Partner naturali per la modernizzazione + Welt

Gfp     080515
Partner naturali per la modernizzazione
+ Welt, 16.5.08

– Visita di 4 giorni in Russia del ministro Esteri tedesco, Steinmeier, al nuovo presidente russo Medvedev, la prima ad alto livello di un rappresentante estero:

●    Germania e UE partner “naturali” della Russia: la Russia è tra i mercati a più forte crescita per le esportazioni tedesche, registrati aumenti annuali a due cifre dell’export tedesco in Russia, lo scorso anno  +20%;

●    anche in termini assoluti l’export tedesco in Cina (€28,9 Md) è poco maggiore a quello verso la Russia (€28,2 Md).

●    grazie al corso di petrolio e gas, buone prospettive di crescita dell’economia russa, + 6-7%, sostenuta da crescita della domanda interna e degli investimenti statali,

●    previsto aumento delle importazioni, e stagnazione dell’esportazioni russe.

o   Germania maggior partner commerciale della Russia: il 10% degli scambi commerciali russi sono con la Germania; dal 2000 gli scambi russo-tedeschi sono più che raddoppiati, a €57 Md nel 2007.

o   La Germania riceve dalla Russia soprattutto materie prime, gas e petrolio; i gruppi tedeschi vendono alla Russia prodotti industriali (macchinari, automezzi, prodotti chimici ed alimentari.

o   Mentre le esportazioni tedesche + 20,6%, l’import tedesco dalla Russia – 4,6%, a €28,7 Md, per dollaro debole e minore domanda di energia.

●    Berlino offre appoggio alla modernizzazione del paese: maggiore efficienza per amministrazione e sistema sanitario, risparmi nel settore energetico; negli scorsi anni la cooperazione ha riguardato soprattutto settori strategici, dalla politica militare al rifornimento energetico.

o   in vista dei prossimi negoziati su un nuovo accordo di partnership e cooperazione della Ue con la Russia, Berlino chiede alla Russia nuove concessioni, maggiore facilità di accesso e di sfruttamento all’industria tedesca, facendosi forte delle relazioni economiche con i paesi dell’Est Europa, come Polonia (che supera la Russia per gli scambi commerciali con Germania,  a €60,2 Md) e Cekia (€52,2 Md).

o   Alle proclamazioni di Putin pro-modernizzazione, confermate dal successore Medvedev, devono ora seguire i fatti: la possibilità di un’area di libero scambio UE-Russia dipende dalla disponibilità di quest’ultima ad offrire ai capitali nazionali ed esperi condizioni giuridicamente affidabili.

o   I gruppi tedeschi puntano sempre più ai mercati esteuropei: negli ultimi 5 anni volume di scambi commerciali + 87,2%; nuovo record nel 2007, a €280 Md.

o   2006, circa il 16% del totale del volume degli scambi commerciali tedeschi è stato con l’Est Europa,

o   6,8% con gli Usa (€118Md); 5,8% con Cina (€84,5 Md).

o   La crescita degli scambi tedeschi con l’Est Europa (14%), molto superiore alla crescita media (7%), +10,8% con Cina, -6% con Usa.

●    Russia anche tra i paesi europei che più attraggono gli IED (investimenti esteri diretti), i gruppi tedeschi chiedono però nuovi vantaggi.

o   Per stock di investimenti in Russia, a fine settembre 2007 la Germania era però solo al 5% posto con $11,46Md; la Russia come meta degli investimenti tedeschi tende ora ad essere superata dalla Romania; sarebbe all’8° posto per dinamicità, diversi paesi rivali offrono maggiori margini di profitto alle imprese tedesche.

Die Welt:

– Steinmeier ha incontrato il vice- capo del governo russo, Shuvalov, liberista ex consigliere economico di Putin, che occupa una posizione chiave nella nuova squadra di Medvedev, in quanto responsabile dei negoziati con il WTO e per la politica economica estera russa.

– Il ministro russo degli Esteri, Lavrov: critica agli USA  sulla questione iraniana, vogliono spaccare il Gruppo dei sei (Germania, Cina, Francia, GB, Russia, Usa);

– critica il riconoscimento anche da parte della Germania dell’indipendenza del Kosovo, rischio di reazione a catena per i separatisti delle altre aree.

