Germania, elezioni, Unione-Spd, mercato lavoro
Die Welt 05-10-07
Spd e Unione si avvicinano sui contenuti: mercato del lavoro, fisco, difesa, pensioni,
Lavoro ed economia
Entrambi d’accordo sulla necessità di:
-
continuare la Riforma Hartz Iv, concordata assieme, salario sombinato
per i disoccupati di lungo termine; già prima delle elezioni accordo
sull’aumento della quota di salario derivante dai lavori socialmente
utili accumulabile al sussidio di disoccupazione; - ridurre il costo del lavoro, alleggerendo il fattore lavoro;
- introdurre il salario combinato per le basse qualifiche;
- prorogare il sussidi di disoccupazione per gli anziani;
- accordo generico sulla necessità di deregolamentare e burocratizzare l’economia.
- Aumento Iva richiesto da Cdu per ridurre contributi per disoccupazione:
-
possibilità di compromesso dopo l’annuncio dell’Agenzia federale per il
lavoro di poter ridurre da sola di ½ punto l’aliquota contributiva,
l’aumento dell’Iva potrebbe essere minore. -
Compromesso sulla
richiesta Cdu di andare verso l’eliminazione delle Ich- AG, SpA di una
sola persona (all’incirca forse come i nostrani prestatori d’opera),
quelle sovvenzionate con la Hartz IV: le Ich-Ag potrebbero essere
unificate con il secondo sussidio base temporaneo
(Existenzgründerzuschuß).
Maggiore distanza tra i due
schieramenti su tutela contro i licenziamenti e alleanze aziendali per
il lavoro. Dato il minor zelo sulla questione da parte dell’Unione dopo
la perdita di voti e le critiche della propria ala operaia, non se ne
farà gran che.
Fisco e bilancio
Vi è già un accordo di massima: l’Unione rinuncia alla
riforma complessiva richiesta sull’imposta sul redito e sulle imprese:
-
accordo sulla riduzione dal 25 al 19% dell’imposta su tutte le imprese,
comprese quelle di persona, al posto di quella progressiva dal 15 al
42%; - imposta di successione: l’erede che manda avanti un’impresa avrà una riduzione annuale del 10% sulle imposte dovute.
- Non è chiaro cosa ne sarà dell’imposta comunale sulle attività
- Primo test della grande coalizione sarà la finanziaria er il 2006 e il programma finanziario di medio termine:
- Il nuovo ministro delle Finanze dovrà mettere assieme un pacchetto di risparmi per €30md.
- Si parla già della lista elaborata congiuntamente nel 2003 dal primo
ministro dell’Assia Cdu, Roland Koch, e dal ex ministro di
Nord-Reno-Wesfalia, Spd Peer Steinbrück. In base ad essa dovrebbero
essere ridotte varie facilitazioni fiscali (es. pendolari, risparmi), e
sovvenzioni (carbone, trasporto pubblico a breve distanza). Non
basterebbero però, come non basterebbe l’aumento del 2% Iva,
occorrerebbe limitare a pochi prodotti, come gli alimentari, l’aliquota
Iva del 7%
Nel 2007 il deficit statale deve essere
ridotto sotto il 3% del Pil, anche la Costituzione tedesca prescrive
che il nuovo debito statale non deve superare gli investimenti
complessivi.
Politica estera e Difesa
La
maggiore divergenza è sull’adesione della Turchia alla Ue (Unione:
associazione privilegiata, Spd: adesione a pieno titolo). Tuttavia, i
due schieramenti non intendono far fallire la coalizione su questa
questione.
Appaiono più facili i compromessi sulle relazioni transatlantiche e con la Russia.
- Difesa: accordo sulla possibilità di altre missioni estere, con mandato Onu;
- Accordo sul mantenimento del servizio militare obbligatorio e sulla riforma delle forze armate avviata dalla Spd.
Sistema sociale
Abbandonati
entrambi i due progetti sulla politica sanitaria: Spd assicurazione per
i cittadini a cui tutti devono contribuire; Unione contribuzione
forfetaria indipendente dal reddito.
