Campagna – Le Malvine sono argentine

America Latina, Argentina, Malvine Die Welt 06-07-22

Campagna –
Le Malvine sono argentine

Il presidente argentino Kirchner ha dato il via ad una
campagna di rivendicazione delle isole Malvine; la stampa britannica ha finora
reagito in modo pacato.

(con arresti di pescatori considerati illegali per le
licenze di pesca 25ennali rilasciate dal governo delle Falkland, contro quelle
annuali precedenti; con discorsi incendiari dinanzi alla commissione di
decolonizzazione, con inviti ai diplomatici argentini all’estero di parlare
della questione, con un DVD da dare a tutti gli stranieri che entrano in
Argenitna).


Occasione la sua ricandidatura alla presidenza nel 2007, il
25 anniversario della guerra con la GB per il loro possesso.


Le isole, due maggiori con una
superficie all’incirca pari a quella dello Schleswig-Holstein, e un centinaio
di piccole, si trovano ad oltre 600 m. a sud dell’Argentina e a circa
13 000 km dall’Inghilterra.

– Sembra che i
britannici vi abbiano scoperto interessanti giacimenti di petrolio e di gas;

– Pesca e turismo
ha portato il reddito pro-capite dei 3000 isolani a poco meno di quello del
Lussemburgo, pari a quello di Svizzera e Norvegia; gli abitanti delle Malvine
non desiderano diventare argentini.


Nel 1816 ci
fu il distacco dalla Spagna, e l’Argentina inviò nel Sud Atlantico le proprie
fregate; nel 1820 issò la propria bandiera sulle isole, che le avrebbe occupate
fino a quando venne cacciata dai britannici nel 1833.

I britannici sostengono che la popolazione delle Malvine è di origine
britannica; sulle isole sono presenti 1200 soldati britannici.
Die Welt 06-07-22

Kampagne – Die
Malvinas sind argentinisch

Buenos Aires startet neue Kampagne, um Falklandinseln
zurückzubekommen – 2007 steht Präsidentschaftswahl an

Von Christian Thiele

Buenos Aires –
Eduardo Migrán sitzt am Denkmal für die Opfer des Falklandkrieges und starrt auf die Kupferplaketten mit den
Namen der 655 Toten. Der 49jährige Handwerker ist traurig, aber auch
zornig: "Die Malvinas gehören uns und nicht den Briten", sagt Migrán.
Seinem Land und seiner Regierung spricht er damit aus der Seele: Die "Malvinas", wie die
britisch verwalteten Falklandinseln auf spanisch genannt werden, gelten als Teil des nationalen
Territoriums und die Briten als illegale Kolonialherren. In den letzten Wochen hat Buenos
Aires seinen Ton gegenüber London deutlich verschärft und startet, 24 Jahre
nach dem Krieg um die Inselgruppe, eine neue Kampagne.

Sie sehen aus
wie zwei mißlungene Pfannkuchen, die Umrisse der beiden Falkland-Hauptinseln,
daneben heißt es "Die Malvinas sind argentinisch": Überall im Land
stehen solche Schilder, an den Flughäfen, an den Grenzübergängen, am Straßenrand.
Der Wetterbericht für das Inland zeigt regelmäßig die Temperaturen für Puerto
Argentino, wie die Falkland-Hauptstadt Stanley genannt wird, knapp unter denen
für Buenos Aires. "Laut
Meinungsumfragen denken 90 Prozent der Befragten, daß die Malvinas argentinisch
sind", sagt der Historiker Rosendo Fraga.


Präsident Carlos Menem versuchte es daher Anfang der
neunziger Jahre
mit Winnie dem Pu: Teddybären, Weihnachtsgrußkarten und
ähnliche Geschenke aus Buenos Aires sollten die Inselbewohner zum Anschluß an Argentinien
bewegen – vergeblich. Daß eine derartige
"Verführungspolitik" wenig bringen würde, sah auch irgendwann die argentinische Regierung ein und
setzte sich mit London an einen Tisch. Man verständigte sich auf ein Denkmal
für die argentinischen Gefallenen, auf Flüge zu den Inseln, eine gemeinsame
Fischereikommission. Doch jetzt schlägt Präsident Néstor
Kirchner außenpolitisch Krawall.


