Alleato per le materie prime

Germania, Angola, materie prime
Gfp     110822
Alleato per le materie prime

– L’Angola è forse il più importante mercato in crescita dell’Africa, negli ultimi anni il suo PIL +14-20% l’anno; è anche il paese africano destinatario del maggior flusso di investimenti.

– dai calcoli della Banca Nazionale angolana nel periodo dic. 2010-giugno 2011 le riserve valutarie angolane sono salite da $17,3MD a $21,4MD, derivanti soprattutto dal petrolio;

– l’Angola ha superato la Nigeria come maggiore produttore di petrolio nel subsahara.

– l’agenzia federale economica German Trade and Invest parla di nuovi investimenti nel settore petrolifero per $100MD entro il 2015.

– L’Angola inoltre vuole entrare nella produzione di gas liquido, avendo riserve calcolate di gas sono di 272-311 MD di m3.

– La Germania ha interesse a entrare nel settore energia dell’Angola (terzo maggior partner commerciale della Germania dopo Sudafrica e Nigeria) anche per diminuire la dipendenza dalla Russia per petrolio e gas. In ogni caso, come dichiarato dal ministro Economia tedesco, la sicurezza della fornitura di materie prime è la condizione per lo sviluppo industriale della Germania.

o   Su modello dell’alleanza per le materie prime concordata in una dichiarazione comune di intenti tra Germania e Kazakistan nel maggio 2011, la proposta di una alleanza per energia e materie prime fatta dalla Merkel in occasione della sua visita in Angola il 13 luglio di quest’anno;

o   riguardante oltre la fornitura di gas e petroli anche commesse per le infrastrutture soprattutto nel settore energetico. Modello di questa alleanza potrebbe essere. Suoi punti salienti: miglioramento dell’efficienza per materie prime e risorse, creazione di agglomerati industriali con la cooperazione con istituti di ricerca, miglioramento del clima per investimenti e innovazione.

– Il governo e i gruppi tedeschi cercano di accrescere la propria influenza anche erogando crediti, le banche tedesche sono tra i principali erogatori di credito all’Angola:

o   nel 2007 Commerzbank ha erogato $3MD alla Banca Nazionale angolana; già nel 2003-2007 aveva versato oltre $8MD di crediti al gruppo petrolifero statale Sonangol.

o   Deutsche Bank nel 2003 aveva prestato oltre $500mn. al ministero Finanze angolano,

o   con il quale anche Commerzbank si era accordata per un programma da €500mn, da cui poter trarre crediti per gli esportatori tedeschi.

o   Nel 2009 l’assicuratore per i crediti Euler Hermes ha stabilito un plafond di €300 mn. per l’export tedesco verso l’Angola con scadenza oltre 12 mesi.

o   Nel 2007 è entrato in vigore un accordo tra Angola e Germania per incentivare e tutelare gli investimenti, che assicura ai gruppi tedeschi ampie garanzie statali per i loro investimenti.

o   Sempre nel 2007 grossi gruppi come Commerzbank, Deutsche Bank, Siemens e MAN hanno fondato DAWI – Deutsch-Angolanische Wirtschaftsinitiative (Iniziativa economica tedesco-angolana), “per aprire nuove porte ai suoi membri, ampliare e approfondire le relazioni già esistenti”.

– Gli introiti petroliferi consentono all’Angola investimenti da cui vogliono trarre profitto anche i gruppi tedeschi;

o   solo per l’ampliamento della rete elettrica per il 2016 si calcolano investimenti di $17MD.

o   Il gruppo tedesco Hochtief partecipa tramite una filiale ad un progetto di €100MD nel settore costruzioni, a Luanda.

o   enormi distese di terra vengono dedicate alla produzione di biosprit.

– La popolazione angolana non trae ancora vantaggio dalla veloce modernizzazione in corso:

o   il reddito dello strato superiore è 27 volte quello dello strato inferiore; il 70% della popolazione vive con meno di $1,7/giorno.

– Non ostacolano i nuovi affari il passato coloniale dei gruppi tedeschi e l’appoggio che la Germania diede al Portogallo, la potenza coloniale che dominava l’Angola.

o   Negli anni Sessanta un indipendentista angolano dimostrò che Bonn aveva fornito al Portogallo 10 000 mitragliatrici che servirono contro le forze anti-coloniali in Angola.

o   Nel 1964 Bonn con il gruppo Krupp avrebbe investito 500mn di DM in Angola, ancora colonia portoghese.

Tra le imprese tedesche che oggi operano in Angola c’è la società commerciale Woermann, che nel periodo coloniale appoggiò il Reich coloniale trasportando truppe via nave per la repressione della rivolta degli Herero in Namibia; la famiglia Woermann possedeva molti terreni in Namibia e nel Sud Angola.