Steinmeier: è nettamente contrario all’invio di truppe Nato nel Caucaso per il conflitto con la Georgia sulla provincia separatista di Abkazia. L’incremento delle truppe russe nell’area di conflitto ha aumentato le tensioni.

Gfp      080515
Natürliche Modernisierungspartner
15.05.2008
JEKATERINBURG/MOSKAU/BERLIN

(Eigener Bericht) – Mit Forderungen nach einer "deutsch-russischen Modernisierungspartnerschaft" hat Außenminister Frank-Walter Steinmeier seinen viertägigen Aufenthalt in Russland eingeleitet. Der Ankündigung des neuen Staatspräsidenten Dmitri Medwedew, er wolle für Konzerne neuartige "Wirtschaftsfreiheiten" einführen, müssten jetzt "Taten folgen", verlangte Steinmeier in einer Grundsatzrede in Jekaterinburg. Deutschland und die EU seien "natürliche Partner" Russlands, könnten aber nur nach einer Verbesserung der Rahmenbedingungen in noch größerem Umfang in dem Land tätig werden und seine Modernisierung unterstützen, sagte Steinmeier über das Verlangen der deutschen Industrie nach stets wachsenden Gewinnmargen.

–   Tatsächlich nehmen die deutschen Ausfuhren nach Russland jährlich um zweistellige Raten zu – zuletzt um 20 Prozent -, sind jedoch aufgrund steigender Exporte in weitere osteuropäische Staaten nicht konkurrenzlos.

–   Berlin nutzt seine starken Wirtschaftsbeziehungen etwa nach Polen und in die Tschechische Republik, um von Moskau neue Zugeständnisse zu verlangen. Die deutsch-russische "Partnerschaft" müsse zu deutschen Konditionen erfolgen, heißt es in der Presse.

Rekordniveau

–   Deutsche Unternehmen setzen immer stärker auf osteuropäische Märkte. In den vergangenen fünf Jahren stieg das Handelsvolumen um insgesamt 87,2 Prozent und erreichte 2007 mit ca. 280 Milliarden Euro ein neues Rekordniveau.

o    Damit entfielen im Vorjahr rund 16 Prozent des gesamten deutschen Handelsumsatzes auf Osteuropa. Der Warenaustausch mit den USA hingegen lag bei 118 Milliarden Euro (6,8 Prozent), der deutsch-chinesische Handel erreichte 84,5 Milliarden Euro (5,8 Prozent). Auch das Wachstum des Handels mit Osteuropa (14 Prozent) lag weit über dem Durchschnitt (sieben Prozent); der Warenaustausch mit der Volksrepublik China stieg nur um 10,8 Prozent, während der Handel mit den USA um sechs Prozent sank.[1]

Ungleiche Partner

–   Die starke Zunahme des bilateralen Handels ist die Grundlage der jetzt von Außenminister Steinmeier ausgerufenen "deutsch-russischen Modernisierungspartnerschaft" [2], die in den vergangen Jahren vor allem in strategischen Bereichen vorangetrieben wurde (Militärpolitik sowie Energieversorgung).[3]

–   Der deutsch-russische Außenhandel hat sich seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt und belief sich im Vorjahr auf rund 57 Milliarden Euro.

–   Deutschland bleibt dabei für Moskau der wichtigste Außenhandelspartner, mit dem Russland zehn Prozent seines Warenaustauschs bestreitet. Während Deutschland jedoch in erster Linie Rohstoffe, besonders Gas und Öl, aus Russland bezieht, liefern deutsche Unternehmen Industrieprodukte – Maschinen, Kraftfahrzeuge, chemische Erzeugnisse und hochwertige Nahrungsmittel.

–   Zudem entwickeln sich die Handelsströme gegenläufig: Die deutschen Exporte stiegen um 20,6 Prozent auf 28,2 Milliarden Euro, während die Einfuhren aus Russland – bedingt durch den schwachen US-Dollar und die geringere Nachfrage nach Energie – um 4,6 Prozent auf 28,7 Milliarden Euro sanken.

