Non solo Opel – si avvicina il salvataggio dell’auto – a livello europeo + Die Welt

Faz      081118

Non solo Opel – si avvicina il salvataggio dell’auto – a livello europeo

+ Faz   081118, Opel nella crisi – Garanzie statali rischiose

Henning Peitsmeier
+ Welt, 081117

– Crescono le richieste per una soluzione europea per il settore auto (ministro Esteri tedesco, Steinmeier, capo del governo lussemburghese, Juncker), dopo un accordo di principio da parte dei quattro Land interessati e il governo, per garanzie statali al costruttore Opel (che ha chiesto €1MD) a condizione che il denaro rimanga in Germania.

o   Juncker: «se il governo americano salva dal fallimento, con MD di $, Ford, GM e Chrysler, noi non possiamo stare solo a guardare, lasciando soli i nostri produttori in Europa». I governi devono cercare soluzioni comuni.

o    Contrari alla protezione statale per tutto il settore auto tedesco (a parte Opel) il governo tedesco, Bofinger, e il presidente del C.d.F. di Porsche, Uwe Hück: le imprese auto che negli scorsi anni hanno incassato grandi profitti devono uscire dalla crisi con le proprie forze.

– Steinmeier: «In Europa siamo forti, in grado di sostenere la competizione con alte aree del mondo, basta che ci accordiamo per una linea comune di azione». Il governo tedesco deve fare il possibile per difendere gli interessi e i posti di lavoro tedeschi, «lotteremo per ognuno dei posti di lavoro», non deve essere chiusa nessuna delle fabbriche che hanno reso la Germania un sito importante di produzione dell’auto.

– Per direzione e C.d.F. Opel, Opel non sarebbe di per sé in crisi, i problemi sarebbero solo della casa madre General Motors.

– L’economista, Peter Bofinger, propone la statalizzazione temporanea di Opel, per poi rivederla dopo il superamento della crisi ai privati.

– Un MD di $ di garanzie statali per Opel sono facilmente sostenibili dalle finanze tedesche, nulla rispetto ai $700 MD alle banche americane, di cui ora fruirà anche l’industria dell’auto americana.

– Secondo i politici dei Land dove ci sono stabilimenti Opel, €1MD è solo uno “sciroppo per la tosse” per una impresa “con il raffreddore” che però “rischia di trasformarsi in polmonite per il settore componentistica”.

– Domanda legittima: Opel è in grado di riprendersi? Non è dato sapere se le garanzie sia necessarie prima di quanto si pensi, i politici tedeschi non sono in grado di valutare quale sia il rischio di fallimento di GM, a cui Opel appartiene da 80 anni.

– I responsabili del fallimento di GM sono i manager di Detroit, e hanno perciò la responsabilità del salvataggio di GM e Opel, la cui scissione è resa impossibile dal loro forte collegamento.

o   Comuni le piattaforme, Opel sviluppa per l’America, e riceve tecnologie e modelli da filiali in Sud Corea.

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[Welt, 17.11] Intervista a Dudenhöffer, cattedra per l’economia dell’auto presso l’università di Duisburg-Essen

– Il vertice politica, direzione Opel e sindacato non può portare ad una soluzione, che può essere presa solo assieme agli USA. Se lo Stato debba o meno intervenire dipende dall’analisi della situazione di GM e Opel, fatturato, profitti, vendite.

– Dal 2000 GM Europa registra perdite.

– Occorre valutare se il fallimento di una impresa comporti ulteriori eccessivi danni politico-economici.

– Ci troviamo a mio parere nella peggiore crisi dalla Seconda guerra mondiale, occorrono aiuti al credito per limitarne i danni.

– Per le vendite di auto il 2008 è l’anno più debole dalla riunificazione, ma le cose peggioreranno ancora, nel 2009 prevedo verranno vendute in Germania solo 2,95 mn. auto.

Faz      081118

Nicht nur Opel – Die Autorettung naht – auf europäischer Ebene

18. November 2008

–   Nach der grundsätzlichen Einigung auf Staatshilfen für den angeschlagenen Autobauer Opel werden Forderungen nach einer europäischen Lösung für die Branche immer lauter. Außenminister Frank-Walter Steinmeier sprach sich für eine gemeinsame Rettungsaktion aus. Ähnlich äußerte sich am Dienstag der luxemburgische Regierungschef Jean-Claude Juncker. Vorstand und Betriebsrat von Opel sehen unterdessen ihr Unternehmen nicht in der Krise, sondern verweisen auf die Probleme des Mutterkonzerns GM.

