I tre Grandi

Germania, Ue, Libano, missioni militari

I tre Grandi

Tesi GFP:

[La procedura d’urgenza del Bundestag per l’approvazione (a
larga maggioranza) della missione militare tedesca in Libano… non fa che
completare tutta una serie di conferenze sulla strategia e gli armamenti, che
fanno da cornice alla spedizione]

Il dibattito sulla partecipazione della Germania alla
missione ONU in Libano ha dato nuovo slancio al dibattito tra forze politiche e
grandi gruppi economici tedeschi su

–         
aumento della spesa militare,

–         
export di armamenti,

–         
proposte per una strategia per la partecipazione
al riassetto internazionale per il Mar Nero e il Centro Asia,

–         
la creazione di una comune forza di sicurezza UE
(a tre, Germania, Francia e GB – se non possibile più ampia).

Ministro tedesco Difesa, Jung (CDU): occorre aumentare il
bilancio della Difesa per finanziare la missione libanese e l’ulteriore armamento
delle truppe tedesche in Afghanistan. Si parla di stanziamenti aggiuntivi di
€200mn.

Alla conferenza sulla “Politica di sicurezza e industria
della Difesa” (organizzata il 18-19 sett. 2006 da Handelsblatt, a
Berlino) hanno partecipato 250 rappresentanti delle maggiori industrie degli armamenti
(Krauss-Maffei, Eurocopter Deutschland, EADS), e i loro committenti di Stato (Bundesamt
für Wehrtechnik/ Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb –
Ufficio federale per la tecnica militare/ Azienda per lo sviluppo, la fornitura
e la gestione). Il costo della partecipazione alla conferenza era di €1799 a
persona.

Mentre in preparazione del dibattito parlamentare il
ministro degli esteri Steinmeier ribadiva come motivazione «la difesa del
diritto all’esistenza di Israele», nella contemporanea conferenza sugli armamenti
si parlava di interessi economici, «opportunità per l’industria».

– Alla conferenza si è parlato di un ulteriore aumento di
€200mn., oltre quello già previsto per il prossimo anno di €500mn.

–         
Il ministro tedesco della Difesa, Jung, ospite
d’onore della conferenza, si è detto per «l’aumento del bilancio militare»;

–         
il delegato parlamentare per la tutela delle
istituzioni democratiche nella Bundeswehr, Robbe (SPD) occorre aumentare il
bilancio in conseguenza all’impegno in Libano;

–         
Die Welt, 19.9.06: la Bundeswehr è
sotto-finanziata (€24MD l’anno).

Uno spazio a sè è stato riservato all’export di materiale
bellico: nel 2004 le imprese tedesche hanno esportato oltre €6MD.

–         
Thuman, presidente Confindustria tedesca: la
«efficienza dell’industria di tecnica bellica tedesca» è garanzia «per la
sicurezza e la libertà delle nostre società».

–         
Winfried Nachtwei, portavoce per la politica di
sicurezza di Bündnis 90/Die Grünen, ha parlato di “Avvicinamento della
sicurezza interna ed estera in un contesto di minacce asimmetriche”.

A fine settimana in programma un altro incontro nell’Ufficio
Esteri (nella Weltsaal – Sala del mondo) tra alti militari e politici, con la
lobby degli armamenti.

–         
Sui documenti della conferenza (già pubblicati):
si consiglia una “Strategia di partecipazione alla ristrutturazione della politica
internazionale”, che giunga fino alla “regione del  Mar Nero” e da qui “prenda in particolare
considerazione … anche il Centro Asia”;

–         
Dato che si prevede che alcuni membri UE siano
contrari a questo tipo di strategia, facendo prevalere nella politica di
armamento intralcianti “ diritti di sovranità”,

–         
occorre perseguire un «collegamento più coerente
delle capacità di difesa europee» tramite «la costruzione di un esercito
europeo con le relative strutture di organizzazione e comando a livello
europeo». Scopo «L’accrescimento dell’efficienza militare dell’Europa» – sotto
direzione tedesca.

–         
Se gli altri Stati Ue dovessero rifiutare di
rinunciare alle loro capacità di difesa nazionali, dovrebbe essere possibile
«procedere anche senza la partecipazione di tutti i paesi UE», con i paesi che
vogliono e possono cooperare si può organizzare la cooperazione militare; tra
questi stati “Germania, Francia e Gran Bretagna”, citati nell’ordine dal
documento ufficioso;

continua
«I tre Grandi dispongono – in modo conforme alla alla rispettiva spesa per la
difesa,  all’esistenza di quartieri
generali nazionali e alla capacità di gestione ad alto livello di crisi
diplomatiche  – di mezzi e capacità senza
i quali non può essere realizzato un esercito europeo».German
Foreign Policy 06-09-20

Die Großen
Drei

20.09.2006

BERLIN/BEIRUT/DAMASKUS/TBILISSI

(Eigener Bericht) –
Am heutigen Mittwoch beschließt der Deutsche Bundestag die Entsendung von
Militäreinheiten in den Nahen Osten. Bereits im Vorfeld haben die Fraktionsvorsitzenden
der Regierungsparteien (CDU/CSU, SPD) und von Bündnis 90/Die Grünen dem deutschen
Truppenaufmarsch zugestimmt
.


