Nuovo slancio

Germania – America Latina – Cina

German Foreign Policy 05-05-19

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Termina venerdì prossimo la 9° conferenza latino-americana dell’economia tedesca, tenuta a Cartagena, in Colombia, e condotta da Lai , l’Iniziativa per l’America Latina, fondata nel 1994, un periodo in cui le iniziative economiche tedesche si spostavano sull’Est e Sud Europa e si presentava il rischio di perdere influenza nel Centro e Sud America, a favore dei concorrenti europei.

Il progetto dell’economia tedesca verrà continuato in luglio con le giornate economiche tedesco-brasiliane organizzate da Bdi (la Confindustria tedesca); per a metà ottobre è prevista una giornata ibero-americana dell’amburghese Iav (Unione ibero-americana), a cui è invitato anche il presidente dell’Uruguay; a fine anno è in programma un viaggio del Cancelliere in diversi paesi latino-americani.

Lai ha un “Circolo di discussione per l’America Latina”, in cui le maggiori associazioni economiche ( Bdi, Dihk, BdB, Bga ) e Iav concordano la loro strategia con il governo tedesco.

Sullo sfondo delle iniziative tedesche vi sono le numerose attività economiche della Cina, che vorrebbe trarre dal Sud America generi alimentari e materie prime. Pechino intende investire circa $100md. nella costruzione di porti e collegamenti ferroviari, come pure per l’estrazione e lo sfruttamento di carbone, ferro, petrolio e gas. Le imprese tedesche rischiano di perdere quote di mercato.

Inoltre diversi paesi latino-americani stanno cercando più stretti contatti con il mondo arabo per diversificare i loro mercati, un’ulteriore fattore di concorrenza per l’economia tedesca.

Il paese centrale per la Germania è il Brasile, che Berlino ha scelto come partner per cercare di entrare nel C.d.S. Onu .

Il Messico, membro Nafta , è in gran parte dipendente dagli Usa , anche se, grazie ai numerosi accordi di libero scambio, è una piattaforma ideale per la fornitura di terzi mercati.

Gli interessi strategici tedeschi in Sudamerica sono perseguiti con specifiche iniziative economiche. Ad esempio dall’ottobre 2003 Berlino e Brasilia hanno organizzato una “Iniziativa agroalimentare tedesco-brasiliana, che assicura vantaggi alle imprese tedesche sul mercato agricolo brasiliano, a cui interessata, tra gli altri, anche la cina. L’agricoltura rappresenta il 40% dell’export brasiliano, e il 34% del suo Pil , il 37% dei posti di lavoro.

Già nel giugno 2002 Berlino e Brasilia hanno avviato una “iniziativa tedesco-brasiliana per l’energia e le infrastrutture”; le imprese tedesche sono interessate al piano d’investimenti per le infrastrutture del governo brasiliano, per un valore di circa $100md., in particolare per il settore dell’energia, dei trasporti e idrico.

Fanno parte della presidenza dell’Iniziativa da parte tedesca un dirigente del ministero dell’economia e il membro del C.d.A. di Siemens Ag responsabile per l’America; da parte brasiliana il segretario di Stato del ministero per lo Sviluppo, l’Industria e il Commercio estero.

Siemens ha costruito in Brasile una centrale nucleare (Angra II) e ha partecipato a diversi progetti per centrali idroelettriche, tra le quali la discussa centrale di Itaipu, al tempo la seconda maggiore centrale idroelettrica del mondo. La filiale di Siemens Hydro, Voith ha il suo maggiore impianto estero in Brasile, dove realizzata 1/3 del suo fatturato totale. German Foreign Policy 05-05-19

