Richiesta di aiuto

GB, USA, Germania, UE German Foreign Policy 06-04-20

Richiesta di aiuto

  • I
    conservatori britannici: le placche tettoniche dei rapporti di potenza internazionale
    sono in movimento, non c’è tempo da perdere;
  • chiedono in
    modo molto esplicito il cambiamento della strategia americana nei confronti
    della Germania, dell’“asse franco-tedesco” e della politica di integrazione UE.

  • Chiedono l’appoggio
    USA per contrastare i tentativi di supremazia della Germania, camuffati in
    forma europea, e non mutati sostanzialmente dal nuovo governo di Grande
    coalizione con la cancelliera CDU Merkel.

  • Si offrono
    come ultimo baluardo contro l’asse a guida tedesca.

  • Una maggiore
    integrazione europea è contraria agli interessi USA e danneggia la stabilità
    globale in rapporto ai nuovi centri di potenza come Cina e India, oltre che
    agli sviluppi in MO.

  • TESI, GFP:

  • Il
    cambiamento di direzione strategica della politica estera americana chiesto dai
    conservatori britannici va contro gli interessi dell’economia USA, che dalla
    fine della seconda guerra mondiale ha portato ad un indebolimento dell’impero
    britannico e ha favorito la nuova ascesa delle elite tedesche.

  • Berlino non
    si preoccupa di queste richieste, dati gli intrecci economici tedesco-americani
    e l’accresciuta dipendenza.

Ai primi di aprile il gruppo
conservatore attorno al parlamentare britannico Bill Cash, che si definisce
euro-realista e presiede la fondazione londinese European Foundation,[1] ha presentato ai parlamentari USA una presa di
posizione scritta in cui, ricordando le relazioni speciali tra GB e USA,
sostiene che:

  • gli USA hanno
    commesso l’errore di appoggiare l’integrazione europea, anziché opporsi
    attivamente all’estensione continentale della potenza economica tedesca.

  • L’accompagnamento
    silenzioso degli USA della realpolitik di Berlino danneggia sia gli interessi nordamericani che
    quelli britannici.

I conservatori
britannici chiedono l’appoggio americano per tener testa alla concorrenza
economico-finanziaria tedesca. Il memorandum è comparso mentre è in corso la
lotta per l’acquisizione dello Stock Exchange di Londra; lo scorso anno la
Borsa di Francoforte non riuscì a mandare a segno il suo tentativo di
acquisizione per l’opposizione di società di investimento internazionali, che
anche ora stanno cercando di contrastare gli sforzi tedeschi e di farla
acquisire da New York.

La Merkel intende far
approvare la Costituzione durante la presidenza tedesca della UE, e la
creazione di una Europa federale a direzione tedesca. Sfruttando il timore
francese di un nuovo rapporto di dipendenza Berlino offre una partnership a
Parigi per portare avanti i propri obiettivi nazionali.

  • A Berlino e
    Parigi basta trovare un terzo interessato (ad esempio l’Italia) per avere una maggioranza Ue. La capacità della
    Germania di dirigere la UE a favore dei propri interessi è stata rafforzata dal
    Trattato di Nizza.

  • Invece la GB
    ha bisogno di almeno altri 3 paesi UE se vuole bloccare decisioni non
    desiderate.
  • Sulle questioni militari:

  • La volontà di
    alcuni paesi UE di perseguire i propri interessi per gli armamenti e per l’intervento
    mette a rischio la coesione della NATO, e pesa sul bilancio militare americano.
    Germania e Francia vogliono costruire in Europa il missile aria-aria “Meteor”
    con un costo di 2 MD, contro i circa €700mn. necessari per un’arma analoga
    costruita negli USA.
  • Altro esempio
    del rischio di scontro tra i paesi occidentali è il sistema di navigazione Galileo,
    in concorrenza con l’americano NAVSTAR-GPS.

L’eventuale
apertura di Galileo ad una partecipazione cinese, renderebbe problematico lo
scambio di informazioni tra USA e UE, un accenno questo alla “grande guerra”.

Germania e Francia sono contrarie
ad sgravare le unità americane in Afghanistan, ponendo le truppe europee sotto
il comando del Pentagono.


[1] Fanno parte della
fondazione diversi parlamentari di primo piano, tra cui Angela Browning, David
Davis, Ian Duncan Smith e il deputato europeo Roger Helmer.

German Foreign Policy 06-04-20

Hilferuf

LONDON/BERLIN/NEW
YORK

(Eigener
Bericht) – In einem dringenden Appell bitten britische Konservative die USA um Hilfe gegen das deutsche
Vormachtstreben und die EU.