Gute Perspektiven

–   Russland gehört damit zu den am schnellsten wachsenden Ausfuhrmärkten für deutsche Produkte; selbst in absoluten Zahlen liegen die deutschen Exporte nach China (29,9 Milliarden Euro) nur noch knapp vor den Ausfuhren nach Russland. Die deutsche Wirtschaft schwärmt und beteuert großes Interesse an einem Ausbau der strategischen Partnerschaft mit Moskau.[4] Die Perspektiven gelten als gut: Experten prognostizieren der russischen Wirtschaft in den kommenden Jahren dank hoher Weltmarktpreise für Erdöl und Erdgas, einer steigenden Binnennachfrage sowie verstärkten Staatsinvestitionen ein Wachstum zwischen sechs und sieben Prozent. Das bietet den deutschen Lieferanten sehr gute Absatzchancen: Die Exporte nach Russland sollen weiterhin zweistellig zulegen, während die Importe aus Russland auf dem bisherigen Niveau stagnieren oder sogar sinken dürften.[5]

Verdrängt

–   Russland zähle inzwischen auch zu den "attraktivsten Investitionsstandorten in Europa", heißt es in einem Positionspapier, das der Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft anlässlich der Reise des deutschen Außenministers publizierte. Die Resonanz bei den im Land tätigen Unternehmen sei "anhaltend positiv, die Stimmung deutlich optimistisch".[6] Dennoch verlangt die deutsche Wirtschaft neue Vorteile und führt zum Vergleich andere Länder an.

–   Bei den kumulierten Investitionen lag die Bundesrepublik Ende September 2007 mit ca. 11,46 Milliarden US-Dollar nur noch an fünfter Stelle.

–   Außerdem wurde Russland in der Rangliste deutscher Investitionsstandorte durch Rumänien verdrängt und einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) zufolge in einer Rangliste der "dynamischsten" Länder auf Platz acht geschoben – mehrere Rivalen boten deutschen Unternehmen höhere Gewinnmargen.

–   Auch im osteuropäischen Außenhandel ist Russland nicht ohne Konkurrenz: Polen steht mit einem Handelsumsatz von 60,2 Milliarden Euro vor Russland an der Spitze, Tschechien liegt mit 52,2 Milliarden Euro nur noch knapp dahinter.[7]

Wirtschaftsfreiheiten

–   §§§Die polnische und tschechische Konkurrenz verbessert die deutsche Position in den bevorstehenden Verhandlungen über ein neues Partnerschafts- und Kooperationsabkommen der EU mit Russland.

–   Moskau zielt immer deutlicher auf eine euro-asiatische Allianz.[8] Berlin hingegen verweist auf den boomenden Handel mit seinen östlichen EU-Nachbarstaaten und verlangt Gegenleistungen für eine strategische Partnerschaft auch in Form besserer Zugangs- und Verwertungsbedingungen für die deutsche Industrie. Der Ost-Ausschuss mahnt "dringend" einen "Kurswechsel im Kreml" an.[9] Die "Modernisierungsstrategie", die Wladimir Putin angekündigt habe, biete tatsächlich gute Chancen für die deutsche Wirtschaft, heißt es in Berlin; aber Putins Ankündigung und der Versicherung seines Nachfolgers Dmitri Medwedew, er sehe in der Entwicklung von Bürgerrechten und "Wirtschaftsfreiheiten" seine wichtigste Aufgabe, müssten nun "auch Taten folgen".[10]

Lebendiges Unternehmertum

Außenminister Steinmeier, der – von einer Wirtschaftsdelegation begleitet – als erster hochrangiger Politiker aus dem Ausland nach dem Moskauer Machtwechsel die neue Regierung besucht, bekräftigte diese Forderungen zum Auftakt seiner viertägigen Reise. Medwedew und Putin hätten bei ihrem Amtsantritt viel über die Modernisierung von Staat und Gesellschaft gesprochen, man wolle sie jetzt aber auch "beim Wort nehmen".[11] Deutschland und die EU seien "die natürlichen Modernisierungspartner Ihres Landes", sagte der deutsche Außenminister in einer Grundsatzrede in Jekaterinburg. Zur Modernisierung brauche Russland jedoch ein "lebendiges Unternehmertum"; das ehrgeizige Vorhaben könne "nur gelingen, wenn inländisches wie ausländisches Kapital verlässliche rechtliche Rahmenbedingungen vorfindet".[12] Man werde das langfristige Ziel einer freien Handelszone zwischen der EU und Russland sowie einer "europäischen Friedensordnung vom Atlantik bis Wladiwostok" nur erreichen, "wenn auch Russland bereit ist, uns auf diesem Weg entgegenzukommen".