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Rohstoffpartner
22.08.2011
BERLIN/LUANDA

–   (Eigener Bericht) – Mit Hilfe einer "Rohstoffpartnerschaft" mit Angola bemüht sich die Bundesregierung um die langfristige Sicherung des deutschen Zugriffs auf die dortigen Ressourcen. Die "Rohstoffpartnerschaft", für die die deutsche Kanzlerin unlängst bei ihrem Besuch in der angolanischen Hauptstadt Luanda warb, soll deutschen Unternehmen den Weg zu lukrativen Geschäften auf dem Energiesektor des Landes öffnen. Dabei geht es nicht nur um Erdgasprojekte, sondern etwa auch um den profitablen Aufbau einer Stromversorgung für das Land.

–   Konkurrenten sind neben Staaten aus Europa und Nordamerika vor allem Brasilien und die Volksrepublik China.

–   Bisher haben Berlin und deutsche Finanzinstitute sich unter anderem mit der Vergabe von Krediten um Einfluss in Luanda bemüht.

–   Die angolanische Wirtschaft wächst seit Jahren um zweistellige Raten, in dem Land winken Milliardenaufträge. Kritiker verweisen auf die frühere Unterstützung der Bundesrepublik für die einst in Angola herrschende Kolonialmacht Portugal sowie auf die koloniale Vergangenheit heute wieder im Süden Afrikas tätiger deutscher Unternehmen.

Wirtschaftsboom

–   Angola gilt gegenwärtig als der vielleicht bedeutendste Wachstumsmarkt in Afrika. Sein Bruttoinlandsprodukt wuchs zuletzt um jährlich zwischen 14 und 20 Prozent. Das Land verzeichnet derzeit die größten Kapitalzuflüsse auf dem Kontinent.

–   Angaben der angolanischen Nationalbank zufolge stiegen allein zwischen Dezember 2010 und Juni 2011 die Devisenreserven Angolas von 17,3 auf 21,4 Milliarden US-Dollar an. Der Aufschwung wird vor allem durch den Ölreichtum ermöglicht.

–   Angola hat mittlerweile Nigeria als größten Ölförderer in Afrika südlich der Sahara abgelöst. Die bundeseigene Wirtschaftsagentur Germany Trade and Invest geht von Neuinvestitionen im Erdölsektor im Wert von 100 Milliarden US-Dollar bis zum Jahr 2015 aus.[1]

–   Hinzu kommt, dass Angola in die Produktion von Flüssiggas einsteigen will. Schätzungen zufolge verfügt das Land über Erdgasreserven im Umfang zwischen 272 und 311 Milliarden Kubikmetern; damit könnte es ein bedeutender Gasproduzent werden.

–   Deutschland hat Interesse am Zugriff auf die angolanischen Energierohstoffe sowie an weiteren Geschäften. Angola ist bereits jetzt zum drittgrößten deutschen Handelspartner in Afrika südlich der Sahara aufgestiegen – nach den Regionalmächten Südafrika und Nigeria.

Kreditgeber

–   Um Einfluss bemühen sich Bundesregierung und Konzerne unter anderem mit Hilfe der Vergabe von Krediten. Deutsche Banken gehörten in den letzten Jahren zu den wichtigsten Kreditgebern Angolas. So hatte die Commerzbank 2007 die Federführung bei einem Kredit an die angolanische Nationalbank mit einem Volumen von drei Milliarden US-Dollar. Bereits zwischen 2003 und 2007 hatte das deutsche Finanzinstitut für mehrere Kredite an die staatliche Ölgesellschaft Sonangol im Umfang von über acht Milliarden Dollar federführend verantwortlich gezeichnet. Die

–   Deutsche Bank wiederum gewährte 2003 dem angolanischen Finanzministerium ein Darlehen über 500 Millionen US-Dollar für die Realisierung diverser Infrastrukturprojekte.

–   Ebenfalls mit dem angolanischen Finanzministerium hat die Commerzbank sich auf ein Rahmenprogramm in Höhe von 500 Millionen Euro geeinigt, aus dem Kredite an deutsche Exporteure vergeben werden können.

–   2009 richtete die Euler Hermes Kreditversicherung einen Plafond von 300 Millionen Euro für deutsche Exportgeschäfte mit Angola ein, die eine Laufzeit von mehr als zwölf Monaten haben.

–   Bereits im Jahr 2007 war ein deutsch-angolanischer Investitionsförderungs- und -schutzvertrag in Kraft getreten, der deutschen Konzernen umfangreiche Bundesgarantien für ihre Investitionen gewährt.

–   Zur Bündelung ihrer Einflussarbeit hatten Großunternehmen wie die Commerzbank, die Deutsche Bank, Siemens und MAN ebenfalls 2007 ergänzend die Deutsch-Angolanische Wirtschaftsinitiative (DAWI) gegründet, die ihren Mitgliedern helfen will, "neue Türen zu öffnen und bestehende Beziehungen zu verbreitern und zu vertiefen".[2]

Zugriff auf die Ressourcen

–   Im Mittelpunkt des deutschen Interesses steht eine günstige Versorgung mit Energierohstoffen aus Angola, nicht zuletzt, um sich unabhängiger von Öl- und Gaslieferungen aus Russland zu machen.

