<95735882"> Germania – Mercato lavoro – disoccupazione
<95735883"> Faz 05-02-04
La riforma Hartz Iv ha spinto alla creazione di 25 600 nuove imprese a un solo membro, le Ich- A.g., + 267% sul 2003, nel dicembre 2004, poco prima dell’introduzione dei sussidi di disoccupazione II.
L’aumento ha interessato soprattutto l’Est Germania, 14 400 dicembre; in gennaio si sono avute in totale 30 000 nuove imprese, + 85% sull’anno precedente.
Una parte di coloro che avevano diritto al sussidio di disoccupazione ha scelto di fondare una Ich- Ag . Il fondatore riceve sovvenzioni per tre anni, il primo anno €600 (al mese?), il secondo anno €360, il terzo anno €240. Se un piccolo imprenditore dovesse rientrare, nonostante le sovvenzioni, entro la soglia di povertà, può chiedere anche il sussidio Alg ii .
I disoccupati ricevono con il sussidio Alg ii un contributo di €345 nei Land occidentali, e di €311 in quelli orientali, escluse le spese per abitazione e riscaldamento.
Nel 2004 l’Agenzia federale per il Lavoro ( Ba) ha versato incentivi per circa €980m., contro i €500m. inizialmente previsti Non vi sono dati sul numero di imprenditori Ich- Ig che hanno percepito anche il sussidio di disoccupazione.
Oltre all’alto numero di nuovi imprenditori Ich- Ag , molti sono tornati al lavoro autonomo; dall’inizio dell’incentivazione
<95735885"> Germania – Mercato lavoro – disoccupazione
<95735886"> Faz 05-02-04
<95735887"/><95273284"> Arbeitsmarkt – Zufluchtshafen Ich-AG
04. Februar 2005 – Die Hartz-IV-Reform hat Zehntausende von Langzeitarbeitslosen zur Gründung einer Ich-AG getrieben. Im Dezember, kurz vor Einführung des Arbeitslosengeldes II (ALG II), zählten die Arbeitsagenturen in ganz Deutschland rund 25.600 Neugründungen. Das sind 267 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Vor allem im Osten Deutschlands, der am stärksten von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen ist, kletterten die Zahlen rasant in die Höhe. Wagten dort im Jahr zuvor gerade einmal 2300 Menschen mit dem Existenzgründungszuschuß den Sprung in die Selbständigkeit, waren es im Dezember gut 14400. Auch im Januar ebbte der Zustrom nur etwas ab. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) zählte knapp 30000 Neuzugänge, 85 Prozent mehr als im Vorjahr.
„Einige Personen, die Arbeitslosengeld II bekommen sollten, haben sich statt dessen für eine Ich-AG entschieden” , stellt der Sprecher der Arbeitsagentur in Frankfurt, Uwe Skottke, fest. Die Arbeitslosen sind damit dem Rat vieler Arbeitsloseninitiativen nachgekommen. Diese hatten vor der Einführung von Hartz-IV die Ich-AG als Schlupfloch empfohlen, um doch noch an Fördermittel zu kommen. Die Gründer erhalten drei Jahre lang Zuschüsse. Diese liegen im ersten Jahr bei 600 Euro, im zweiten Jahr bei 360 Euro und im dritten Jahr bei 240 Euro. Mit dem Arbeitslosengeld II beziehen Erwerbslose dagegen nur eine maximale Regelleistung von 345 Euro im Westen und 311 Euro im Osten, zuzüglich der Kosten für Heizung und Wohnung. Fällt ein Kleinunternehmer trotz des Zuschusses unter die Bedürftigkeitsgrenze kann er außerdem zusätzlich ALG II beantragen.
Verdrängungseffekte zu Lasten der Sozialversicherung
In ihrem Herbstgutachten warnten die sechs führenden Wirtschaftsforschungsinstitute bereits im Oktober vor Mitnahme- und Verdrängungseffekten, die zu Lasten der Sozialversicherungen gingen. Der Gründerboom hatte im vergangenen Jahr den Haushalt der BA durcheinander gewirbelt. Die BA gab für die Förderung 2004 rund 980 Millionen Euro aus. Vorgesehen waren ursprünglich 500 Millionen Euro.
Auch auf die Arbeitslosenstatistik schlägt sich die plötzliche Gründereuphorie nieder. Am Mittwoch hatte die BA die höchste Arbeitslosenzahl in der Geschichte der Bundesrepublik bekanntgegeben. Vor allem der Zustrom von rund 230.000 früheren Sozialhilfeempfängern, die bisher nicht arbeitslos gemeldet waren, hatte die Zahl nach oben getrieben. Einschließlich derjenigen Arbeitslosen, die sich wegen Hartz IV zur Selbständigkeit entschlossen haben, wäre der Anstieg allerdings noch höher ausgefallen. Zahlen, wie viele Ich-AG-Gründer andernfalls Arbeitslosengeld II bezogen hätten, gibt es nicht.
Weitgehend wirkungslos
Als weitgehend wirkungslos erwies sich bisher die im November gesetzlich eingeführte Pflicht, einen Geschäftsplan vorzulegen. “Nahezu alles wird abgenickt”, heißt es in der Frankfurter Arbeitsagentur. “Ob diese Prüfung in dem Maße erfolgt, wie es notwendig wäre, ist zu bezweiflen”. Die Agenturen fordern schon seit September einen Geschäftsplan. Zuvor hatten auch die Fachleute des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung die Regelungen als “Papiertiger” bezeichnet (F.A.Z. vom 24. Dezember). Die Geschäftspläne müssen Kammern, Steuerberater oder Banken überprüfen.
Neben der hohen Zahl von Ich-AG-Gründern verabschieden sich auch viele wieder aus der Selbständigkeit. Seit Anfang der Förderung zählte die BA 300000 Neuzugänge. Von diesen gab jeder fünfte wieder auf. Dies deute jedoch nicht unbedingt auf ein Scheitern hin, erklärte ein BA-Sprecher. Einige hätten beispielsweise vergessen, die Förderung weiter zu beantragen. Andere hätten doch eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen oder seien so erfolgreich, daß sie mehr einnehmen als die Höchstgrenze von 25.000 Euro im Jahr.
Text: clb., Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. Februar 2004