-
Accordo su misure
per non far aumentare la spesa farmaceutica; l’Unione vorrebbe il
congelamento delle contribuzioni dei datori di lavoro, i futuri aumenti
dovrebbero essere sostenuti solo dagli assicurati (leggi lavoratori). - La Spd ha segnalato disponibilità a questo, se la casse malattia
private vengono incluse nel pareggiamento finanziario della previdenza
sanitaria obbligatoria. -
Pensioni: nessuna riduzione sia
per Unione che per Spd, al contempo rafforzamento della previdenza
aziendale aggiuntiva per gli anziani.
Federalismo
Müntefering,
capo Spd, e Stoiber, capo Csu, dirigono assieme al Commissione per il
federalismo di federazione e Land che ha raggiunto un accordo sui temi
principali; entrambi ritengono urgente la riforma:
deve essere
ridotta la quota delle leggi che devono essere approvate anche dal
Bundesrat dal 60 al 40%, e devono esere meglio definite le competenze.Die Welt 05-10-07
Große Kompromiß-Koalition
In den Sachthemen nähern sich SPD und Union an. Welche Einigungen sich andeuten – und wer Minister werden könnte
von Fabian Wolff
Arbeit und Wirtschaft
In den ersten Sondierungsgesprächen hat es auch beim umstrittenen Thema Arbeitsmarktpolitik Annäherungen gegeben. So
sind sich beide Volksparteien im Prinzip darin einig, die
Lohnnebenkosten zu senken und dadurch den Faktor Arbeit zu entlasten,
mit Kombilöhnen etwas für die Beschäftigung Geringqualifizierter zu tun und das Arbeitslosengeld für Ältere zu verlängern. Konsens ist auch, die Wirtschaft "durch Deregulierung und Entbürokratisierung" zu entlasten – was immer das konkret heißen mag.
Die CDU will die Mehrwertsteuer um zwei Prozentpunkte erhöhen und dafür die Beitragssätze zur Arbeitslosenversicherung um ebenfalls zwei Punkte senken. Allerdings hatte sich die SPD im Wahlkampf stets strikt gegen eine Mehrwertsteuererhöhung ausgesprochen. Mit
der Ankündigung der Bundesagentur für Arbeit, sie könne den
Beitragssatz auch aus eigener Kraft um einen halben Prozentpunkt
senken, zeichnen sich interessante Kompromißmöglichkeiten ab. So könnte die Mehrwertsteuererhöhung geringer ausfallen, dafür müßte die Bundesagentur mehr sparen. Auch bei der umstrittenen Ich-AG – die Union will sie abschaffen, die SPD als Errungenschaft der Hartz-Reform beibehalten – haben die Nürnberger Praktiker eine Kompromißlinie vorgezeichnet: So könnte die Ich-AG mit dem zweiten Existenzgründerzuschuß, dem Überbrückungsgeld, zusammengelegt werden.
Einig sind sich beide Volksparteien, die gemeinsam beschlossene Hartz-IV-Reform weiterzuführen. Schon angesichts der Kostenexplosion muß hier nachgebessert werden. Dabei wird es wohl auch auf Kombilohnmodelle für Langzeitarbeitslose hinauslaufen. Schon vor der Wahl hatten die beiden Parteien die Zuverdienstgrenzen für Hartz-IV-Empfänger einvernehmlich angehoben.
Mit populären Verbesserungen für ältere Arbeitslose
haben sich die beiden großen Parteien im Wahlkampf gegenseitig zu
übertrumpfen versucht. Die unterschiedlichen Modelle lassen sich leicht
zusammenführen.
Kompliziert wird es beim Kündigungsschutz und den betrieblichen Bündnissen für Arbeit. Hier plädiert die Union für weitreichende Änderungen, die SPD hat dagegen den Status quo im Wahlkampf vehement verteidigt. Nach den Stimmenverlusten bei der Bundestagswahl dürfte der Reformeifer der Union auf diesen Gebieten etwas gedämpfter sein – zumal sich auch der Arbeitnehmerflügel kritisch zu Wort gemeldet hat.
Außer gesichtswahrenden Formelkompromissen, die aber nicht
grundsätzlich an der Tarifautonomie und dem Kündigungsschutz rütteln, dürfte hier wenig herauskommen. Spannend ist die Frage, ob das Superministerium aus Wirtschaft und Arbeit erhalten bleibt. Clement selbst hatte mehrfach öffentlich dafür geworben – in der Union gibt es andere Überlegungen.