Berlin habe seinen politischen Einfluss "dramatisch
gesteigert" und werde auch unter der CDU-Kanzlerin von den hegemonialen
Zielen seiner Außenpolitik nicht ablassen, warnt der Londoner
Parlamentsabgeordnete Bill Cash.


Cash wirft Washington vor, einem "strategischen Irrtum" verfallen
zu sein, indem es die europäische Integration stütze, statt gegen die
kontinentale Ausweitung der deutschen Wirtschaftsmacht aktiv vorzugehen
.


Die stillschweigende Flankierung der Berliner
"Realpolitik" schade sowohl nordamerikanischen wie britischen
Interessen und müsse
korrigiert werden, verlangt Cash in einem Positionspapier, das er
US-Abgeordneten Anfang April vorlegte.


Cash
erinnert seine Gesprächspartner an die militärpolitische Verflechtung beider
Staaten und hebt die
wirtschaftliche Bedeutung der "transatlantischen Sonderbeziehungen"
zwischen Großbritannien und den USA hervor.


Das
Memorandum erscheint zum Zeitpunkt eines Übernahmekampfes um die Londoner Stock
Exchange (LSE), deren Aufkauf durch die Frankfurter Börse im vergangenen Jahr
am Einspruch internationaler Investmentfirmen scheiterte.


Dieselben
Kreise bemühen sich seit vergangener Woche, den britischen Finanzplatz
neuerlichen deutschen Zugriffen zu entziehen – statt von der Frankfurter Börse soll die Londoner Stock
Exchange jetzt von New York übernommen werden. Die
wirtschaftspolitischen Auseinandersetzungen führen zu einer zunehmenden
Ausdifferenzierung des westlichen Staatenlagers. Nach Auffassung
britischer Konservativer ist ein engerer Schulterschluss mit Washington
dringend geboten, um der deutschen Konkurrenz die Stirn zu bieten.

Das Memorandum
der Gruppe um Bill Cash bereitete mehrere Kolloquien vor, zu denen sich
britische und amerikanische Konservative in Washington trafen.[1]


Der Text kritisiert die US-Außenpolitik in ungewöhnlich
offener Form und ruft zu einem Strategiewechsel gegenüber Berlin, der
"deutsch-französischen Achse" und ihrer EU-Integrationspolitik auf. Der Autor und Parlamentsabgeordnete Cash steht der Londoner Stiftung "European
Foundation" [2] vor und bezeichnet sich als "Euro-Realist".


Dem
"Advisory Board" der Stiftung gehören prominente Parlamentarier an,
darunter Angela Browning, David Davis, Ian Duncan Smith sowie der Europa-Abgeordnete
Roger Helmer.

Fundamental

Begnügte sich
die Stiftung in der Vergangenheit mit kritischen Analysen zu europapolitischen
Themen und beließ es


bei Angriffen auf deutsche Sozialdemokraten, denen eine
Vorreiterrolle bei der europäisch verkleideten Ausstülpung der Berliner
Einflussarbeit
zugeschrieben wurde, so heißt es in
dem aktuellen Grundsatzpapier, dass die konservative Regierungsbeteiligung der CDU an der
herausfordernden deutschen Außenpolitik nichts Wesentliches ändere
.


Frau Merkels wiederholte Ankündigungen, während der kommenden deutschen
EU-Präsidentschaft den bereits
abgelehnten Verfassungsentwurf "wiederbeleben" zu wollen,
offenbare das parteiübergreifende
Hegemonialziel, "ein föderales Europa" unter deutsche Aufsicht
zu stellen.[3]


Dabei bediene sich Berlin der französischen Angst
vor einer neuerlichen Abhängigkeit, biete Paris "Partnerschaft" an
und setze seine nationalen Ziele mit Hilfe der französischen Eliten durch.


Wie
das Papier feststellt, genügt es, dass Berlin und Paris einen interessierten
Dritten finden ("zum Beispiel Italien"), um die EU-Mehrheiten nach
Belieben zu gewichten.


Demgegenüber
benötige Großbritannien
mindestens drei andere EU-Staaten, wenn es unerwünschte Entscheidungen abwenden
will. "Deutschlands Fähigkeiten, die EU
in Richtung der eigenen Interessen zu steuern, wurde durch den Vertrag von
Nizza gestärkt
; dadurch ist es zu fundamentalen (…) Verschiebungen des
geopolitischen Gleichgewichts
(…) in Europa gekommen",
schlussfolgert das Memorandum.