Um
den Libanon-Einsatz und die weitere Aufrüstung der deutschen
Afghanistan-Truppen zu finanzieren, sei eine Erhöhung des Militäretats
notwendig
, sagte der deutsche Verteidigungsminister im Vorfeld der
heutigen Parlamentssitzung.


Im
Gespräch sind zusätzliche
Ausgaben von rund 200 Millionen Euro
. Noch höhere Summen wurden
auf einer Konferenz über
"Sicherheitspolitik und Verteidigungsindustrie" gehandelt, die
gestern in Berlin zu Ende ging
. Vertreten waren rund 250 Repräsentanten
prominenter Rüstungsbetriebe

sowie ihre Auftraggeber aus Bundeskanzleramt und Verteidigungsministerium.


Am
Wochenende findet im Auswärtigen Amt ein weiteres Treffen hochrangiger
Militärs und Rüstungspolitiker statt.
Wie die vorab verbreiteten
Konferenzpapiere belegen, soll
"die Schaffung einer europäischen Armee mit den dazu gehörigen
Organisations- und Kommandostrukturen" erörtert werden. Ziel ist "die
Steigerung der militärischen Leistungsfähigkeit Europas" – unter deutscher
Führung
.

Das heutige
Eilverfahren im Berliner Reichstag ergänzt mehrere Rüstungs- und
Strategiekonferenzen, die die Entsendung des deutschen Expeditionskorps in den
Nahen Osten umrahmen.


Während
Außenminister Steinmeier in der vorbereitenden Bundestagsdebatte erneut
behauptete, der Militäreinsatz solle "das Existenzrecht Israels schützen
"[1], ging es bei einem gleichzeitig stattfindenden
Rüstungstreffen unweit des Reichstages um Wirtschaftsinteressen –
"Möglichkeiten für die Industrie"
[2].

Unterfinanziert

Als Stargast der
Konferenz (Teilnehmergebühr: 1.799.- Euro pro Person) machte sich der
deutsche Verteidigungsminister Jung (CDU)
für die "Aufstockung des
Wehretats"[3] stark.


Auch
der Wehrbeauftragte des Parlaments, Robbe (SPD), erwartet wegen des
Libanon-Einsatzes eine "Anhebung"[4] des Rüstungsbudgets
. Die Bundeswehr sei
"unterfinanziert
"[5], heißt es über die jährlichen
Militärausgaben in Höhe von 24 Milliarden Euro
in der deutschen Presse, die
die Libanon-Abstimmung für eine Finanzierungskampagne nutzt.[6]


Um
weitere 500 Millionen Euro wächst der Militäretat
im kommenden Jahr. Von zusätzlichen Mitteln in
Höhe von mindestens 200 Millionen noch 2006
war auf dem gestrigen
Rüstungstreffen im Berliner Luxus-Hotel Adlon die Rede.

Leistungsfähig

Neben
Verteidigungsminister Jung waren im Hotel Adlon sämtliche Spitzen der
staatlichen und privaten Rüstungslobby vertreten. So trafen Auftragnehmer von Krauss-Maffei, Eurocopter
Deutschland oder EADS
[7] mit ihren jeweiligen Geldgebern aus
den öffentlichen Rüstungsagenturen zusammen (Bundesamt für Wehrtechnik/
Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb
).


Im Schatten der Libanon-Debatte
wurden gewachsene Anforderungen im Rüstungswesen erörtert
("Neues Aufgabenprofil der
Bundeswehr fordert neue Beiträge der Industrie")[8] und laufende Interventionen
diskutiert ("Afghanistan – Erfolge, Niederlage und Perspektiven").[9]


Ein eigener Themenblock war dem
Export von Kriegsmaterial reserviert
.[10] Deutsche
Unternehmen führten 2004 Rüstungsgüter für mehr als 6 Milliarden Euro aus
.


