Energia, gruppi e settori, ambiente Die Welt 05-12-02
La difesa dell’ambiente diventa un affare miliardario
Daniel Wetzel
BP
ha deciso di investire €8MD nell’ampliamento delle energie rinnovabili,
una cifra pari a quella investita da BP per entrare nell’industria
petrolifera russa, il maggior investimento occidentale finora in Russia.
Sarebbe un segnale di modifica strutturale per il gruppo, se l’assemblea degli azionisti approverà.
Il mercato degli impianti eolici, delle cellule ad energia solare e a combustile, finora dominato da studi ingegneristici e PMI, ha raggiunto un grado di maturità che lo rende interessante ai grandi capitali.
Il settore dell’energia richiede una programmazione a lungo termine:
i calcoli di BP tengono conto della dimensione del fabbisogno cinese e
indiano, della dipendenza dell’energia da regione politicamente
instabili.
Se BP ritiene che le energie rinnovabili possano divenire competitive, non rimarrà per molto l’unico grande gruppo nel settore.
Umweltschutz wird zu einem Milliardengeschäft
Marktplatz
von Daniel Wetzel
Die
Aktionäre des größten europäischen Öl- und Gaskonzerns BP sind keine
opferbereiten Gutmenschen, die für ökologische Heldentaten mit dem
finanziellen Märtyrertod bezahlen würden. Die BP-Eigentümer
sind im Gegenteil hart rechnende Anleger, die ihr Geld auch schnell mal
anderen Konzernen anvertrauen, wenn sie das Gefühl hätten, dem
BP-Management ginge der unbedingte Wille zur Profitmaximierung
verloren. BP-Chef Lord Browne hat nun angekündigt, acht Milliarden Euro
in den Ausbau erneuerbarer Energien zu investieren. Das ist in etwa so viel Geld, wie BP für den Einstieg in die russische Erdöl-Industrie ausgegeben hat – und das war bis dato das größte westliche Investment in Rußland überhaupt. Wenn die Aktionäre nun akzeptieren, daß BP ähnlich viel Geld in die erneuerbare Energien steckt, ist das ein Signal, das auf einen Strukturwandel hindeutet: Der bislang vor allem von enthusiastischen Ingenieurbüros und Mittelständlern dominierte Markt für Windkraftanlagen, Brennstoff- und Solarzellen hat einen Reifegrad entwickelt, der ihn für die ganz großen Player interessant macht.
Energie ist ein Geschäft, das einen außergewöhnlich weiten Planungshorizont erfordert. Doch die Prognose-Rechnungen der Versorgungskonzerne haben jetzt offenbar eine neue Richtung bekommen: Die
Dimension des chinesischen und indischen Energiehungers ist klarer
geworden. Auch ist in der Wirtschaft ein Bewußtsein für die
Abhängigkeit von Energie aus politisch instabilen Weltregionen und die
Kosten des Klimawandels entstanden. Öl und Gas werden wohl noch teurerer werden. Daß
erneuerbare Energien wettbewerbsfähig werden, ist nicht mehr so
unwahrscheinlich, wie es noch vor kurzem schien. BP wird daher nicht
der einzige Konzern bleiben, der in das Geschäft groß einsteigt.
Artikel erschienen am Fre, 2. Dezember 2005 © WELT.de 1995 – 2005