La Grande potenza Germania

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German Foreign Policy 05-05-06

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Dibattito tedesco sulla strategia per la politica estera: profilo alto o basso? Assieme all’Europa o soli?

Influenti rappresentanti della politica estera tedesca e consiglieri politici chiedono – in una serie intitolata “La Grande potenza Germania apparsa sulla rivista WeltTrends di Potsdam – che Berlino prosegua la sua politica di grande potenza e aumenti la competizione con gli Stati Uniti. (WeltTrends coopera strettamente con la Fondazione tedesca per lo sviluppo e la pace Sef – Stiftung Entwicklung und Frieden e conta eminenti studiosi e un segretario di Stato tra i suoi consiglieri scientifici)

Il dibattito sulla posizione internazionale della Germania iniziò lo scorso anno con il contributo del professore di scienze politiche Gunther Hellmann: la «ri-socializzazione della politica di potenza della Germania nel concerto delle grandi potenze» procede più velocemente di quanto all’estero ci si attendeva e dal cambio di governo nel 1998 si è espressa in modo aperto come competizione con gli Usa .

Hellmann è favorevole a un atteggiamento più cauto, e teme che «un ruolo tedesco di profilo troppo alto in Europa» possa portare a «perdite troppo ampie di welfare e di stabilità», un avvertimento condiviso dalla Polonia; il direttore di programma del Centro per le relazioni internazionali di Varsavia: «Il modo in cui la politica estera tedesca si è “ri-socializzata” non va bene per la Germania».

Contrari a queste posizioni studiosi di università tedesche, che accusano Hellmann di “drammatizzazione”. Non vi sarebbe per essi alcun motivo per cui la Germania debba rinunciare alla sua politica di potenza; per qualcuno la Germania non avrebbe ancora a livello internazionale una sufficiente «determinazione a fare e capacità a fare».

L’avvertimento di Hellmann porterebbe a una campagna contro la politica estera tedesca, sostiene Joscha Schmierer, del gruppo di programmazione dell’Ufficio Esteri; Berlino deve spezzare l’unilateralismo degli Usa e portare avanti il rafforzamento dell’ Onu affinché divenga un efficiente organismo di ordine internazionale. Allo scopo la Germania deve avere un seggio permanente e il diritto di veto nel consiglio di sicurezza.

Ludger Volmer, ex segretario dell’Ufficio Esteri e deputato al Bundestag: Berlino deve «accrescere in modo visibile» le sue attività internazionali, «Più socializzazione della politica di potenza, prego».

Gli autori di WeltTrends sottolineano la necessità di portare avanti l’integrazione dell’Europa. È sbagliato «imporre gli interessi nazionali in solitaria», Rolf Mützenich (SPD) della commissione Esteri del Bundestag; occorre far sì che gli interessi tedeschi e quelli europei siano in tutto e per tutto concordanti.

Sabine Busse (Siemens) sostiene la necessità di una unione europea: «Solo all’interno della Ue era ed possibile per la Germania avanzare rivendicazioni di potenza e farle valere»; chiede la “pari diritti” con gli Usa. German Foreign Policy 05-05-06

Großmächtiges Deutschland

POTSDAM(Eigener Bericht) – Berlin soll seine Großmachtpolitik fortsetzen und die Konkurrenz gegenüber den Vereinigten Staaten verschärfen. Dies fordern einflussreiche deutsche Außenpolitiker und Politikberater unter dem Titel ,,Großmächtiges Deutschland” in verschiedenen Beiträgen der Zeitschrift ,,WeltTrends”. Das in Potsdam erscheinende Medium versteht sich als ,,außenpolitische Zeitschrift der Berliner Republik”, kooperiert eng mit der deutschen Stiftung Entwicklung und Frieden (SEF) und zählt prominente Wissenschaftler und einen ehemaligen Staatssekretär zu ihrem wissenschaftlichen Beirat. Warnungen vor einer ,,Wiederentdeckung machtpolitischer Durchsetzungsstrategien” kämen einem ,,Feldzug gegen die deutsche Außenpolitik” gleich, heißt es in dem 1993 gegründeten Blatt. Als wirkungsvollstes Mittel zur Realisierung nationaler deutscher Interessen gilt den Experten die Nutzung europäischer (EU) und weltweiter (UNO) Zusammenschlüsse.

Warnung

Die Debatte über Deutschlands Weltgeltung begann im vergangenen Jahr mit einem ,,WeltTrends” -Beitrag des Frankfurter Professors für Politikwissenschaft, Gunther Hellmann. 1) Hellmann schreibt, die ,,machtpolitische Resozialisierung Deutschlands im Konzert der großen Mächte” vollziehe sich schneller als vom Ausland erwartet und münde seit dem Regierungswechsel 1998 in eine offen zur Schau gestellte Konkurrenz mit den USA. Der Frankfurter Professor plädiert für ein vorsichtigeres Vorgehen (,,Traditionslinie der Bonner Republik” ) und befürchtet, dass eine ,,besonders hervorgehobene deutsche Rolle in Europa” zu ,,(w)eit reichende(n) Wohlfahrts- und Stabilitätsverluste(n)” führen könne. Seine Warnung erhält Zustimmung aus Polen: ,,Die Art und Weise, wie sich die deutsche Außenpolitik in den letzten Jahren ‘resozialisiert’ hat, ist nicht gut für Deutschland”, schreibt der Programmdirektor des ,,Centrum Stosunkow Miedzynarodowych” ( ,,Zentrum für Internationale Beziehungen” ) in Warszawa, Marek A. Cichocki.