Wie
der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Thuman, im
Hotel Adlon ausführte, ist die "leistungsfähige wehrtechnische
heimische Industrie"[11] ein Garant für "Sicherheit und Freiheit
unserer Gesellschaften".
Das Programm des Rüstungstreffen bereicherte
u.a. Winfried Nachtwei,
sicherheitspolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen
mit einem
Polittalk ("Annäherung von Innerer und Äußerer Sicherheit")[12].

Europa-Armee

Nach dem heutigen
Militärbeschluss im Deutschen Bundestag finden in dieser Woche weitere
Rüstungs-Zusammenkünfte statt, die von der Libanon-Abstimmung beflügelt werden.

Bei den Teilnehmern handelt es sich um eine Auswahl der zuvor im
Adlon tagenden Lobbyisten und Staatsbeamten
. Für das hochkarätige Treffen
hat das Auswärtige Amt seinen "Weltsaal" zur Verfügung gestellt, die
Bertelsmann-Stiftung ihre "Forschungsgruppe Politik".


In
den Konferenzpapieren[13] wird
eine "Strategie weltpolitischer Mitgestaltung" empfohlen, die u.a. in
den "Schwarzmeerraum" reicht und von dort "(a)uch Zentralasien
(…) gesondert in den Blick" nimmt
.


Diesem
Ziel stehen nach Auffassung der Veranstalter "unterschiedliche nationale
Ansätze" einzelner EU-Mitglieder entgegen, die in der Rüstungspolitik
störende "Souveränitätsansprüche" geltend machen
.


Demgegenüber
müsse eine "konsequentere Bündelung europäischer
Verteidigungskapazitäten" erfolgen
– "durch die Schaffung einer
Europäischen Armee mit den dazugehörigen Organisations- und Kommandostrukturen
auf europäischer Ebene".

Reihenfolge


Sollten sich die übrigen EU-Staaten
weigern, ihre nationalen Verteidigungskapazitäten aufzugeben, müsse es möglich
sein, "auch ohne die Beteiligung aller EU-Länder voranzuschreiten
". Für diesen Fall kündigt das
deutsche Strategiepapier an, daß die kooperationswilligen und
kooperationsfähigen Staaten ihre militärische Zusammenarbeit gesondert
organisieren – zu diesen Staaten zählt das offiziöse Papier "Deutschland,
Frankreich und Großbritannien
" – in dieser Reihenfolge.


Wörtlich heißt es weiter: "Die Großen Drei
verfügen –
gemessen an der Höhe ihrer Verteidigungausgaben, der Existenz
nationaler Hauptquartiere und ihrer Fähigkeit, Krisendiplomatie auf höchster
Ebene zu betreiben – über Mittel und Fähigkeiten, ohne die eine Europäische
Armee nicht realisiert werden kann.
"

Schubkraft

Die hier ausgesprochenen Drohungen richten sich an
sämtliche kleineren EU-Staaten und sind Bestandteil einer schnell
voranschreitenden Militarisierung der Berliner Außenpolitik. Ihre Größenideen sehen das vereinigte
Deutschland an der Spitze eines Kerneuropa, das zur Weltmacht aufsteigt.

Ohne
von der deutschen Öffentlichkeit ernsthaft wahrgenommen zu werden, haben diese
Visionen durch den Libanon-Einsatz weitere Schubkraft erhalten.

s. auch
Überplanmäßig, Neue Projekte, Zukunftstüchtig und Waffen klar

[1] Rede von
Außenminister Steinmeier im Deutschen Bundestag, 19.09.2006

[2]
Sicherheitspolitik und Verteidigungsindustrie. 3. Handelsblatt-Konferenz,
Berlin 18./19.09.2006

[3] Jung fordert
mehr Geld für die Armee, Handelsblatt, 19.09.2006

[4] Deutscher
Libanon-Einsatz. Höherer Wehretat erwartet, n-tv 19.09.2006

[5] Die überforderte
Armee, Die Welt 17.09.2006

[6] Bundeswehr fühlt
sich zuwenig geschützt, Spiegel online 19.09.2006

[7] s. Richtige
Richtung, Herrschaftsvisionen und Im Boot

[8] Frank Haun,
Geschäftsführer Kraus-Maffei

[9] Botschafter Ed
Kronenburg, NATO

[10] Der chinesische
Rüstungsmarkt. Öffnungstendenzen in der staatlich gelenkten Rüstungsindustrie.
Oberst im Generalstab Hans-Klaus Haacke

[11] Grußwort von
Jürgen Thuman, BDI-Präsident

[12] Annäherung von
Innerer und Äußerer Sicherheit vor dem Hintergrund asymmetrischer Bedrohungen

[13] Die strategischen Antworten Europas. X. International Bertelsmann Forum
2006, Berlin 22./23.09.2006

Leave a Reply