–   Steinmeier erklärte nach einem Treffen mit den Gesamtbetriebsratsvorsitzenden der deutschen Hersteller und IG-Metall-Chef Berthold Huber am späten Montagabend: „Wir in Europa sind stark, auch im Wettbewerb mit anderen Teilen der Welt, wenn wir uns jetzt auf eine gemeinsame Marschrichtung verständigen.“ Die Bundesregierung müsse alles tun, um deutsche Interessen und Arbeitsplätze zu schützen. „Wir werden um jeden Arbeitsplatz kämpfen“, erklärte Steinmeier. Es dürften keine Strukturen zerfallen, die den Automobilstandort Deutschland stark gemacht hätten.

Opel-Management sieht Unternehmen nicht in der Krise…

–   Der luxemburgische Ministerpräsident Juncker sprach sich in der „Bild“-Zeitung für ein Rettungskonzept auf europäischer Ebene aus. „Wenn die amerikanische Regierung mit Milliarden von Dollars Ford, GM und Chrysler vor der Pleite rettet, dann können wir nicht einfach zusehen und unsere Hersteller in Europa allein lassen“, sagte er. Die Regierungen der Autobauer-Staaten müssten sich zusammensetzen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Die deutschen Autobauer verkaufen wegen der Rezession deutlich weniger Autos als im vergangenen Jahr. Die größte Probleme hat die General-Motors-Tochter Opel, die vom deutschen Staat eine Milliardenbürgschaft will.

Vorstand und Betriebsrat von Opel sehen ihr Unternehmen nach eigenem Bekunden aber nicht in der Krise. Opel-Deutschland-Chef Hans Demant sagte im Bayerischen Rundfunk: „Wir haben das Problem nur in Verbindung mit unserer Mutter in Amerika.“ Die Bürgschaft müsse wahrscheinlich nie genutzt werden. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz versicherte: „Es wird kein Cent an Steuergeldern fließen.“

…andere wollen den Konzern verstaatlichen

–   Opel kann im Notfall mit einer staatlichen Hilfsaktion aufgefangen werden. Nach den vier Bundesländern mit Opel-Standorten zeigte sich auch die Bundesregierung grundsätzlich zur Beteiligung an einer Bürgschaft bereit.

–   Das Geld muss aber in Deutschland bleiben. Ob Opel nach dem Rettungsring greifen muss, wird sich wohl erst in Wochen oder Monaten entscheiden. Laut Bundesregierung sollen bis Weihnachten alle Vorbereitungen getroffen werden, um über die Hilfe zu entscheiden. Einen Schutzschirm für die deutsche Autoindustrie lehnt die Bundesregierung ab. Kurz vor einem Treffen zwischen Bund und den vier Ländern mit Opel-Standorten am Dienstagnachmittag verteidigte der hessische Ministerpräsident Roland Koch die geplante Bürgschaft für das Unternehmen.

–   Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger sprach sich für eine Verstaatlichung von Opel aus. „Im Fall Opel sollte die Bundesregierung erwägen, den deutschen Konzern zeitweise zu verstaatlichen, um ihn nach überstandener Krise möglichst bald wieder an private Investoren weiterzuverkaufen“, sagte Bofinger. Forderungen nach einem Schutzschirm für die gesamte deutsche Autobranche wies er als weit überzogen zurück.

–   Auch Porsche-Betriebsrat Uwe Hück lehnt ein Hilfspaket für andere Firmen als Opel ab. Autofirmen, die in den vergangenen Jahren Milliardengewinne gemacht hätten, müssten aus eigener Kraft aus der Krise kommen.

Text: FAZ.NET mit AP
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Faz      081118

Opel in der Krise – Gefährliche Bürgschaft

Von Henning Peitsmeier

18. November 2008 Bürgen leben gefährlich. Sie stehen für fremde Schulden ein, auf die sie keinen Einfluss haben. Über die besonderen Gefahren einer Bürgschaft ist schon jeder Banklehrling nach wenigen Monaten seiner Ausbildung genau informiert. So mancher Bürge weiß aus leidvoller Erfahrung, welch fatale Folgen es haben kann, für Schulden eines anderen einzustehen.

–   Eine Milliardenbürgschaft für Opel würde die Finanzkraft der Bundesrepublik Deutschland gewiss nicht erschüttern.

–   Verglichen mit dem Notprogramm von 700 Milliarden Dollar für die amerikanischen Banken, aus dem jetzt auch die Autoindustrie jenseits des Atlantiks bedient werden soll, erscheint die Opel-Milliarde sogar eher bescheiden.

