kinshasha; 12000 sanno di stanza in Gabon,
pronti ad intervenire. Il contingente principale sarà trasferito in Africa
Occidentale il 10 luglio; la missione inizia formalmente il 30 luglio giorno
delle elezioni e dovrebbe terminare il 30 novembre.
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Altri 800 soldati francesi sono
tenuti come riserva strategica in Europa, pronti a marciare.
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L’area delle operazioni dei 780
soldati tedeschi è limitata in Congo alla capitale, ma Viereck chiarisce cha ha
avuto l’incarico per tutto il paese, tranne le 4 province del N-E dove sono di
stanza i 18 000 soldati ONU.
Viereck ha iniziato la carriera nel 1970 come ufficiale
dell’aeronautica, pilota; 2500 ore di volo con Phantom e Tornado; formazione
per lo stato maggiore ad Amburgo e Copenhagen; aiutante in campo dell’ex
ministro della Difesa Wolker Rühe.
Viereck considera la missione in Congo meno pericolosa di
quelle in Kosovo e Afghanistan; la missione in Congo potrebbe essere il
trampolino di lancio per più importanti incarichi a Viereck.
Die Welt 06-06-16
Ein Mann
klarer Worte
Karlheinz
Viereck leitet die EU-Mission im Kongo – Die Vorauskommandos starten diese
Woche
von Frank Käßner
Berlin –
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Mit seiner Klarstellung, notfalls würde man während eines
Einsatzes im Kongo zum Schutz des eigenen Lebens auch auf Kindersoldaten
schießen, hat der deutsche Generalleutnant Karlheinz Viereck für Wirbel
gesorgt.
Was aber
sollte ein Kommandeur sagen, dessen Truppe zu einer zweifellos riskanten
Mission aufbricht? Daß keine Gefahr besteht. Daß sich
niemand sorgen müsse. Daß nach bestem Wissen und Gewissen entschieden worden
sei. So sprechen Politiker.
Viereck aber ist Militär. Schnörkellos
benennt er die Fakten.
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Als Oberkommandierender der EU-Truppe trägt der
Dreisternegeneral Verantwortung für 2000 Soldaten aus 20 EU-Staaten und der
Türkei. Zusammengestellt wurde sie, um die Parlaments- und
Präsidentschaftswahlen im Kongo zu sichern. In dieser Woche brechen die ersten Vorkommandos in die
kongolesische Hauptstadt Kinshasa und nach Libreville, der Metropole des
benachbarten Gabun, auf. Gewählt wird am 30. Juli.
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Viereck, der Ende April vom
EU-Ministerrat zum Operation Commander der Eufor RD Congo bestimmt wurde, wird die Mission von Potsdam aus
leiten. In der Havelstadt befindet sich das gut abgeschirmte Operative
Hauptquartier (OHQ). Auf drei Großleinwänden kann er alle wichtigen
Informationen abgleichen. In
unmittelbarer Nachbarschaft liegt das Einsatzführungskommando der Bundeswehr,
dessen Leiter Viereck zugleich ist.
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Kinshasa liegt 6500 Kilometer
von Potsdam entfernt. Im April ist der 55jährige General dort gewesen, hat Präsident Joseph Kabila getroffen und
von ihm einen Flugplatz als Basis übergeben bekommen, in dessen Hangars noch kongolesische Soldaten mit
ihren Familien wohnen. So muß man sich die Probleme vorstellen, mit
denen der Befehlshaber auch aus der Ferne zu tun haben wird. Viereck weiß, was
auf die Soldaten zukommt.
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Rund
800 Mann sollen in Kinshasa zwei Flugplätze schützen.
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Etwa
1200 werden an verschiedenen Standorten in Gabun bereitstehen, um bei etwaigen
Unruhen oder Entführungen im Kongo eingesetzt zu werden.
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Weitere 800 Angehörige eines französischen
Bataillons sind als strategische Reserve in Europa sofort abmarschbereit. Das
Hauptkontingent soll am 10. Juli nach Westafrika fliegen.
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Formal
beginnt der Einsatz am Wahltag
und endet am 30. November. Während Viereck aus
Potsdam kommandiert, steht das Hauptquartier
in Kinshasa unter Leitung des französischen Generalmajors Christian Damay.
Beide Spitzenmilitärs stehen seit ihrer Berufung in engem Kontakt. Viereck
büffelt Französisch, auch das ein Zeichen, wie gewissenhaft er den Einsatz
vorbereitet.
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Das Operationsgebiet der 780 deutschen Soldaten wird sich im
Kongo auf Kinshasa beschränken. Viereck aber läßt keinen Zweifel daran, daß er von der
EU einen Auftrag für das ganze Land bekommen hat. Ausgenommen sind nur die vier
nordöstlichen Provinzen, in denen die meisten der knapp 18 000 UN-Soldaten
stationiert sind. Er werde öfter in Kinshasa und Libreville vorbeischauen,
hat der Kommandeur bereits angekündigt. Schließlich wolle er seinen Leuten in
die Augen schauen können.
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Viereck, seit 1970 bei der
Bundeswehr, hat als Luftwaffenoffizier eine steile Karriere hingelegt. Ausgebildet als Pilot, brachte er es
auf 2500 Flugstunden in Phantom- und Tornado-Kampfjets. Es folgte die
Generalstabsausbildung in Hamburg und Kopenhagen.
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In
Norwegen diente er in hohen Nato-Funktionen, Mitte der neunziger Jahre war
Viereck Luftwaffenadjutant des damaligen Verteidigungsministers Volker Rühe. Vor seiner Versetzung nach Potsdam kommandierte der General die 4.
deutsche Luftwaffendivision in Aurich.
In Potsdam
wohnt Viereck in einem Apartment auf dem Kasernengelände und erkundet von hier
– so es seine Zeit zuläßt – zu Fuß oder per Straßenbahn die Stadt. Zu Hause
aber ist der General im ostfriesischen Ostgroßefehn, wo Frau, Sohn und Tochter
leben. Dorthin pendelt der in Kassel geborene Militär alle zwei bis drei
Wochen. Dann entspannt er in seinem Haus mit der Van-Gogh-Klappbrücke. Dafür
aber wird in den kommenden Monaten wohl nur selten Gelegenheit sein.
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Der Einsatz im Kongo, davon ist Viereck überzeugt, werde
weniger gefährlich als die Missionen im Kosovo und Afghanistan. Man gehe als neutraler Unterstützer für einen demokratischen Prozeß
in das afrikanische Land, sagt der Kommandeur. Von seinen Soldaten erwartet er höchste Einsatzbereitschaft.
"Wer nicht fordert, ist ein schlechter Vorgesetzter", so der
militärische Friedensstifter. Die
Mission könnte den Deutschen für noch wichtigere Aufgaben empfehlen. Javier Solana, der heimliche
EU-Außenminister, bezeichnete jüngst bei einem Besuch in Potsdam die Eufor als
Beispiel für künftige militärische Einsätze der Union.
Artikel erschienen am Fr, 16. Juni 2006 © WELT.de 1995 – 2006