Sie kommen in Frage: Wolfgang Clement und Edmund Stoiber
Steuern und Haushalt
In der Steuer- und Finanzpolitik sind sich SPD und Union schon heute relativ einig. Die von der Union geplante umfassende Reform der Einkommen- und Körperschaftsteuer, bei der die Sätze weiter gesenkt und im Gegenzug nahezu alle Ausnahmen beseitigt worden wären, wird es nicht geben. Statt dessen werden sich die Koalitionäre auf eine Reform der Unternehmensbesteuerung und der Erbschaftsteuer beschränken. Geplant ist, den Satz der Körperschaftsteuer von jetzt 25 auf bis zu 19 Prozent zu senken. Dieser soll für alle Betriebe unabhängig von ihrer Rechtsform gelten. Derzeit
unterliegen Personengesellschaften dem Tarif der Einkommensteuer mit
Sätzen von 15 Prozent am unteren Ende und 42 Prozent in der Spitze.
Noch unklar ist, was im Zuge dieser Reform aus der Gewerbesteuer wird. Mangels Alternativen halten die Koalitionäre daran bislang fest. Unstrittig
dagegen ist das Ziel, Betriebserben steuerlich zu entlasten: Wer den
Betrieb weiterführt, soll jährlich zehn Prozent der Steuerschuld
erlassen bekommen.
Da Bund und Länder
jedoch keine zusätzlichen Steuerausfälle verkraften können, werden im
Gegenzug Vergünstigungen gestrichen. So soll etwa die Möglichkeit
steuersparender Verlustzuweisungen bestimmter Fonds abgeschafft werden.
Erste Amtshandlung der großen Koalition wird jedoch die Aufstellung des Etats 2006 und der mittelfristigen Finanzplanung sein. Dabei sollen die Investitionen in Bildung und Forschung steigen. Doch das ist Zukunftsmusik. Erst einmal muß gespart werden.
Ziel
ist, das Staatsdefizit 2007 wieder unter die im Stabilitätspakt
festgeschriebene Grenze von drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu
drücken. Andernfalls droht Brüssel mit Sanktionen. Gleichzeitig
schreibt das Grundgesetz vor, daß die Neuverschuldung die Summe der
Investitionen nicht überschreiten darf. Um beides zu erreichen, müßte
der neue Finanzminister ein Sparpaket von rund 30 Milliarden Euro
schnüren. Im Gespräch ist bereits, die von
Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) und seinem Ex-Kollegen aus
Nordrhein-Westfalen, Peer Steinbrück (SPD), 2003 erarbeitete
Streichliste aus der Schublade zu holen. Danach
würden sämtliche Steuervergünstigungen (Beispiel: Pendlerpauschale und
Sparerfreibetrag) und Subventionen (Beispiel: Förderung von Steinkohle
und öffentlichem Nahverkehr) um einen bestimmten Prozentsatz gekürzt. Das dürfte in der Summe jedoch kaum reichen. Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um die von der Union angekündigten zwei Prozentpunkte scheint daher unausweichlich. Gleichzeitig dürfte der verminderte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent auf wenige Produkte wie Lebensmittel beschränkt werden.
Sie kommen in Frage: Peer Steinbrück und Hans Eichel
Außenpolitik und Verteidigung
In der Außenpolitik sind Union und SPD bei der Frage des Türkei-Beitritts zur EU am weitesten entfernt. Wie hier eine gemeinsame Position erreicht werden könnte, ist noch völlig unklar. Bis in die letzten Tage hatte keine der beiden Seiten irgendeine Kompromißlinie erkennen lassen. Die Union will der Türkei weiterhin nur eine privilegierte Partnerschaft zugestehen, während die SPD für eine Vollmitgliedschaft eintritt. Allerdings heißt es in beiden Fraktionen, daß eine Koalition nicht an der Türkei-Frage scheitern werde.
Bei den übrigen Problemfeldern, etwa dem transatlantischen Verhältnis oder der Bedeutung der Beziehungen zu Rußland, scheinen Kompromisse leichter möglich.
Kanzler Gerhard Schröder hatte sich in der letzten Zeit bereits
sichtlich um eine Verbesserung der Beziehungen zu den USA bemüht.