Wenn Opel huste, bekämen viele Autozulieferer eine Erkältung, ist von Politikern jener Bundesländer zu hören, in denen es Opel-Werke gibt. Und dann – das suggerieren diese wohlmeinenden Landespolitiker –

–   wäre diese Milliarde doch nicht mehr als ein Hustensaft für ein Automobilunternehmen, dessen Erkältung sich schon bald in eine lebensgefährliche Lungenentzündung für die Lieferanten verwandeln könne.

Frühere Fehlentscheidungen nicht legitimieren

Der Krankheitsverlauf mag damit richtig beschrieben sein. Nur ist eine entscheidende Frage nicht beantwortet: Besteht bei dem Patienten überhaupt Aussicht auf Genesung? Zweifel sind berechtigt. Niemand weiß, ob die Bürgschaft nicht schneller fällig wird als gedacht. Politiker im Bund und in den Ländern können die Gefahr einer Pleite des amerikanischen Mutterkonzerns General Motors, zu dem Opel seit achtzig Jahren gehört, nicht wirklich einschätzen.

Die Automanager in Detroit haben die deutsche Traditionsmarke durch jahrzehntelanges beispielloses Missmanagement an den Rand des Ruins gebracht. Sie allein sind dafür verantwortlich, den eigenen Konzern mit all seinen Tochtergesellschaften vor dem Untergang zu retten. Opel ist so eng mit General Motors verbunden, dass das Unternehmen kaum noch aus dem Verbund herauszulösen ist. Es gibt gemeinsame Plattformen, Opel entwickelt für Amerika und erhält Technologien und Modelle von Tochtergesellschaften aus Südkorea. Frühere Fehlentscheidungen von General Motors dürfen nicht nachträglich mit Steuergeldern aus Deutschland legitimiert werden. So bitter das für die 26.000 Opelaner am Ende auch sein mag.

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Die Welt          081117

Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer

"Die größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg"

17. November 2008, 02:32 Uhr

DIE WELT: Herr Dudenhöffer, was bringen die Autogipfel in Berlin?

Ferdinand Dudenhöffer: Das Spitzentreffen zwischen Politik, Opel-Management und den Gewerkschaften wird keine Entscheidung bringen. Eine Lösung kann nur gemeinsam mit den USA getroffen werden. Die Risiken und Unsicherheiten bei Opel und deren Muttergesellschaft General Motors sind so groß, dass sie nicht in einem Ein-Stunden-Gespräch geklärt werden können.

DIE WELT: Frau Merkel sollte also vor einer Entscheidung Kontakt mit der US-Regierung aufnehmen …

Dudenhöffer: … und die Bilanzen und Ergebnisse von General Motors Europe genauer unter die Lupe nehmen. Sie wird nur rote Farbe finden. Man hat zwar in der Qualität und der Technik bei Opel-Fahrzeugen große Fortschritte gemacht, aber seit dem Jahr 2000 schreibt GM-Europe Verluste.

DIE WELT: Soll der Staat überhaupt eingreifen?

Dudenhöffer: Diese Frage kann nur beantwortet werden, wenn man sich einen detaillierten Überblick über die Lage bei General Motors und der europäischen Tochtergesellschaft verschafft hat, über die Umsätze, die Gewinne, die Absatzzahlen. Im Kern geht es darum, ob es sich lohnt, die Marke Opel zu retten.

DIE WELT: Welche Grenzen gibt es für staatliche Eingriffe?

Dudenhöffer: Der Staat ist nicht für alles da. Aber man muss klar überlegen, ob mit dem Konkurs eines Unternehmens nicht mehr volkswirtschaftlicher Schaden angerichtet wird, als einem lieb sein kann.

DIE WELT: Wie schlimm wird die Automobilkrise in Deutschland?

Dudenhöffer: Opel ist der Extremfall bei den Autobauern. Bei den Zulieferern müssen wir mit Härtefällen rechnen. In Summe befinden wir uns nach meiner Einschätzung in der größten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Diese Dramatik hatten wir bisher wirklich nicht. Daher sind Kredithilfen für die Autobranche unbedingt notwendig, um den Schaden zu begrenzen.

DIE WELT: 2008 wird von den Autoverkäufen das schwächste Jahr seit der Wiedervereinigung. Wie wird das nächste Jahr?

Dudenhöffer: Es wird schlechter als 2008. Das Wirtschaftswachstum bricht in Deutschland derzeit zusammen, wir laufen in die Rezession. Das spielt dem Automarkt 2009 übel mit. Nach unserer Prognose werden 2009 nur noch 2,95 Millionen Pkws in Deutschland verkauft.

Marco Dalan sprach mit Professor Ferdinand Dudenhöffer, Inhaber des Lehrstuhls für Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen

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