Un sussidio per la culla farà in modo che i polacchi facciano più figli

<106017331"> Polonia, società, demografia Die Welt 05-06-02

<106017332"> Un sussidio per la culla farà in modo che i polacchi facciano più figli

<106017333"> I polacchi hanno l’orario di lavoro di fatto più lungo d’Europa e una delle percentuali più alte di donne imprenditrici.

Gerhard Gnauck

  • Nei bui anni ’80 il tasso di nascite era doppio di quello attuale; quelle leve, le più numerose dopo la guerra, entrano oggi nel mercato del lavoro, e per il 40% rimangono disoccupate.
  • Nel 2002 il saldo morti/nati è stato positivo; oggi nascono 1,25 bambini per donna, simile al tasso di natalità in Germania.
  • L’aspettativa di vita è aumentata dal 1989, la popolazione è aumentata dell’1,3%, assieme all’emigrazione si assiste a un ritorno di polacchi che erano all’estero, la perdita dovuta all’emigrazione è già oggi minima.
  • Con 20 anni di ritardo rispetto all’Europa occidentale si ha anche in Polonia l’invecchiamento della popolazione.
  • L’Ufficio di statistica di Varsavia calcola che gli abitanti, 38,2 milioni oggi, nel 2020 diminuiranno di 1 milione; nel 2030 di altri 1,5 milioni.
  • Aumenterà l’aspettativa di vita dai 74,5 attuali ai 77,8 nel 2015. Il tasso di natalità dovrebbe leggermente calare ancora (1,1-1,2 figli per donna).
  • L’età delle donne al primo parto salirà dai 28 attuali ai 30 nel 2025.

I motivi di questa situazione:

  • disoccupazione, boom dell’istruzione tra i giovani, il numero degli studenti è raddoppiato; aumento del costo di mantenimento e infine l’insicurezza sociale ed economica a causa dei continui cambiamenti.
  • Negli ultimi 5 anni la disoccupazione di massa, oggi con il 19% è la più alta della Ue, ha trasformato questa generazione nella “generazione del nulla”

La chiesa cattolica incide su questi fattori altrettanto poco quanto il divieto quasi assoluto di abortire.

  • I sussidi statali per le famiglie con un reddito pro-capite di €120, sono una Una Tantum di €120 per nascita, e mensilmente €10-15 di assegni familiari per figlio.
  • Per ogni nato vige il permesso di 4-6 mesi, con il pagamento del 100% del salario medio degli ultimi 12 mesi.
  • Un posto al nido costa fino a €60 al mese.

I politici conservatori hanno suonato l’allarme in diverse città; Varsavia ha deciso di introdurre il “sussudio per la culla”, 5000 Zloty, pari a €1190, oltre il doppio del salario medio, un contributo fatto poi scendere a 1500 Zloty, per evitarne l’abuso [!!]. Die Welt 05-06-02

Ein “Wiegengeld” soll Polen kinderfreundlicher machen

Die stärksten Jahrgänge drängen auf den Arbeitsmarkt, doch die Krippen sind leer – Letzter Teil der Demographie-Serie

von Gerhard Gnauck

Warschau – Hat die “matka Polka”, die “Mutter Polin”, ausgedient? Adam Mickiewicz, Polens Nationaldichter, besang 1830 das Verhängnis der polnischen Frauen, deren Schicksal es sei, Söhne aufzuziehen, die dann regelmäßig auf dem Altar des Vaterlands geopfert würden. Im militärischen oder politischen Sinne wird dieses Opfer heute nur noch ganz selten gebracht. Die heutige Wirklichkeit entspricht eher dem Bild, das eine Fernsehserie zeichnete. Darin tritt die beliebte Schauspielerin Irena Kwiatkowska in fast jeder Folge in einem anderen Beruf auf, immer mit dem Spruch auf den Lippen: “Ich bin eine berufstätige Frau, ich habe vor keiner Arbeit Angst.” Polen hat heute die längste faktische Arbeitszeit in der EU und einen der höchsten Anteile von Frauen an der Unternehmerschaft.

