Amburgo vince la grande battaglia dei container

Germania, economia, trasporti, Amburgo Faz         05-12-05

Amburgo vince la grande battaglia dei container

Winand von Petersdorff

·         Con l’allargamento della UE a Est, da porto periferico Amburgo è ora al centro del flusso merci, sorpassando il vecchio concorrente Rotterdam.

·         Nel 2002 è stato il primo per container del mondo quasi completamente automatizzato;

·         20 000 navi l’anno, 12 000 dal Mar del Nord passando per l’Elba; oltre la metà proviene da Pacifico o Atlantico.

·         8 milioni di container standard l’anno.

·         Movimento merci raddoppiato in 25 anni, previsto ulteriore raddoppio fra 10 anni.

·         Commercio con Estremo Oriente: dal 2002 +70%; +65% movimento merci con container.

Amburgo è il maggior porto per Ungheria, Slovacchia, Cekia, Austria, etc., tutti i paesi che si servono del Baltico ricevono merci da Amburgo; altri paesi vengono fornite da treni merci organizzati da HHLA e dal concorrente Eurogate.

La Società del porto HHLA è proprietà della città di Amburgo, gestisce tre terminal per container nel porto e spedisce 2 delle 3 navi che partono da Amburgo [quotidianamente?], il 95% delle merci viaggia su container.

In corso lavori di ampliamento per portare la capacità a 15milioni di container l’anno, con la creazione di altri 20 000 posti di lavoro e la costruzione di 6 000 abitazioni.

Faz          05-12-05

Großstadt in Aufbruchstimmung – Hamburg gewinnt die große Kistenschlacht
Von Winand von Petersdorff
05. Dezember 2005 – Aus Michaels Ziehharmonika erklingt die Untertreibung des Jahres: "Ein Schiff wird kommen." Das Wasser des Alsterfleets, der Hamburgs Binnenhafen mit der Alster verbindet, verschluckt die schrägen Töne des bulgarischen Straßenmusikers.
Ein Schiff wird kommen? Es sind 20.000, die Hamburg Jahr für Jahr anlaufen, die kleinen nicht mitgerechnet. Rund 12.000 davon kommen aus der Nordsee die Elbe herunter. Mehr als die Hälfte haben Pazifik oder Atlantik überquert.
Hamburg erlebt einen Boom
Hamburg erlebt, verdeckt durch die stählernen Schiffswände der dicken Containerpötte, einen Boom, den so niemand vorausgesagt hatte. Der Frachtumschlag des Hamburger Hafens hat sich in 25 Jahren verdoppelt. Und bis 2015 wird er das noch einmal tun, wenn alles gut läuft. Und so sieht es im Moment aus.
Michael quetscht sein Schifferklavier noch einmal kraftvoll: "…so stehe ich Abend für Abend hier am Kai / und warte auf die fremden Schiffe / Aus Hongkong, aus Java, aus Chile und Schanghai." Hier stimmt das Lied. Handel mit Fernost? Plus 70 Prozent seit 2002. Containerumschlag mit dem Oststeeraum? Plus 65 Prozent.
Sieger der Globalisierung
"Old Economy mit den Wachstumsraten der New Economy", frohlockt Florian Marten. Er ist Sprecher der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). Sie betreibt drei Containerterminals im Hafen und fertigt damit zwei von drei Seeschiffen in der Hansestadt ab. Dieses Unternehmen im Eigentum der Stadt Hamburg ist ein Sieger der Globalisierung.
Kein Wunder, daß Bahnchef Hartmut Mehdorn seinen begehrlichen Blick darauf geworfen hat. Der Bahnchef würde gerne ein bißchen stärker von jenem Wirtschaftswunder profitieren, das die globale Logistik zur Zeit erlebt. Deshalb hat er angeboten, für den Zuschlag die DB-Zentrale von Berlin nach Hamburg zu verlegen. Jetzt macht die Bundesregierung der Bahn erst mal einen Strich durch die Rechnung.
Berlin hat einen Pyrrhussieg errungen
Der Container-Riese "MSC Pamela" läuft in Valencia ein
Und nun? Katerstimmung an der Elbe? "Dummes Tüüch" wäre wohl die Antwort auf Hamburger Platt. Trostbekundungen sind fehl am Platz. Hamburgs Wirtschaftssenator Gunnar Uldall, einer der Strippenzieher des Bahn-Deals, ist energisch, liberal und vital. Wie ein Verlierer sieht er nicht aus. "Berlin hat einen Pyrrhussieg errungen", sagt der Senator und ergänzt gelassen: "Was ökonomisch sinnvoll ist, sollte die Politik nicht verhindern. Die Vernunft wird siegen." Und für Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit, der trickreich gegen den Bahn-Deal kämpft, hat Uldall ein paar spöttische Worte übrig: "Wowereit hat unsere Hafengesellschaft, die vorher keine kannte, bekannt gemacht. Danke schön."
Uldall und seine Kollegen im Senat würden das Geschäft mit der Bahn gerne machen, weil sie Geld brauchen für den Ausbau des Hafens. Die Terminals müssen effizienter und größer werden, um die erwartete zusätzliche Fracht aus dem Welthandel aufzunehmen.
Rechtzeitig auf die Wunderkisten des Welthandels gesetzt
Terminal Altenwerder im Hamburger Hafen
Der Wiederaufstieg der Hansestadt hat viel mit Dusel und mit einem Vorort zu tun, den der anständige Hanseat gewöhnlich nicht auf dem Schirm hat: Altenwerder. Dort wurde nach jahrelangen Planungen und Arbeiten 2002 der erste weitgehend automatisierte Containerhafen der Welt fertiggestellt. Das geschah genau zum richtigen Zeitpunkt. "Fünf Jahre früher, und es wäre zu teuer geworden, weil die Umschlagsmenge zu gering war. Fünf Jahre später, und es wäre zu spät gewesen für den Anschluß", glaubt der Chefplaner der Hamburg Port Authority, Wolfgang Hurtienne.
Das Glück des Tüchtigen, der rechtzeitig der alten Hafenromantik abschwört und auf jene Wunderkisten setzt, die den Welthandel so erleichtern: Container. 95 Prozent des Stückgutes kommt inzwischen darin. Gut für Hamburg, das genug Platz schaffen will, damit statt acht Millionen Standardcontainern in zehn Jahren 15 Millionen aufgenommen werden können.
Von der Randlage in die Mitte der Handelsströme
Hafen Schanghai