Politische Schwierigkeiten mit den USA hatte es im Zusammenhang mit dem
Irak-Krieg gegeben. Die Beziehungen beider Länder auf Arbeitsebene waren aber nie ernsthaft gestört. Wenig Dissens ist in der Verteidigungspolitik festzustellen. Die
Auslandseinsätze werden von der Union mitgetragen. Außenpolitiker der
Union lassen keine Zweifel daran, daß sie zu weiteren Auslandseinsätzen
bereit sind, wenn es dafür Mandate der Vereinten Nationen gibt. An der Wehrpflicht halten Union wie SPD fest. Auch die von der SPD eingeleitete Bundeswehr-Reform wird von der Union wesentlich mitgetragen. Die
Zeiten, in denen CDU und CSU eine Aufstockung der Truppenstärke
forderten, sind lange vorbei. Vermutlich wird die Union aber ihr
Konzept der über das ganze Bundesgebiet verteilten Heimatschutzbrigaden
nicht realisieren können. Das Projekt gilt als zu teuer.
Sie kommen in Frage: Franz Müntefering und Peter Struck
Sozialsysteme
Sowohl
SPD als auch Union haben in der Gesundheitspolitik Abschied genommen
von ihren höchst unterschiedlichen Konzepten für eine weitreichende
Reform der Finanzierung. Weder das
Unionsmodell einkommensunabhängiger Kopfpauschalen noch die von der SPD
angestrebte Bürgerversicherung, in der auch Selbständige und Beamte
zwangsversichert sind, wird kommen. Einig ist man sich darüber, daß wirksame Maßnahmen gegen den Anstieg der Arzneimittelausgaben erforderlich sind. Außerdem will man die Rolle der Hausärzte weiter stärken. Die
Union drängt zudem auf ein Einfrieren des Arbeitgeberbeitrags. Künftige
Beitragssteigerungen müßten dann allein die Versicherten schultern. Auch wenn es in diesem Punkt noch keine Einigung gibt, signalisiert die SPD, daß sie zustimmen könnte. Allerdings müßte die Union im Gegenzug dann wohl eine stärkere Belastung der Privatversicherten akzeptieren. Denn die SPD will die privaten Krankenkassen in den Finanzausgleich der gesetzlichen Krankenversicherung einbeziehen.
In der Rentenversicherung gibt es keine größeren Meinungsverschiedenheiten. Rentenkürzungen lehnen sowohl Union als auch SPD ab. Beide Lager wollen die gesetzliche Rente als wichtigste Säule der Alterssicherung erhalten, aber gleichzeitig die private und betriebliche Zusatzvorsorge stärken. Die
Riester-Rente soll entbürokratisiert, die Pflegeversicherung durch eine
kapitalgedeckte Zusatzversorgung, ähnlich der Riester-Rente,
stabilisiert werden.
Sie kommen in Frage: Ulla Schmidt und Horst Seehofer
Föderalismus
Eines der wichtigsten Felder einer neuen Bundesregierung gilt zugleich als das mit den geringsten Problemen: die Reform des Staates und seiner Institutionen. Treibende Kräfte einer künftigen großen Koalition, SPD-Chef
Franz Müntefering und CSU-Chef Edmund Stoiber, haben sich bei der
gemeinsamen Leitung der Föderalismuskommission von Bund und Ländern kennen- und schätzengelernt. Beide halten die Reform des Staates nach wie vor für eine zentrale und schnell umzusetzende Aufgabe. Die Föderalismuskommission hatte sich in den meisten Themenfeldern verständigt. Weil der Bund mehr Rechte in der Bildungspolitik verlangte,
kam es jedoch zu keinem Gesamtergebnis. Diese Hürde dürfte sich in den
bevorstehenden Koalitionsgesprächen verhältnismäßig einfach wegräumen
lassen, weil die Union als Regierungspartei in Berlin nicht mehr nur einseitig Länderinteressen vertreten würde. Einig
war sich die Kommission, daß der Anteil zustimmungspflichtiger Gesetze
im Bundesrat von 60 auf 40 Prozent gesenkt werden sollte. Zudem sollten Kompetenzen klarer aufgeteilt werden.
So war vorgesehen, daß Ladenschluß- und Gaststättenrecht, Strafvollzug
und Versammlungsrecht in die Zuständigkeit der Länder fallen. Der
Bund sollte für die Atomenergie und das Waffenrecht zuständig werden;
im Steuerrecht sollte der Bund die Kfz-Steuer erhalten, die Länder
dagegen die Versicherungsteuer.
Artikel erschienen am Fr, 7. Oktober 2005 © WELT.de 1995 – 2005