Keine Sonderwege

–   Es sei durchaus angebracht, Russland eine "Modernisierungspartnerschaft" anzubieten, heißt es zustimmend in der einflussreichen Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Moskau solle allerdings beweisen, dass es bereit sei, sich in die von Berlin bestimmte "Friedensordnung" einzufügen: "Die Führung in Moskau müsste (…) deutlicher als bisher zeigen, dass sie an einer solchen Partnerschaft wirklich interessiert ist. (…) Echte Partnerschaft kann es erst geben, wenn die neue Doppelspitze davon abgeht, nach Sonderwegen für Russland zu suchen."[13]

[1] Ost-Ausschuss: Handel mit Mittel- und Osteuropa 2007 auf Rekordniveau; www.ostausschuss.de 21.02.2008. S. auch Gemeinsame Interessen

[2] Modernisierungspartnerschaft mit Russland: "Wir kommen zur richtigen Zeit"; www.auswaertiges-amt.de 13.05.2008

[3] s. dazu Unheilvoller Schatten, Seit 1881, Krieg, Irritationen und Von Spanien bis Sibirien

[4] Deutsche Wirtschaft schwärmt von Russland; www.tagesschau.de 13.05.2008. S. auch Stürmische Entwicklung

[5] Wirtschaftstrends Russland Jahreswechsel 2007/08; www.bfai.de 11.12.2007

[6] Russland bei deutscher Wirtschaft beliebt; Tagesspiegel 13.05.2008

[7] Russlands Wirtschaft: Moskaus Macht bleibt oft ein Mythos; Handelsblatt 08.05.2008

[8] s. dazu Herrschaftsvisionen

[9] Russlands Wirtschaft: Moskaus Macht bleibt oft ein Mythos; Handelsblatt 08.05.2008. Deutsche Wirtschaft schwärmt von Russland; www.tagesschau.de 13.05.2008

[10] Steinmeier für fünf Tage auf Russlandbesuch; Berliner Zeitung 13.05.2008

[11] Modernisierungspartnerschaft mit Russland: "Wir kommen zur richtigen Zeit"; www.auswaertiges-amt.de 13.05.2008

[12] "Für eine deutsch-russische Modernisierungspartnerschaft". Rede des Außenministers Frank-Walter Steinmeier am Institut für internationale Beziehungen der Ural-Universität in Jekaterinburg; www.auswaertiges-amt.de 13.05.2008

[13] Modernisierungspartner; Frankfurter Allgemeine Zeitung 14.05.2008

————————–
Die Welt          080516

15. Mai 2008, 17:34 Uhr

Russland-Reise – Steinmeier fühlt sich bei Medwedjew wohl

„Ich freue mich, Frank, dich hier in Moskau zu sehen" – diese warmen Worte richtete Russland neuer Präsident Medwedjew an seinen ersten ausländischen Staatsgast. Außenminister Steinmeier verstand sich gut mit dem neuen Machthaber. Trotzdem wollte er eigentlich auch dessen Amtsvorgänger treffen.

–   Außenminister Frank-Walter Steinmeier wurde im Kreml mit allen Ehren empfangen, schließlich war er der erste hochrangige ausländische Gast, den der neue russische Präsident Dmitri Medwedjew seit seiner Amtsübernahme am 7. Mai in den Kreml einlud. Doch es dauerte nicht lange, bis das Gespräch persönlicher wurde. War Medwedjew anfangs noch förmlich, ging er bald zum „Du“ über. „Ich freue mich, Frank, dich hier in Moskau zu sehen“, sagte ein offensichtlich entspannter Präsident.

Steinmeier bedankte sich strahlend und wünschte Medwedjew „Energie und Schaffenskraft“ für das „schwierige Amt“, das er angetreten habe, und lobte die deutsch-russischen Beziehungen. Am Donnerstagmittag reiste Steinmeier nach St. Petersburg weiter.

–   Zu Steinmeiers Gesprächspartnern in Moskau gehörte der neue Vize-Regierungschef Igor Schuwalow. Wesentliche Themen seien Klimaschutz, Technologieförderung sowie Handelsfragen gewesen, hieß es aus diplomatischen Kreisen in Moskau. Man habe auch über eine intensivere Zusammenarbeit im Hochtechnologie-Sektor sowie bei Investitionsprojekten gesprochen. „Das Treffen war zukunftsorientiert“, sagte ein Diplomat.

