Germania, Russia,
energia Die Welt 06-04-28
Difficili consultazioni in Siberia
Manfred Quiring
Viaggio cancelliera tedesca Merkel in Russia.
Accordo BASF-Gazprom, siglato da Merkel e Putin. Wintershall, filiale del gruppo
tedesco BASF, ha ottenuto il 25% -1 delle azioni della filiale di Gazprom, Severneftegazprom
(SNGP). Wintershall riceve un altro 10% di azioni senza il diritto di voto.
SNGP ha la licenza di estrazione nel giacimento di
Jushno-Russkoje, con riserve estraibili di 600 MD di m3.
É la prima volta nella storia russa una società estera entra
in un grande campo di gas russo.
In cambio
Gazprom ha ottenuto il 50%-1 azioni di Wingas GmbH, che si concentrerà in
futuro sulla vendita e la distribuzione del gas in Germania.
Il settore
europeo viene assunto dalla nuova società Wingas Europa, in cui Gazprom e BASF
avranno il 50%.
Il gruppo tedesco
E.on è ancora in trattative per entrare nel campo di Jushno-Russkoje,
prevista la sigla dell’accordo fra tre mesi. L’ipotesi anche per E.on è una quota di azioni con diritto
di voto simile a quella di BASF, non chiaro cosa riceverà in cambio Gazprom.
Tra Merkel e Putin tensioni per le reciproche accuse di
protezionismo.
Putin: accusa la Ue di alimentare la paura della eccessiva
dipendenza energetica dalla Russia, si cerca di impedire l’ingresso delle
società russe in Europa, presentato come espansionismo; siamo costretti a
cercare altri mercati; l’Europa rimane un “partner naturale”. Da decenni, anche
durante la guerra fredda, la Russia ha dimostrato la propria affidabilità per
il rifornimento di gas.
Il rappresentante della Commissione Est dell’Economia
tedesca, Mangold: eccellenti relazioni
economiche, con un interscambio di $39MD.
Preoccupazioni per una legge russa in preparazione che
potrebbe frenare gli investimenti esteri in Russia nel settore materie prime
strategiche.
Putin: il controllo statale sarà mantenuto solo per
giacimenti molto grandi.
Accordo su questione iraniana, da risolvere diplomaticamente e con
azione internazionale coordinata.
Die Welt 06-04-28
Schwierige Konsultationen in Sibirien
Merkel und Putin
tragen Meinungsverschiedenheiten
aus – BASF-Konzern wird an großem russischem Erdgasfeld beteiligt
von Manfred Quiring
Tomsk – Mit
dem beiderseitigen Bekenntnis zur langfristigen, strategischen Zusammenarbeit
sind die deutsch-russischen Regierungskonsultationen in der sibirischen Stadt
Tomsk zu Ende gegangen. Insgesamt vier Stunden haben Bundeskanzlerin Angela
Merkel und der russische Präsident Wladimir Putin während des zweitägigen
Treffens über innen- und außenpolitische sowie bilaterale Fragen gesprochen.
"Offen
und intensiv" seien die Gespräche mit Präsident Putin verlaufen, erklärte
Merkel. Die gute Atmosphäre habe es zugelassen, auch dann ein offenes Wort zu
pflegen, wenn keine einheitliche Meinung bestand, sagte die Bundeskanzlerin, ohne
ins Detail zu gehen. Wirtschaftsminister Michael Glos hatte am Morgen auf einem
deutsch-russischen
Wirtschaftstreffen von "verbalen atmosphärischen Störungen"
gesprochen, die sich aber beheben ließen. Damit meinte er die Dissonanzen, die im Zusammenhang
mit russischer Kritik am angeblich protektionistischen Verhalten der Europäer
aufgekommen waren und die Zweifel an der Sicherheit künftiger Erdgaslieferungen
geweckt hatten.
Putin schob
die Verantwortung dafür der EU zu. Dort werde permanent die Furcht vor einer zu großen Abhängigkeit von
russischem Gas geschürt.