Neuer Anlauf

CARTAGENA/BRASILIA(Eigener Bericht) Am heutigen Freitag geht in Cartagena (Kolumbien) die 9. Lateinamerika-Konferenz der deutschen Wirtschaft zu Ende. Die Konferenz leitet eine Reihe hochrangig besetzter Zusammenkünfte ein, mit denen Berlin die Marktposition deutscher Unternehmen im unmittelbaren Einflussbereich der USA ausbauen will. Den Höhepunkt bildet eine Lateinamerika-Reise des deutschen Kanzlers, die für Ende des Jahres geplant ist. Hintergrund sind u.a. umfangreiche Wirtschafts-Aktivitäten der Volksrepublik China, die langfristig Nahrungsmittel für ihre Bevölkerung und Rohstoffe für ihre Wirtschaft aus Lateinamerika beziehen möchte. Schwerpunktland der deutschen Aktivitäten ist Brasilien, das Berlin als Partner beim Streben nach einem ständigen Sitz mit Vetorecht im UN-Sicherheitsrat ausgewählt hat.

Die 9. Lateinamerika-Konferenz der deutschen Wirtschaft , an der prominente Vertreter deutscher und lateinamerikanischer Unternehmen, der Bundesregierung sowie in deren Auftrag tätiger Organisationen (GTZ, bfai) teilnehmen, wird von der “Lateinamerika-Initiative der deutschen Wirtschaft” (LAI) durchgeführt. Sie findet im Juli ihre Fortsetzung mit den vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) organisierten deutsch-brasilianischen Wirtschaftstagen in Fortaleza (Brasilien), bei denen neben hochrangigen Wirtschaftsvertretern die Wirtschaftsminister beider Länder sowie mehrere Staatssekretäre anwesend sein wollen. Mitte Oktober hält der Hamburger Ibero-Amerika Verein (IAV) einen Ibero-Amerika-Tag ab, zu dem der Präsident Uruguays, Tabare Vazquez1), als Ehrengast angekündigt ist. Für Ende des Jahres plant Bundeskanzler Schröder eine Reise in mehrere lateinamerikanische Staaten, darunter Argentinien.

Neue Konkurrenten

Hintergrund für die Berliner Lateinamerika-Aktivitäten sind u.a. die massiv zunehmenden Wirtschaftsbeziehungen der Volksrepublik China zu dem Subkontinent. Wie es beim IAV heißt, wird China in Zukunft auf die Einfuhr von Agrarerzeugnissen und Rohstoffen angewiesen sein, um seine Bevölkerung ernähren und die einheimische Wirtschaft mit Ressourcen versorgen zu können. Beijing will daher rund 100 Milliarden US-Dollar in den Ausbau lateinamerikanischer Häfen und Eisenbahnverbindungen sowie in die Erschließung und Verarbeitung von Kohle, Erz, Erdöl und Erdgas investieren. Deutsche Unternehmen drohten dadurch Marktanteile zu verlieren, schreibt der IAV.2) Mehrere lateinamerikanische Staaten bemühen sich außerdem um engere Kontakte zur arabischen Welt, um ihre Ausfuhrgebiete zu diversifizieren. 3) Auch dies könnte den deutschen Wirtschaftseinfluss schwächen.

Kräfte bündeln

Zu den strategischen Planungsinitiativen der deutschen Außenwirtschaft mit Blick auf Lateinamerika zählt die Lateinamerika-Initiative der deutschen Wirtschaft (LAI). Sie wurde 1994 gegründet, als deutsche Unternehmen ihre Kräfte auf das traditionelle deutsche Expansionsgebiet im Osten und Südosten Europas konzentrierten und in Mittel- und Südamerika Einfluss an europäische Konkurrenten zu verlieren drohten. Um die eigene Wirtschaftsposition zu sichern, sollen “(d)ie verschiedenen Aktivitäten in Lateinamerika und in Deutschland (…) gebündelt und strategisch ausgerichtet werden”, heißt es bei der LAI.4) Sie unterhält dazu einen “Gesprächskreis Lateinamerika”, in dem die großen Wirtschaftsverbände (BDI, DIHK, BdB, BGA) und der IAV ihre Strategie mit der Bundesregierung (vertreten durch das Auswärtige Amt, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie das Bundeswirtschaftsminister
ium) abstimmen.