Glückliche Fügung war die Grenzöffnung nach Osten. Dadurch geriet Hamburg von der Randlage in die Mitte der Handelsströme und jagt seitdem selbst dem alten Konkurrenten Rotterdam Marktanteile ab. Die Holländer verwenden für ihr Standortmarketing inzwischen Karten, auf denen die Nord-Süd-Achse etwas nach rechts gedreht wird, damit Rotterdam nicht so randständig aussieht. Das behaupten sie zumindest in Hamburg.

Die Stadt hat Oberwasser: "Wir sind der größte Hafen von Ungarn, von der Slowakei, von Tschechien, von Österreich …", leiert Uldall routiniert herunter. Alle Länder, die über die Ostsee bedient werden, beziehen Waren aus der norddeutschen Großstadt. Andere Länder werden durch Frachtzüge, die von der HHLA und dem Konkurrenten im Hafen, Eurogate, organisiert werden, bedient.
Deutschlands einzige Großstadt m
it Aufbruchstimmung
Hamburg fühlt sich gut vorbereitet für die große Kistenschlacht um die Container der Welt. Es ist die einzige Großstadt Deutschlands, in der so etwas wie Aufbruchstimmung zu spüren ist. Die Umstrukturierungen am Hafen schaffen Platz für eines der ambitioniertesten Städtebauprojekte Europas: die Hafen-City.
Nach Kaffee riecht es hinter der Speicherstadt, die um die Jahrhundertwende aus rotem Backstein errichtet wurde. Es war das größte Lager Europas. Noch werden Orientteppiche im Wert von einer halben Milliarde Euro gelagert und ausgeliefert. Die Lagerböden teilen sich 100 Händler aus Iran, Pakistan und Afghanistan.
20.000 Arbeitsplätze und 6.000 Wohnungen
Hinter der Speicherstadt am Silo der Firma Neumann wird ein Lastwagen von Idee-Kaffee beladen. Und dahinter zur Norderelbe hin entfaltet sich das weitgehend freigeräumte Hafengelände. Platz für einen neuen Stadtteil, der Hamburgs Innenstadt um 40 Prozent vergrößert. Auf dem riesigen Terrain der Landzungen des alten Hafens, ein Areal, das 150 Hektar umschließt, sollen 20.000 Arbeitsplätze und 6.000 Wohnungen Platz finden. Ein Ausbildungszentrum des Softwareunternehmens SAP steht schon auf der Südspitze, die ersten Wohnungen sind vermietet.

"Das Comeback der Empty-Nester" registriert Hamburgs Bausenator Michael Freytag. Hamburger, die wegen der Kinder ins grüne Umland gezogen sind, kommen wieder ans Wasser zurück, sobald die Sprößlinge aus dem Haus sind. Die Stadt sorgt dafür, daß die neue Hafen-City nicht nur zum Quartier der Pfeffersäcke wird, wie die reichen Hamburger genannt werden. Genossenschaften errichten und vermieten auch günstigen Wohnraum mit Wasserblick.

Arien über der Nordelbe
Arbeit, Wohnung, und dann kommt die Kultur. Aus dem gewaltigen Kaispeicher A, der aus dem Hafenbecken südwestlich der Speicherstadt herausragt, soll die Elbphilharmonie entstehen. 50 Millionen haben drei Großspender schon gestiftet, 10 Millionen die Reemtsma-Stiftung, 30 Millionen die Familie Greve und 10 Millionen die Familie Otto. 2007 soll der Umbau beginnen, 2009 könnten die ersten Arien über der Norderelbe erklingen.
Der bulgarische Straßenmusiker Michael nimmt noch einmal sein Schifferklavier an diesem Dezembernachmittag in die vor Kälte geröteten Hände. 3,23 Euro hat er in seiner Mütze. Das ist noch zuwenig für den Aufbruch heim nach Osten. "Ein Schiff wird kommen / Und das bringt mir den einen …"
„Berlin? Pah.”

Daß Hartmut Mehdorn gerne nach Hamburg will, versteht hier jeder. Das Werturteil über die Bundeshauptstadt wird mit erhobener Nase dargeboten, für die die Hamburger bekannt sind: "Berlin? Pah."

Leave a Reply