In den letzten Monaten hat Argentiniens Marine immer
häufiger Boote vor den fischreichen Gründen um die Inseln angehalten und wegen
unerlaubter Fahrt durch nationale Gewässer bestraft. Daß die Falkland-Regierung seit neuestem Fischereilizenzen
bis zu 25 Jahren vergibt statt wie bisher jährlich, denunziert Argentinien als
"illegalen" und "unilateralen" Akt.


Kirchner
hat seinen Außenminister zu einer
Brandrede vor das Entkolonialisierungskomitee der Vereinten Nationen in
New York geschickt.


Argentinische Diplomaten in aller Welt sind ab
sofort gehalten, bei jeder Gelegenheit das Thema zur Sprache zu bringen. Und für
ausländische Besucher wird eine DVD vorbereitet, die künftig jeder in die Hand
gedrückt bekommen soll, der argentinischen Boden betritt.

Warum der Kurswechsel? Eduardo Migrán, der Besucher am
Veteranendenkmal, zuckt mit den Schultern: "Ist doch klar, die Wahlen stehen an!" Präsident
Kirchner wird sich 2007 voraussichtlich um eine zweite Amtszeit bemühen,
außerdem nähert sich das
25jährige Jubiläum des Krieges. Da macht sich eine Malvinas-Kampagne
nicht schlecht. Zudem ist
Kirchner in Río Gallegos geboren, war dort Bürgermeister – in jener Hafenstadt,
von der aus die argentinischen Truppen 1982 zu ihrer Invasion aufbrachen.


Die Inseln – zwei größere
mit einer Fläche wie etwa der Schleswig-Holsteins und Hunderte kleiner, über
600 Kilometer südlich von Argentinien und etwa 13 000 Kilometer von England
entfernt – werden aber auch wirtschaftlich immer interessanter
: Britische
Forscher, die in der Gegend nach Öl und Gas suchen, sprechen von "höchst
ermutigenden" Ergebnissen. Schon jetzt haben Tintenfischfang und
Tourismus viel Geld in die Kassen der Inselbevölkerung gespült. Das Pro-Kopf-Einkommen der rund 3000
Insulaner liegt inzwischen knapp hinter dem von Luxemburg, entspricht etwa dem
der Schweiz und Norwegens. Aber die "Kelpers", wie die
Bewohner sich nennen, wollen keine Argentinier werden.


Argentinien begründet den Anspruch auf die Malvinas damit,
daß das Land die Inseln 1816 mit der Abnabelung von Spanien geerbt habe.
Tatsächlich schickte das junge Argentinien bald Fregatten in den Südatlantik,
1820 wehte die erste blau-weiß-blaue Fahne auf den Inseln. Die Bevölkerung sei
bis zur Vertreibung durch die Briten 1833 argentinisch gewesen.


Das
Vereinigte Königreich hingegen sagt, es sei zuerst dagewesen, die Inselbevölkerung sei britischer
Abstammung. Zur Untermauerung sind rund 1200 Soldaten auf der Insel stationiert. "Kein noch so großer Druck wird die Sicht der britischen
Regierung in bezug auf die Selbstbestimmung der Inselbewohner ändern",
sagt ein Sprecher der britischen Botschaft in Buenos Aires. Über praktische
Annäherung könne man mit London reden, aber nicht über Fragen der Souveränität.
Die britische Presse reagiert
bislang gelassen auf die neuen Töne aus Buenos Aires. Sie empfiehlt den
Argentiniern, lieber Elfmeterschießen zu üben, als sich im Südatlantik eine
blutige Nase zu holen.

Artikel
erschienen am Sa, 22. Juli 2006 © WELT.de 1995 – 2006

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