Die für Polen politisch und wirtschaftlich besonders finsteren achtziger Jahre waren bis auf weiteres der letzte Zeitraum, in dem junge Paare intensiv ans Kinderkriegen dachten. Damals wurden fast doppelt so viele Kinder geboren wie heute. Diese Jahrgänge, die stärksten seit dem Krieg, drängen heute auf den Arbeitsmarkt – und landen zu 40 Prozent in der Arbeitslosigkeit. Doch seit dem Babyboom der frühen achtziger Jahre hat sich das Bild dramatisch verändert: Seit 2002 übertrifft die Zahl der Sterbefälle die der Geburten, und die Geburtenrate liegt heute bei 1,25 Kindern pro Frau – ähnlich wie in Deutschland.

Zwar ist die Lebenserwartung seit 1989 deutlich gestiegen, die Bevölkerung ist gewachsen (um 1,3 Prozent), und neben der Abwanderung gibt es in beachtlichem Umfang eine Rückwanderung von Polen, die einst im Westen ihr Glück gesucht hatten. Auch erste Anzeichen für eine verstärkte Zuwanderung von Ausländern sind zu sehen; schon heute ist der Wanderungsverlust der Einwohnerschaft minimal. In all diesen Punkten unterscheidet sich Polen (ebenso wie Tschechien) deutlich von den Ländern jenseits der heutigen EU-Ostgrenze. Doch die neue demographische Entwicklung ist unerbittlich: Auch hier wird die Überalterung einsetzen, allerdings mit zwanzigjähriger Verzögerung gegenüber Westeuropa.

Laut neuesten Prognosen des Warschauer Hauptamts für Statistik soll sich die Zahl der Einwohner – derzeit 38,2 Millionen – bis 2020 um eine Million verringern und bis 2030 um weitere 1,5 Millionen. Die Lebenserwartung wird weiter steigen, von durchschnittlich 74,5 Jahren auf 77,8 im Jahre 2015. Zugleich dürfte die Geburtenrate weiter leicht sinken (auf 1,1 bis 1,2). Das Alter der Mütter zum Zeitpunkt der ersten Geburt verändert sich: Heute liegt es bei 28 Jahren, im Jahr 2025 dürfte es bei 30 Jahren liegen.

Fachleute nennen etliche Gründe, die diese Situation erklären sollen. Die wichtigsten sind die Lage auf dem Arbeitsmarkt, der Ausbildungsboom unter Jugendlichen – die Studentenzahlen haben sich verdoppelt -, die gestiegenen Lebenshaltungskosten und ganz allgemein die soziale und wirtschaftliche Unsicherheit aufgrund der permanenten Transformation. Die Massenarbeitslosigkeit der letzten fünf Jahre, mit 19 Prozent derzeit eine der höchsten in der EU, hat die stärksten Jahrgänge, wie das von einem jungen Schriftsteller geprägte Schlagwort lautet, zur “Generation Nichts” gemacht.

Diese Faktoren wiegt die Familienfreundlichkeit der katholischen Kirche ebensowenig auf wie das fast völlige Abtreibungsverbot, das freilich tausendfach unterlaufen wird. Die staatlichen Leistungen für Familien mit Pro-Kopf-Einkommen bis etwa 120 Euro betragen einmalig etwa 120 Euro Geburtenprämie und monatlich zehn bis 15 Euro Kindergeld. Während des bezahlten Urlaubs, der je nach Kind vier bis sechs Monate dauert, bekommt die erziehende Mutter 100 Prozent ihres durchschnittlichen Lohnes der letzten 12 Monate. Dagegen kostet ein Kindergartenplatz vielerorts 60 Euro im Monat.

Jetzt haben konservative Politiker in mehreren Stadträten Alarm geschlagen.
Warschau beschloß die Einführung des “Wiegengelds”. 5000 Zloty (1190 Euro) soll sie betragen, mehr als das Doppelte des Durchschnittslohns.
Doch nach heftiger Debatte besann man sich – angesichts des verbreiteten Mißbrauchs von Sozialleistungen – eines Besseren: Um zu verhindern, daß die ärmsten Familien jetzt zum großen Kinderkriegen ansetzen, wurden 1500 Zloty festgelegt. Noch im Juni soll die Regelung in Kraft treten – doch streiten verschiedene Instanzen, ob der Stadtrat eine solche Prämie überhaupt ausloben darf.

Beschriebene Länder: USA, Rußland, Frankreich, Italien, China.

Artikel erschienen am Do, 2. Juni 2005 © WELT.de 1995 – 2005

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