,,Don’t worry, be happy”

Wissenschaftler deutscher Universitäten hingegen widersprechen Hellmann in mehreren ,,WeltTrends” -Beiträgen scharf. So wirft der Politikwissenschaftler Wilfried von Bredow (Universität Marburg) seinem Frankfurter Kollegen einen ,,Dramatisierungskurs” vor 2): Es gebe für Deutschland keinen Grund, auf eine eigene Machtpolitik zu verzichten. Der Politikberater Carlo Masala (Universität Köln, Research Adviser am NATO-Defence College Rom) teilt Hellmanns Analyse, dass sich Deutschland ,,auf dem Weg zu einer Großmacht” befinde. Dies bedeute jedoch keinen ,,Rückfall”, sondern stimme ,,optimistisch” : ,,Don’t worry, be happy”. 3) Der Trierer Professor Hanns W. Maull (Universität Trier) beklagt, Deutschland fehle es auf internationaler Ebene immer noch an ,,Gestaltungswillen und Gestaltungsfähigkeit”. 4)

,,Gleichberechtigung”

Übergreifend betonen die ,,WeltTrends” -Autoren die Notwendigkeit, die Integration Europas voranzutreiben. Rolf Mützenich (SPD), Mitglied des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, hält eine ,,nationale Interessendurchsetzung” im ,,Alleingang” für ,,falsch”. Man müsse es ausnutzen, so der Außenpolitiker der Regierungspartei, ,,dass deutsche Interessen und europäische Interessen im Großen und Ganzen deckungsgleich sind”. Die ,,Aufgabe von Souveränität” und die ,,Selbsteinbindung” Deutschlands folgten daher ,,einem klaren Kalkül”. 5) Sabine Busse (Siemens AG) bestätigt die Notwendigkeit eines europäischen Zusammenschlusses: ,,Nur innerhalb der EU war und ist es Deutschland überhaupt erst möglich, Machtansprüche zu entwickeln und geltend zu machen”. 6) Busse verlangt ,,Gleichberechtigung” mit den USA.

,,Feldzug gegen Berlin”

Das vorläufige Schlusswort der Debatte haben jetzt maßgebliche Außenpolitiker der Regierungspartei Bündnis 90/Die Grünen gesprochen. Der Frankfurter Politikwissenschaftler Hellmann führe mit seiner Warnung einen ,,Feldzug gegen die deutsche Außenpolitik’‘7), erklärt Joscha Schmierer, Mitarbeiter im Planungsstab des Auswärtigen Amts: Berlin müsse den ,,Unilateralismus” der USA durchbrechen und dazu die Stärkung der UNO zu einer ,,wirksamen Ordnungsmacht” vorantreiben. Dafür benötige Deutschland einen ständigen Sitz mit Vetorecht im UN-Sicherheitsrat: Die Maxime
,,Dabei sein ist alles” sei zu wenig, schreibt Schmierer. Auch der ehemalige Staatsminister im Auswärtigen Amt und heutige Bundestagsabgeordnete Ludger Volmer (Bündnis 90/Die Grünen) weist die Warnungen vor der rot-grünen Außenpolitik ,,entschieden zurück”. 8) Berlin müsse seine internationalen Aktivitäten ,,sichtbar (…) erhöhen”, fordert Volmer: ,,Mehr machtpolitische Sozialisierung, bitte!”

1) Gunther Hellmann: Wider die machtpolitische Resozialisierung der deutschen Außenpolitik; WeltTrends Nr. 42, 2004

2) Wilfried von Bredow: Machtpolitikresistenztestanordnungsproblem; WeltTrends Nr. 43, 2004

3) Carlo Masala: Don’t worry, be happy; WeltTrends Nr. 43, 2004; s. auch Reichwerdung

4) Hanns W. Maull: Deutsche Machtpolitik ohne Macht; WeltTrends Nr. 43, 2004

5) Rolf Mützenich: Wandel und Kontinuitäten deutscher Außenpolitik; WeltTrends Nr. 46, 2005

6) Sabine Busse: Für ein Voranschreiten der deutschen Realitäten; WeltTrends Nr. 43, 2004

7) Joscha Schmierer: Provinzialismus könnte angenehm sein; WeltTrends Nr. 46, 2005

8) Ludger Volmer, Lars Brozus: Mehr machtpolitische Sozialisierung, bitte!; WeltTrends Nr. 46, 2005

s. auch Wille zur Weltmacht und ,,Untergang oder Aufstieg zur Weltmacht?”

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