Usa, Asia, India, Cina
Faz 06-03-06
Editoriale – Alleanza nell’ordine internazionale
Jochen Buchsteiner
Rischi a cui si espone Bush con la nuova alleanza con l’India:
- con l’indebolimento
della posizione politica interna di Musharraf, in seguito alla visita di Bush, aumenta
il rischio che il Pakistan si rivolga con maggior determinazione a Pechino, disposta
ad appoggiarne l’industria nucleare senza richiedere la democratizzazione del
paese. - Difficile immaginare
le possibili conseguenze di questo sulla distensione India-Pakistan e sul gioco
di forze asiatico. - L’alleanza con l’India non garantisce alcuna rendita, è stato assegnato all’India un ruolo che
essa non ha ancora svolto, mentre vengono alla luce i problemi della struttura
economica indiana: -
ol’esplosione della Borsa di prezzi e affitti,
potrebbe rivelarsi in un futuro non lontano una bolla indiana. - L’India non si
vede come contrappeso alla Cina guidato dall’Occidente: - l’interscambio
economico India-Cina è cresciuto più di quello con qualsiasi altro paese; -
la vecchia
rivalità tra i due paesi non è scomparsa, ma è attenuata dalle possibilità fatte intravedere da un avvicinamento.
Non è solo una fantasia della sinistra l’ipotesi di un asse tra i due più popolosi paesi del globo in
grado di far finire la preponderanza euro-americana nel mondo.
—————————-
Il diplomatico americano Nicholas Burn aveva preannunciato già
lo scorso anno che il nuovo punto focale della politica estera americana si
situava nel Sud Asia.
-
Con il recente viaggio di Bush in Asia è divenuto
chiaro che gli USA vedono l’India come partner necessario, e a forse più importante
per la definizione del nuovo ordine mondiale. -
La crescita di potenza dell’Asia è il risultato della
sua crescita economica del desiderio di recupero e della forte crescita di
popolazione. -
Diversamente dai paesi europei, gli USA vogliono avere un parte nella trasformazione in corso; l’ascesa
della Cina rende insicuri non solo i paesi confinanti ma anche gli USA. -
Giappone, Sud
Corea e Australia, alleati degli USA negli ultimi decenni, non sono più in
grado di dirigere gli sviluppi regionali in come desidera Washington, -
che si è scelta
ora l’India, in quanto è l’unico partner
con sufficiente peso da mettere sulla bilancia di potenza. - [Fattori di attrazione dell’India
-
L’India sta crescendo economicamente a tassi annuali di
oltre il 7%; -
altro fattore di attrazione politica è la sua posizione
all’incrocio tra il mondo musulmano e cinese.] -
Delhi è consapevole
del proprio valore ed ha chiesto
come ricompensa all’alleanza con gli USA un accordo sul nucleare… il prezzo più alto pensabile… -
Per conquistarsi il nuovo alleato Bush è disposto a scontrarsi
con il Congresso americano e ad esporsi alla critica di paesi terzi… sul
significato del Trattato di nonproliferazione…
Ha detto chiaramente a Musharraf
che il Pakistan che è un alleato di secondo ordine.
Faz 06-03-06
Leitartikel – Partnerschaft
in der Weltordnung
Von Jochen
Buchsteiner
05. März 2006 –
Die größte Veränderung der
amerikanischen Außenpolitik, kündigte der Diplomat Nicholas Burns vor einem
Jahr an, sei "ein neuer Fokus auf Südasien". Der Beginn dieser
Neuausrichtung ist nun zu besichtigen. Mit seiner Reise auf den Subkontinent
erfüllte Präsident Bush keine leidige Pflicht, sondern eine strategische
Mission. Die Vereinigten Staaten, lautete seine Botschaft, sehen in Indien
einen unerläßlichen – langfristig womöglich den wichtigsten – Partner für die
Gestaltung der künftigen Weltordnung.
–
Aus
amerikanischer Sicht – und aus asiatischer allemal – wandern die wirtschaftlichen
und politischen Kraftfelder unaufhaltsam ostwärts. Das Wirtschaftswachstum
des Erdteils, sein Aufholhunger, nicht zuletzt seine ungebändigte Bevölkerungszunahme
übersetzen sich schon heute
in einen Zuwachs an Macht. Die Regierung Bush denkt inzwischen das
Undenkbare: daß das internationale System langfristig seine westliche Prägung
verlieren könnte.
–
Anders
als die Europäer wollen die Vereinigten Staaten diese Umwälzung mitgestalten. Ins Zentrum der neuen Weltordnung wächst China hinein, dessen Aufstieg
nicht nur die Nachbarn verunsichert, sondern auch die Vereinigten Staaten.
– Washingtons Verbündete der letzten
Jahrzehnte – Japan, Südkorea und Australien – sind nicht länger in der Lage,
die regionale Entwicklung im Sinne Amerikas zu steuern. Schwankend
zwischen den Chancen und den Risiken, die China bereithält, setzt Amerika auf
behutsame Eindämmung. Für dieses Ziel hat es sich den einzigen Partner gewählt,
der genügend Gewicht auf die Waage bringen kann: Indien.