–
"Wir hören ständig von einer Gefahr für die
Unabhängigkeit durch Rußland, daß man den Zugang zum europäischen Markt für
russische Unternehmen beschränken sollte." Das zwinge Rußland, "andere Märkte
zu suchen", sagte Putin. Das bedeute aber nicht, daß Rußland seine Exporte nach Europa begrenzen
wolle. Europa sei für Rußland "ein natürlicher Partner".
–
Allerdings
müsse man sich über für alle
geltende Spielregeln einigen und nicht russische Wirtschaftsaktivitäten im
Ausland als "Expansion" aburteilen. Rußland
habe sich seit Jahrzehnten,
sogar während des Kalten Kriegs, immer als ein zuverlässiger Gaslieferant erwiesen.
In der deutsch-russischen Partnerschaft sollte es einen Begriff wie
"Abhängigkeit" nicht geben, meinte der Kreml-Chef.
–
Die deutsche Seite machte
deutlich, daß sie nicht an der
Verläßlichkeit des russischen Partners zweifelt. Klaus-Peter Mangold,
Vorsitzender des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft, nannte die
Wirtschaftsbeziehungen bei einem auf 39 Milliarden Dollar gestiegenen
Außenhandelsumsatz "exzellent". Dabei räumte er allerdings deutsche Besorgnisse ein, daß
ein in Vorbereitung
befindliches Gesetz ausländische Investitionen in Rußlands strategische
Rohstoffbereiche behindern könnte. Putin konterte mit dem Hinweis, staatliche Kontrolle solle nur bei
besonders großen Vorkommen erhalten werden.
–
Mit einem Vertrag zwischen dem deutschen
BASF-Konzern und dem russischen Erdgasmonopolisten Gazprom erhielt jetzt
erstmals in der russischen
Geschichte ein ausländisches Unternehmen Zugriff auf ein großes russisches
Erdgasfeld.
–
Die
in Anwesenheit von Merkel und Putin unterzeichnete Vereinbarung sieht vor, daß die BASF-Tochter Wintershall einen
Anteil von 25 Prozent minus eine Aktie an der Gazprom-Tochter Sewerneftegazprom
(SNGP) erhält.
–
Zusätzlich bekommt Wintershall weitere zehn Prozent
Aktienanteile, die aber nicht stimmberechtigt sind.
–
SNGP besitzt die Förderlizenz für das Erdgasfeld
Juschno-Russkoje mit seinen förderbaren Gasreserven von 600 Milliarden
Kubikmetern.
–
Gazprom bekommt dafür einen Anteil von 50 Prozent
minus eine Aktie an der Wingas GmbH. Wingas wird sich künftig auf den Verkauf und den
Vertrieb von Erdgas in Deutschland konzentrieren.
–
Das europäische Geschäft übernimmt die neue Firma
Wingas Europa, an der Gazprom und BASF mit je 50 Prozent
beteiligt sein werden.
Eine Beteiligung des deutschen Energiekonzerns E.ON am
Juschno-Russkoje-Erdgasfeld kam zunächst nicht zustande. Man verhandle noch darüber, welche Aktiva ausgetauscht werden können,
sagte Gazprom-Chef Alexej Miller gestern in Tomsk. "Eine Vereinbarung könnte in den nächsten drei
Monaten unterzeichnet werden", zitierte die russische
Nachrichtenagentur RIA Nowosti den Exportchef von Gazprom, Alexander
Medwedjew.
–
E.ON könne mit 25 Prozent der stimmberechtigten Aktien den
gleichen Anteil wie die BASF erhalten, sagte Medwedjew.
Unklar ist jedoch vorläufig,
was Gazprom im Gegenzug dafür bekommt.
In den
angesprochenen außenpolitischen Fragen demonstrierten die Kanzlerin und der
russische Präsident viel Übereinstimmung. Im Zusammenhang mit dem Streit um das iranische
Atomprogramm bestätigten Merkel und Putin ihr Festhalten an einer
diplomatischen Lösung und an einem koordinierten Vorgehen der internationalen
Gemeinschaft. Der Iran müsse mit diplomatischen Mitteln dazu gezwungen
werden, bestehende Vereinbarungen einzuhalten, sagte Merkel.
Artikel
erschienen am Fr, 28. April 2006 © WELT.de 1995 – 2006