Großer Krieg


Ein besonderes Kapitel widmet das Memorandum der westlichen
Militärpolitik und dem NATO-Bündnis. Die Aspirationen "bestimmter
EU-Mitglieder", eigenen
Rüstungs- und Interventionsinteressen nachzugehen, gefährde den
Zusammenhalt der NATO, belaste
den Militärhaushalt der USA und schwäche die gemeinsamen Anstrengungen
bei der Besetzung fremder Staaten.


Deutschland und Frankreich wird
vorgeworfen, sich der Entlastung von US-Kampfeinheiten in Afghanistan zu
widersetzen, statt die
europäischen Expeditionstruppen unter das Kommando des Pentagon zu stellen.


Nach
Beobachtung des Parlamentsabgeordneten Cash wiederholen sich ähnliche
Differenzen auf dem Rüstungssektor.


So
würden die
(deutsch-französischen) Entscheidungsträger darauf bestehen, die Luft-Luft-Rakete
"Meteor" in Europa zu bauen, und dabei annähernd zwei Milliarden Euro
ausgeben, obwohl eine ähnliche Waffe in den USA für rund 700 Millionen Euro zu
haben sei.


Auch
die Streitigkeiten um das
Navigationssystem Galileo, das der US-Erfindung NAVSTAR-GPS Konkurrenz
macht, ist den britischen Konservativen Beweis für ein strategisch gefährliches
Auseinanderdriften des westlichen Lagers.[4] Von Galileo werde zwar ständig
behauptet, die EU verfolge damit ausschließlich zivile Ziele, jedoch gehe es
auch um militärische Absichten. Indem die EU Galileo
für eine chinesische Beteiligung öffnete [5], erschwere sie "den
Informationsaustausch mit den strategischen europäischen Partnern" der USA
[6] – ein Hinweis auf militärtechnische Vorbereitungen auf den "Großen
Krieg" [7].

Höchste Zeit


Wegen der als gefährlich angesehen EU-Politik unter
deutscher Führung bieten sich die britischen Konservativen den USA als letzte
Reserve im Kampf gegen die von Berlin geleitete "Achse" [8] an.


Zusammenfassend
heißt es, eine "weiter
vertiefte europäische Integration (…) liegt nicht im Interesse der USA"
und schade "der globalen Stabilität angesichts neuer Machtzentren wie
China und Indien – abgesehen von den dramatischen Entwicklungen im Mittleren
Osten (…). Dringend notwendig ist die
US-interne Überprüfung der amerikanischen Außenpolitik gegenüber der europäischen
Integration seit 1945, besonders aber seit 1990 (…).


Die tektonischen Platten des internationalen
Machtgefüges sind in Bewegung. Es ist höchste Zeit."

Belächelt


Die geforderte Neuausrichtung der US-Außenpolitik
widerspricht vitalen Interessen der US-Wirtschaft, die es bereits bei Ende des
Zweiten Weltkriegs auf eine Schwächung des britischen Empire ankommen ließ und
den Wiederaufstieg der deutschen Eliten beförderte.


Deren
föderale Europa-Politik sollte eine Öffnung der kontinentalen Märkte
ermöglichen und damit dem US-Export die Grenzen öffnen. Zwar war das Neuerstarken deutscher Hegemonialpläne in diesem
Konzept nicht vorgesehen, aber wurde schrittweise hingenommen und brach sich
spätestens 1990 freie Bahn.[9]


Angesichts
der deutsch-amerikanischen Wirtschaftsverflechtungen und gewachsenen
Abhängigkeiten wird der aktuelle Hilferuf britischer Konservativer in Berlin
belächelt.

[1] Bill Cash, MP: United States Policy
on European Integration – An understandable but strategic error since 1990. The
European Journal, March/April 2006

[2] The European Foundation, 7 Southwick
Mews, London W21JG

[3] Bill Cash, MP: United States Policy
on European Integration – An understandable but strategic error since 1990. The European Journal, March/April 2006

[4] s. dazu
Berlin: Europäische Satellitennavigation soll Militäreinsätze "gegen das
Interesse der USA" ermöglichen, "Von deutscher Seite dominiert"
und Deutsche Handschrift sowie Krieg aus dem All

[5] Die
Volksrepublik China ist an dem EADS-Projekt "Galileo" mit 400 Millionen
Euro beteiligt.

[6] Bill Cash, MP: United States Policy
on European Integration – An understandable but strategic error since 1990. The European Journal, March/April 2006

[7] s. dazu
Grande Guerra und Drohungen, Schutzgelder, Krieg sowie Zielradius bis Beijing

[8] Bill Cash, MP: United States Policy
on European Integration – An understandable but strategic error since 1990. The European Journal, March/April 2006

[9] Henry
Kissinger: Jahre der Erneuerung. Erinnerungen, München
1999

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