–
Trotz
schwieriger politischer Verhältnisse, die mit einer kommunistisch tolerierten
Minderheitsregierung beginnen und mit separatistischen Unruhen in Kaschmir und
im Nordosten nicht enden, gelingt
es Indien, scheinbar stabile Wachstumsraten von mehr als sieben Prozent zu
erwirtschaften. Die einzigartige Mischung aus Demokratie und
Massenmarkt, wissenschaftlichen Hochleistungen und Englisch als Verkehrssprache
läßt die Investoren inzwischen Schlange stehen.
–
Auch
Indiens Lage im Schnittpunkt von muslimisch und chinesisch geprägter Welt hat
das Land politisch attraktiv gemacht. Wie umfassend das Interesse der Vereinigten Staaten an Indien geworden
ist, verdeutlichte Bush mit Hilfe eines Bildes: "Das amerikanische Volk
freut sich darauf, indische Mangos zu essen."
–
Delhi
kennt den Wert des Landes und hat Amerika die denkbar teuerste Eintrittskarte
verkauft. Mit dem
Nuklearabkommen, das Bush und Premierminister Singh geschlossen haben, darf sich Indien nach jahrzehntelangem
Streben endlich auf einer Stufe mit den fünf anerkannten Atommächten fühlen –
auch ohne Sitz im Weltsicherheitsrat. Für die Gewinnung des neuen
Partners ist Bush bereit, sich mit dem Kongreß anzulegen und auch den kritischen
Fragen dritter Staaten auszusetzen. Die wichtigste lautet: Was soll das ganze Gerede von der
Wichtigkeit nuklearer Nonproliferation, wenn ein Land, das dem
Nichtverbreitungsvertrag nie beigetreten ist, aus übergeordneten Gründen als
Atommacht anerkannt wird?
Wie ernst Bush
die Partnerschaft mit Indien meint, zeigte er in Pakistan. Statt das alte Spiel
der Gleichbehandlung fortzusetzen, gab er Präsident Musharraf zu verstehen,
daß der Platz seines Landes in der zweiten Reihe ist. Musharrafs Dienste im
Anti-Terror-Kampf sind weiterhin gefragt, aber als Partner zur Ordnung der Welt
kommt er nicht in Betracht. Sichtbar wurde diese Zurücksetzung Pakistans
in der abschlägigen Antwort auf seine Bitte, ebenfalls als Atommacht anerkannt
zu werden.
–
Bushs
Entschiedenheit steckt voller Risiken. Zwar gewann er Glaubwürdigkeit zurück, weil die langjährige Hofierung des
pakistanischen Putschgenerals das Eintreten für Demokratie und Freiheit als
doppelbödig erscheinen ließ. Aber Musharrafs Stellung im eigenen Land wurde durch den Besuch nicht
gestärkt.
–
Auch ist möglich, daß Islamabad sich nun
stärker Peking zuwendet, das bereitsteht, Pakistans Nuklearindustrie ohne
Forderungen nach Demokratisierung zu unterstützen. Welche Folgen
dies für die eingeleitete Entspannung zwischen Delhi und Islamabad und darüber
hinaus für das asiatische Mächtespiel hat, ist schwer absehbar.
–
Dabei garantiert die Partnerschaft mit Indien keine
Rendite. Die Aufgeregtheiten,
die der unheimliche (l’inquietudine suscita dall’inquietante ascesa della Cina)
Aufstieg Chinas erzeugt, haben Indien eine Rolle aufgeladen, die es noch
nicht ausfüllt. Der Trubel um den wiederentdeckten politischen Weltstar verdeckt zuweilen, daß Indien noch immer von
täglichen Stromausfällen geplagt wird und keinen einzigen Flughafen mit internationalem
Standard besitzt. Die derzeit explodierenden Börsen,
Preise und Mieten könnten in nicht allzu ferner Zukunft sich als indische Blase
erweisen.
Ob Bushs politische Rechnung aufgeht, ist ungewiß. Delhi denkt gar nicht
daran, sich vereinnahmen zu lassen. Kühl nutzt es die Chance, mit Washingtons
Hilfe seine Macht zu nehmen und in die erste Reihe der Führungsmächte
aufzuschließen. Als westlich gelenktes
Gegengewicht zur Volksrepublik China sieht Indien sich mitnichten. Mit keinem Land der Welt wachsen die
wirtschaftlichen Verflechtungen so schnell wie mit dem großen Nachbarn im
Norden. Die traditionelle Rivalität, geschärft durch einen Krieg vor 44 Jahren,
ist nicht verschwunden, aber verblaßt vor den Möglichkeiten, die in einer
Annäherung gesehen werden. Nicht nur in linken Köpfen lebt die
Phantasie, daß eine Achse der beiden bevölkerungsreichsten Länder dem
amerikanisch-europäischen Übergewicht in der Welt ein Ende bereiten könnte.