Schwerpunktsektor

Im Zentrum der Berliner Lateinamerika-Politik steht Brasilien , dessen Rolle als “südamerikanische Führungsmacht” Berliner Politikberater kürzlich veranlasst hat, eine “Verdichtung” der bilateralen Beziehungen zu fordern.5) Während das NAFTA-Mitglied Mexiko in hohem Maße von den USA abhängig ist, aber wegen seiner zahlreichen Freihandelsabkommen “als ideale Plattform für die Belieferung von Drittmärkten” gilt 6), verfolgt die Bundesregierung in Südamerika weiter reichende strategische Interessen 7). Sie werden durch besondere Wirtschafts-Initiativen fundiert. So unterhalten Berlin und Brasilia seit Oktober 2003 eine “Deutsch-Brasilianische Agrobusiness-Initiative”. Die Agrarwirtschaft erarbeitet 40 Prozent des brasilianischen Gesamtexports bzw. 34 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und stellt 37 Prozent der Arbeitsplätze des Landes, die Anbaugebiete sollen in den kommenden Jahren erheblich ausgeweitet und die Produktionsmethoden verbessert werden. Die “Agrobusiness-Initiative” sichert deutschen Unternehmen Vorteile auf dem brasilianischen Agrarmarkt, an dem u.a. die Volksrepublik China Interesse hat. 8)

Viel zu bieten

Bereits im Juni 2002 haben Berlin und Brasilia eine “Deutsch-Brasilianische Energie- und Infrastrukturinitiative” gegründet. Deutsche Unternehmen erhoffen sich davon Vorteile und haben insbesondere den im September 2003 verabschiedeten Infrastruktur-Investitionsplan der brasilianischen Regierung im Blick, der ein Volumen von rund 100 Milliarden US-Dollar umfasst. “Insbesondere in den Bereichen Energie, Verkehr und Wasser (…) hat die deutsche Industrie viel zu bieten”, heißt es bei der LAI.9) Den Vorsitz der “Energie- und Infrastrukturinitiative” teilen sich auf deutscher Seite ein Abteilungsleiter aus dem Bundeswirtschaftsministerium und das für Amerika zuständige Vorstandsmitglied der Siemens AG, Uriel Sharef 10), auf brasilianischer Seite ist der Staatssekretär im Ministerium für Entwicklung, Industrie und Außenhandel vertreten. Siemens hat in Brasilien ein Atomkraftwerk errichtet (Angra II) und war an zahlreichen Wasserkraftprojekten beteiligt, darunter das umstrittene zeitweise weltgrößte Wasserkraftwerk Itaipu. Die Konzerntochter Voith Siemens Hydro unterhält ihre wichtigste Auslandsniederlassung in Brasilien und tätigt dort rund ein Drittel ihrer weltweiten Umsätze.

1) s. auch Partner Mercosur

2) Chinas Investitionspläne in Lateinamerika; Pressemitteilung des Ibero-Amerika Vereins 22.11.2004

3) Arabisch-südamerikanischer Gipfel; Frankfurter Allgemeine Zeitung 12.05.2005

4) Struktur und Träger der LAI; www.bdi-online.de/de/international/start_lai.htm

5) Die südamerikanische Staatengemeinschaft; SWP-Aktuell Dezember 2004

6) Chancen in Lateinamerika nutzen. Interview mit Ludwig Georg Braun, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) und Vorsitzender der Lateinamerika-Initiative der deutschen Wirtschaft; bfai 11.04.2005. S. auch Deutsche Wirtschaft will nach Mexiko und Quellen des Reichtums sowie Bollwerk

7) s. dazu Kooperative Führungsmächte sowie Strategische Neubestimmungen

8) s. auch Aussichten

9) Deutsch-Brasilianische Energie- und Infrastruktur-Initiative; www.bdi-online.de/de/international/3095.htm

10) s. auch Wichtiger Markt

s. auch Gleichgute Nachbarn und Europäische Position sowie Gestolpert

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