–   Schuwalow gilt als Wirtschaftsliberaler. Ihm wird als Verantwortlicher für die Verhandlungen mit der Welthandelsorganisation (WTO) und für die Außenwirtschaftspolitik eine Schlüsselposition im neuen Team von Medwedjew eingeräumt. Schuwalow war zuvor Wirtschaftsberater des jetzigen Ministerpräsidenten Wladimir Putin, als dieser noch Präsident war.

Ein ursprünglich geplantes Treffen mit Putin in Moskau kam nicht zustande. Putin eröffnete am Mittag in Moskau seine erste Kabinettssitzung in neuer Funktion. Für Außenpolitik, so hieß es, sei nun allein der neue Kremlchef Medwedew zuständig.

Steinmeier auch mit Kasparow im Gespräch

Am Morgen war Steinmeier in einem Hotel im Zentrum Moskaus mit dem Oppositionspolitiker und früheren Schachweltmeister Gari Kasparow zusammengekommen. Der Kremlkritiker stellte bei dem halbstündigen Gespräch seine Sicht auf die neue Machtverteilung in Russland dar. Kasparow hatte sich zuvor für einen Neustart der zersplitterten Opposition unter Medwedjew ausgesprochen. Das Gespräch sei „ruhig und sachlich“ gewesen, sagte ein Diplomat. Am Vortag hatte sich Steinmeier bereits mit führenden Vertretern des liberalen Oppositionsbündnisses „Union[e] der Rechten Kräfte“ in der Residenz der deutschen Botschaft getroffen. Ein weiteres Treffen Steinmeiers mit Vertretern der russischen Zivilgesellschaft ist heute in St.Petersburg geplant.

–   Steinmeier erklärte nach dem 90-minütigen Gespräch mit Medwedjew im Kreml, Moskau sei bei der geplanten Modernisierung Russlands auch an deutscher Unterstützung interessiert. Man habe bereits über konkrete Möglichkeiten der Zusammenarbeit gesprochen. Als Beispiele nannte Steinmeier den Aufbau einer funktionierenden Verwaltung und eines modernen Gesundheitswesens sowie den Energiebereich mit Schwerpunkt auf Einsparungen.

Lawrow übt scharfe Kritik an den USA

–   Der SPD-Politiker hob neben den „wirtschaftlichen Austauschbeziehungen“ vor allem auch eine „Vielzahl gemeinsamer Forschungsprojekte“ hervor. Auch der seit einer Woche amtierende neue Staatschef erklärte, er sei weiter an engen Beziehungen zu Deutschland interessiert. Neben den „glänzenden“ Wirtschaftskontakten müsse die Zusammenarbeit auf weitere Felder verbreitert werden, erklärte der Präsident, der Anfang Juni in Berlin erwartet wird.

Am Vortag, zum Abschluss seines zweitägigen Aufenthalts in Jekaterinburg am Ural, war Steinmeier mit seinem Amtskollegen Sergej Lawrow zusammengetroffen.

–   Dieser übte in Zusammenhang mit dem Konflikt um das iranische Atomprogramm heftige Kritik an den USA. Sie wollten die Iran-Sechsergruppe (Deutschland, China, Frankreich, Großbritannien, Russland, USA) spalten. Auch der Versuch der US-Regierung, eigene Sanktionen gegen dritte Länder zu verhängen, untergrabe gemeinsame Bemühungen. Damit spielte Lawrow auf US-Drohungen von Strafmaßnahmen gegen ausländische Unternehmen an, die weiter mit Teheran Handel treiben.

Eine Entsendung von Nato-Truppen in den Kaukasus wegen des Konflikts zwischen Moskau und Tiflis um die abtrünnige Provinz Abchasien, lehnte Steinmeier strikt ab. Diese Frage stelle sich nicht. Die Aufstockung der russischen Friedenstruppen in der Konfliktzone hatte die Spannungen weiter erhöht. Steinmeier ist überzeugt, dass es nach den Parlamentswahlen in Georgien am 21.Mai zu Gesprächen kommt. Beim Thema Kosovo kritisierte Lawrow erneut die auch von Deutschland vollzogene Anerkennung der Unabhängigkeit der früheren serbischen Provinz. Dadurch könne eine „Kettenreaktion“ bei Separatisten in der ganzen Welt entstehen. – dpa/AP/AFP/Reuters

Leave a Reply