Rottami volanti, auto sbuffanti

Irak, ricostruzione, corruzione  Die Welt      05-07-16

<109808114">Rottami volanti, auto sbuffanti

Boris Kalnoky

<109808115">La ricostituzione delle forze di sicurezza irachene è stata ritardata dalle pratiche di corruzione nell’acquisto di armamenti, con perdite di circa $300mn., di funzionari iracheni nominati ancora dalla autorittàd’occupazione americana.

Kattan, capo compratore di armamenti, e altri funzionari del ministero, incaricati tutti al tempo dell’autorità di occupazione americana, hanno causato perdite di migliaia di oltre $300mn., per una quarantina di accordi commerciali per cui non sono state consegnate le merci o sono state consegnate inutilizzabili. Kattan chiedeva per sé una provvigione del 10%.

Gli abusi sono iniziati solo dopo l’entrata in carica del governo di transizione nell’estate 2004, ed hanno contribuito a ritardare la ricostituzione delle nuove forze di sicurezza irachene; Kattan dichiara che «non potevamo fare nulla senza il consenso americano. Dovevamo elemosinare agli americani ogni mitragliatrice».

Alcuni esempi:

–          Sono stati pagati a Varsavia $100mn. di anticipo per 24 elicotteri usati da trasporto, che si sono rivelati inutilizzabili.

–          Acquisto di mitragliatrici MP5, prezzo $3500 ognuna, rivelatisi imitazioni egiziane senza valore;

Fornitura di veicoli corazzati che perdevano tutto l’olio.Die Welt 05-07-16
Fliegender Schrott, qualmende Autos
Massive Korruption behindert den Aufbau der irakischen Sicherheitskräfte
von Boris Kalnoky
Istanbul – Im vergangenen Jahr begab sich eine Delegation des irakischen Verteidigungsministeriums nach Warschau. Bagdads Chefeinkäufer für Rüstungsgüter, Siad Tarik Kattan, hatte 100 Millionen Dollar Vorschuß für 24 gebrauchte, aber modernisierte Transporthubschrauber gezahlt, und nun wollten die Iraker die Maschinen begutachten, bevor der Rest des Kaufpreises gezahlt würde.
Was sie fanden, war rostiger, mehr als 30 Jahre alter Schrott, Hubschrauber, die kaum flugtauglich waren und deren Benutzung Lebensgefahr für ihre Besatzungen und Passagiere bedeuten würde. Die Iraker lehnten die Maschinen ab und kehrten angewidert zurück, ohne Geld und ohne Hubschrauber.
Dies ist nur eines von 40 dubiosen Rüstungsgeschäften, bei denen nach Worten des neuen irakischen Verteidigungsministers Saadun al-Dulaimi mehr als 300 Millionen Dollar für gar keine oder unbrauchbare Waren verlorengingen. Ein anderer Fall betrifft den Kauf von MP5-Maschinengewehren, Kaufpreis 3500 Dollar pro Stück, die sich als wertlose ägyptische Imitationen entpuppten. Ein dritter Fall betrifft die Beschaffung von Panzerfahrzeugen für die irakische Armee. Sie leckten so viel Öl, daß sie nach wenigen Kilometern zusammenbrachen und umgehend als "lebensgefährlich" aus dem Verkehr gezogen wurden.
Im Zentrum des Skandals steht der Exiliraker Kattan, der inzwischen gefeuert und angeklagt ist, und andere Funktionäre des Ministeriums, die alle noch von der amerikanischen Besatzungsbehörde ihre Jobs bekommen hatten. Kattan soll für Verträge routinemäßig zehn Prozent "Finderlohn" für die eigene Tasche verlangt haben. Bei den Geschäften wurden überhöhte Preise für unbrauchbare Güter vereinbart und gezahlt, die Leidtragenden waren die irakischen Sicherheitskräfte in ihrem täglichen Kampf mit Terroristen. Der Mißbrauch begann erst nach der Machtübernahme durch die irakische Übergangsregierung im Sommer 2004, aber Kattan sagt, "wir konnten nichts ohne amerikanischen Segen unternehmen. Wir mußten die Amerikaner um jedes Maschinengewehr anbetteln."
Dulaimi, der neue Minister, will nun für Transparenz sorgen.
Auf der amerikanischen Seite bedauert man, daß die Probleme auch zu Verzögerungen beim Aufbau der neuen Sicherheitskräfte führten. Man betont aber, nicht involviert zu sein. Die Agentur Knight Ridder zitiert einen US-Offizier, der mit den Vorgängen vertraut sein soll, mit den Worten "Was sollte man machen? Gut, du hast gehört, daß der Mann ein Ganove sein soll, aber du brauchst bestimmtes Material für die Iraker, und er kann es bis Ende des Monats besorgen." John Noble, ein Berater des irakischen Verteidigungsministeriums, bestätigt, daß korrupte Machenschaften Kattans zu Verlusten in dreistelliger Millionenhöhe führten.
Artikel erschienen am Sa, 16. Juli 2005   © WELT.de 1995 – 2005 

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