–   Anlässlich ihres Staatsbesuchs in Angola am 13. Juli dieses Jahres sprach sich Bundeskanzlerin Angela Merkel ausdrücklich für den Aufbau einer sogenannten Energie- und Rohstoffpartnerschaft mit Luanda aus.

–   Zusätzlich zur Versorgung der Bundesrepublik mit Öl und Gas soll es dabei um lukrative Aufträge für deutsche Unternehmen zum Ausbau der angolanischen Infrastruktur, insbesondere auf dem Energiesektor, gehen. Zur Orientierung könnte die "Rohstoffpartnerschaft" mit Kasachstan dienen, die Berlin im Mai dieses Jahres in einer "Gemeinsamen Absichtserklärung" ("für ein Regierungsabkommen zwischen Deutschland und Kasachstan über eine Partnerschaft im Rohstoff-, Industrie- und Technologiebereich") vereinbart hat. Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen auf der "Verbesserung der Rohstoff- und Ressourceneffizienz", auf dem "Aufbau von Industrieclustern einschließlich der Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten" sowie auf der "Verbesserung des Investitions- und Innovationsklimas".[3] Den wesentlichen Zweck des Vorhabens brachte der deutsche Wirtschaftsminister Phillip Rösler (FDP) auf den Punkt: "Nur mit einer sicheren Rohstoffversorgung hat die industrielle Wertschöpfung in unserem Land eine stabile Zukunft."[4]

Milliardeninvestitionen

–   Die umfangreichen Erträge vor allem aus der Erdölförderung ermöglichen Angola Investitionen, von denen deutsche Unternehmen ebenfalls profitieren wollen. So werden jüngsten Berichten zufolge allein für den Ausbau der Stromversorgung bis zum Jahr 2016 gut 17 Milliarden US-Dollar veranschlagt.

–   Hochtief ist über eine Tochtergesellschaft an einem 100 Millionen Euro schweren Bauprojekt in Luanda beteiligt.

–   Riesige Ländereien werden zum Anbau von Agrarrohstoffen für die Produktion von Biosprit vergeben.

–   Im Gegensatz zu deutschen Firmen profitiert die Bevölkerung Angolas von der rasanten Modernisierung des Landes bislang kaum:

o    Das Einkommen der Oberschicht ist 27 mal so hoch wie das der untersten Einkommensschichten;

o    70 Prozent der Bevölkerung müssen mit weniger als 1,7 US-Dollar am Tag auskommen.[5]

Kolonialmächte

–   Den neuen Geschäften stehen die koloniale Vergangenheit deutscher Unternehmen und die frühere bundesdeutsche Unterstützung für die über Angola herrschende Kolonialmacht Portugal nicht entgegen. Wie die Informationsstelle Südliches Afrika berichtet, konnte schon in den 1960er Jahren ein angolanischer Unabhängigkeitskämpfer nachweisen, dass Bonn 10.000 Maschinenpistolen nach Portugal geliefert hatte, mit denen antikoloniale Kräfte in Angola bekämpft wurden.[6]

–   1964 – damals stand Angola noch unter portugiesischer Kontrolle – hatte Bonn zusammen mit dem Krupp-Konzern 500 Millionen DM in dem Land investiert.

–   Zu den deutschen Unternehmen, die heute Geschäfte in Angola machen, gehört das Hamburger Handelshaus Woermann. "Zu Kolonialzeiten", ruft die Informationsstelle Südliches Afrika in Erinnerung, "spielte die Woermann-Linie mit ihren Schiffsverbindungen nach Deutsch-Ostafrika und Deutsch-Südwestafrika u.a. für den Truppentransport zur Niederschlagung des Herero-Aufstandes in Namibia eine stützende Rolle für das deutsche Kolonialreich." Die Woermann-Familie, die damals "große Kasse" machte, "besaß zu Kolonialzeiten viele Ländereien in Namibia und Südangola".

Weitere Informationen zur deutschen Politik gegenüber Angola finden Sie hier: Näher an Afrika, Umkämpfter Golf, Nicht China überlassen, Erdgas aus Afrika und Kriegsschiffe für Angola.

[1] Wirtschaftstrends Angola Jahreswechsel 2010/2011; www.gtai.de

[2] www.dawi-initiative.com/www./index.php

[3], [4] Pressemitteilung des Bundeswirtschaftsministerium vom 24.05.2011; www.bmwi.de. S. auch Offensiven gegen China (II)

[5] Informationsstelle Südliches Afrika: Deutsche Wirtschaftsinteressen in Angola, April 2011; www.issa-bonn.org

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